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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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schmerzverzerrt. »Musstest du mich so umhauen?«, jammerte er.
    Nellie beugte sich vor und zischte ihm die Worte nur so ins Gesicht. »Deine Arroganz hat gerade zu deinem Untergang geführt, du Pfeife!«

    Theo saß auf dem Fußboden des Hotelzimmers, während Amy die Sakhet aus seiner Reisetasche nahm. Hilary saß steif auf einem Stuhl.
    »Ich bin sicher, dass wir uns einigen können«, sagte sie. »Wenn Theo etwas falsch gemacht hat, werde ich mich darum kümmern.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, entgegnete Amy.
    »Könnte ich wenigstens ein bisschen Eis für meinen Knöchel bekommen?«, fragte Theo jämmerlich.
    »Na klar«, antwortete Nellie. Sie ging zum Eiskübel, hob ihn hoch und schüttete Theo den Inhalt über den Kopf.
    »Danke«, sagte Theo.
    »Keine Ursache«, sagte Nellie zuckersüß. »Du Schlange!«
    »Was sollen wir mit ihnen machen?«, fragte Dan. Er hatte die Lampe vom Tisch genommen und behielt sie in der Hand, nur für den Fall, dass Theo zu fliehen versuchen würde. Er würde ihm in Sekundenschnelle eins überbraten, wenn Theo ihm dazu Veranlassung bot.
    Doch Theo sah nicht aus, als wollte er ihm dazu Gelegenheit geben. Er sah ernüchtert und nass aus.
    »Die Polizei, so viel ist sicher«, sagte Nellie.
    »Der ist jetzt geliefert«, stimmte Dan zu.
    »Wovon sprecht ihr?« Hilary sah entsetzt aus. »Theo, worüber reden sie?«
    »Nicht die Polizei«, bettelte Theo. »Bitte. Die Statue zu stehlen, wäre hier ein Schwerverbrechen. Ihr wollt doch nicht, dass ich ins Gefängnis muss, oder? Ich würde dort für 1000 Jahre sitzen!«
    »Dann könnte irgendwann ein Archäologe dich studieren«, sagte Dan.
    »Ihr versteht das nicht«, versuchte Theo zu erklären. »Ihr scheint nicht einmal richtig an der Statue interessiert zu sein. Für euch ist sie nur Teil irgendeiner blöden Schnitzeljagd. Es ist euch doch gar nicht klar, was ihr da eigentlich in Händen haltet!«
    »Theo!«, schrie Hilary auf. »Als du mich gebeten hast, dich hier abzuholen, habe ich niemals vermutet …« Sie schlug die Hände über dem Mund zusammen.
    »Oh bitte«, sagte Nellie. Sie ging zum Telefon hinüber.
    »Hör zu, es tut mir leid, okay?«, fuhr Theo fort. »Aber schließlich wisst ihr, was Ägyptologen tun. Man studiert Jahre über Jahre, man klettert in Gräber hinab, man brütet über Papyri und was bekommt man dafür? Ein Jobangebot als Assistenzkurator in einem Museum, mit einem Gehalt, das nicht einmal für die Miete reicht.«
    Hilary vergrub ihr Gesicht in den Händen. »Oh, Theo. Wenn ihr ihn mich nur mitnehmen lasst, verspreche ich … ich werde es euch zurückzahlen.«
    Amy starrte auf ihre Hand. »Das ist ein schöner Ring, Hilary.«
    »Danke, Liebes.«
    »Wann sind sie in Assuan angekommen?«
    »Gerade eben, meine Täubchen. Theo hat mich gebeten, mich mit ihm zu treffen; ich hatte keine Ahnung, warum.«
    »Keine Ahnung«, wiederholte Amy. »Das ist seltsam, weil ich Sie nämlich heute Morgen am Flughafen gesehen habe. Sie standen neben irgend so einem alten Kerl und hofften wohl, dass es so aussehen würde, als gehörten sie zusammen. Sie sind diejenige, die versucht hat, mir die Gürteltasche abzuschneiden!« Sie wandte sich Theo zu. »Und du hast so getan, als ob du deine Sonnenbrille fallen gelassen hättest, damit sie dazu Gelegenheit bekam!«
    Hilary gab ein ersticktes Lachen von sich. »Was für eine blühende Fantasie!«
    »Ach, komm schon, Großmutter, gib es auf«, sagte Theo müde. »Glaubst du wirklich, dass du hier irgendwem noch etwas vormachen kannst?«
    »Das könnte ich, wenn du dir ein bisschen Mühe geben würdest!«, zischte Hilary.
    Mit einem Blick in Hilarys verzerrtes Gesicht kehrte Amys Wut zurück. Schon wieder betrogen und zum Narren gehalten. »Wie konnten Sie das nur tun?«, fragte sie. »Wie konnten Sie Grace verraten? Sie war Ihre beste Freundin!«
    »Ganz genau!«, rief Hilary. »Und sie hatte alles Geld der Welt, während ich immer mehr in die Armut abrutschte. Sie hatte mich nicht einmal in ihrem Testament bedacht. Wieso sollte ich nicht auch etwas von ihrem Besitz abbekommen?«
    »Sie sind wirklich eine gierige alte Frau«, sagte Nellie und schüttelte den Kopf. »Schlechtes Karma.«
    Schon wieder, dachte Amy zornig. Sie hatte wieder jemandem vertraut, und es erwies sich als das Falscheste, was sie hatte tun können. Gerade wusste sie nicht, ob sie auf sich selbst oder auf Hilary wütender sein sollte.
    Theo seufzte. »Hört zu, es tut mir leid, dass ich eure Statue

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