Die 4 Kraefte der Selbstheilung
Fitness und des optimalen Abspielens von Bewegungsprogrammen leistungsmindernd und wirkt toxisch. So haben sportmedizinische Untersuchungen gezeigt, dass Leistungsabbruch sowie Ermüdungserscheinungen direkt mit der Bildung von Ammoniak zusammenhängen und nicht – wie häufig angenommen – mit Laktat.
Wenn Muskeln nicht mehr entspannen können, arbeiten sie gegeneinander. Eine Entspannung ist dann nicht mehr möglich, und es entsteht ein sehr hoher Dauerenergieverbrauch – sogar und vor allem auch in der nächtlichen Erholungspause. Das führt zu einer negativen Energiebilanz des gesamten Organismus, zu Zellstress und Insulinresistenz, Schmerz sowie mentaler Erschöpfung. Die chronische Anspannung führt zu ständig erhöhten Ammoniakspiegeln und schließlich zu einer völligen Entgleisung des Energiestoffwechsels. In diesem Stress bei höchstem Energieverbrauch ohne jegliche Leistungsfähigkeit entleeren sich alle Energiespeicher, zunächst Glykogen, dann die Fettspeicher, dann die Eiweiße. Es kommt zu Degenerationserscheinungen an allen Weichteilstrukturen (zum Beispiel Bandscheiben), Muskelschmerzen, Muskelschwund, aber auch Osteoporose und Arthrose. Die muskuläre Balance geht verloren, was zu Fehlbelastungen führt, die wiederum Schmerzen und Entzündungen nach sich ziehen.
Psychotraumatische Belastungen
Ungewöhnliche seelische Belastungen und traumatische Erlebnisse wie Unfälle, Mobbing, Gewalterfahrungen und Ähnliches bringen den Körper in eine »Kampf- und Fluchthaltung«, in der er ständig unter innerer Spannung steht.
Dadurch gehen Entspannung, Regeneration und Ruhephasen sowohl am Tag wie auch in der Nacht verloren. Dieser innere Stress geht mit hohen Stresshormonspiegeln und verschlechterter Insulinwirkung einher. So kann psychotraumatischer Stress die Messfühler für den Zuckerstoffwechsel im Gehirn verstellen. In der Folge wird die Entwicklung des Insulinresistenz-Syndroms begünstigt und verstärkt.
Das Einwirken schädlicher Umwelteinflüsse (chronischer Stress, Fehlernährung, Bewegungsmangel) auf die Erbsubstanz (genetische Anlage) wird in den Fachbereichen Epigenetik und Nutrigenomik wissenschaftlich exakt beschrieben. Mehrere Ursachen (Polyätiologie) führen so in der ersten Phase von Zivilisationskrankheiten zu Insulinresistenzproblemen mit hohem Insulin, Entzündung, hohen Fettwerten, Übergewicht und diabetischen Stoffwechsellagen. In der zweiten Phase der Erkrankung stürzt die Kompensation der ersten Phase ein. Die Entzündung entgleist, die Insulinproduktion erschöpft, der oxidative Stress steigt weiter an, und die Folgeerkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Alzheimer und multiple Sklerose stehen am Ende der Kaskade.
Der zweite Krankheitsfaktor: Stress
Stress bringt uns dazu, Höchstleistungen zu bringen, und er kann uns völlig fertigmachen. Stress ist perfekt, wenn es darum geht, das Beste aus sich selbst herauszuholen, Prioritäten richtig zu setzen, Entscheidungen zu treffen. Stress regt sogar die Abwehrkräfte an und stärkt damit das körpereigene Selbstheilungspotenzial. Leider hat Stress aber auch eine dunkle Seite: Er steht heute als Ursache vieler Beschwerden fest – moderner Beschwerden wohlgemerkt, die unsere Eltern und Großeltern in dieser Form oder Häufigkeit noch nicht kannten. Dazu gehören Spannungskopfschmerzen und Migräne, Muskelverspannungen, Rückenleiden, Schlafstörungen, Tinnitus, Herzrhythmusstörungen, Essstörungen und seelische Leiden wie Depressionen, Ängste, Süchte und Burnout. Distress, negativer Stress, heißt der ungesunde Gegenspieler von »gutem« Stress (Eustress) unter Stressforschern (siehe > ).
Besteht der Alltag hauptsächlich aus Ärger und Zeitmangel (siehe > ), gerät das empfindliche hormonelle Gleichgewicht aus dem Ruder, und die Anspannung schleicht sich unweigerlich in den Körper. Auch in Ruhe fühlt man sich nervös, angespannt, angestrengt oder leicht reizbar und verletzlich.
Es ist leicht zu erkennen, wenn man sich in einer solchen Grundstimmung befindet: Körperhaltung und Bewegungen wirken angespannt und verkrampft. Oft verstärken sich körperlicher und seelischer Stress auch gegenseitig. Man fällt dann immer wieder in die alte Grundspannung zurück, ohne dass der körperliche Spannungszustand reguliert wurde. Der wiederum hält die seelische Grundstimmung aufrecht: Man bleibt angespannt, gehetzt und angestrengt.
Vor allem Frauen und Männer zwischen 25 und 45 Jahren, die im Alltag viel leisten,
Weitere Kostenlose Bücher