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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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behielt die Hand an ihrer Seite und sah blinzelnd in sein Gesicht, während sie sich überlegte, was sie tun würde. Sie würde ein freundliches Lächeln aufsetzen, würde sagen, dass sie zur Toilette müsse, würde beiläufig nach ihrer Handtasche greifen, die tausend Dollar herausnehmen, sie auf den Fernseher legen... und so schnell wie möglich aus diesem Zimmer verschwinden.
    »Louie, zeig doch Lauren mal - du weißt schon.«
    Lauren kam es vor, als ob die Zeit plötzlich langsamer verginge. Sie tastete nach dem Stuhl, um sich festzuhalten, während Louie die Tür des Wandschranks öffnete. Was sollte das denn werden?
    »Er hat ein Herz aus Gold«, sagte Ken so leise, dass Louie ihn nicht hören konnte. »Seit seine Freundin letztes Jahr mit ihm Schluss gemacht hat, war er nicht mehr mit einer Frau zusammen. Ein hochanständiger Kerl«, sagte Ken. »Ich würde ihm mein Leben anvertrauen.«
    Louie rollte einen Koffer ins Zimmer und stellte ihn neben dem Sofa ab. »Du hast Größe 36, nicht wahr?«, fragte Ken sie lächelnd. »Ich habe deine Agentur gebeten, mir ein Mädchen mit Größe 36 zu schicken.«
    Lauren nickte benommen. »Er hat heute Geburtstag«, sagte Ken. »Ich wollte nicht, dass er an diesem Tag ganz allein ist.«
    Allmählich bekam sie einen Eindruck von Louie. Er war vielleicht einer von diesen Teddybär-Typen. Netter Kerl, aber kein Glück bei den Frauen. Sie sah zu, wie er den Reißverschluss des Koffers aufzog und ein langes Kleid herausnahm, das er ihr präsentierte.
    »Das ist für dich, Lauren. Ehrlich. Du darfst es behalten. Keine Bedingungen.«
    Lauren starrte das marineblaue Kleid an. Bestickte Spitze, mit hohem, rundem Ausschnitt, schlank geschnitten und von den Knien abwärts ausgestellt. Es war ein Monique-Lhuillier-Modell. Musste ein Vermögen gekostet haben. Und sie sollte es behalten dürfen?
    »Ich habe Beziehungen zum Großhandel«, erklärte Louie.
    Konnte sie das wirklich machen? Konnte sie es?
    Sie war nicht mehr so angespannt. Zwei nette Typen... sollten sie sich mit ihr vergnügen... dann wäre sie endlich ihre Schulden los... dieses wunderschöne Kleid... Plötzlich war sie ganz euphorisch.
    Ken hielt eine Halskette hoch. Die Brillantsplitter funkelten, als sie an seiner Hand baumelte.
    »Heute ist wirklich dein Glückstag«, sagte Ken.
    Lauren wollte auf ihn zugehen, wollte ihm zeigen, dass es in Ordnung war, aber alles verschwamm vor ihren Augen, und das Zimmer drehte sich. Ihre Beine knickten weg, und sie fiel zu Boden. Der Champagner stieg ihr in die Kehle.
    Ich kann die Augen nicht aufmachen! Was ist los mit mir?
    Sie spürte, wie die zwei Männer sie aufs Bett hievten... wie ihre Hände sich an ihren Kleidern zu schaffen machten... wie zwei Daumen sich unter den Saum ihres Slips schoben... wie ihre Beine über jemandes Schultern geworfen wurden... sie wurde grob herumgestoßen und... was passierte da?
    Plötzlich spürte sie ein enormes Gewicht auf ihrer Brust. Es quetschte ihre Lunge zusammen, sie bekam keine Luft mehr!
    »Bitte«, schrie sie, »aufhören... bitte...«
    Lauren hörte, wie jemand lachte.
    Etwas zog sich um ihren Hals zusammen. Sie versuchte, sich zu wehren, aber sie konnte keinen Finger rühren!
    Sie rang nach Luft, sog Plastik in Nase und Mund ein, starrte durch den transparenten Film über ihrem Gesicht in Kens verzerrtes Gesicht, seine freundlichen braunen Augen, die plötzlich so entsetzlich verwandelt waren.
    Warum?
    Warum tut ihr mir das an? Ich hätte niemals hierherkommen dürfen. O Gott, ihr bringt mich um! Es ist noch nicht zu spät, bitte... hört auf... Gott, gib mir noch eine Chance, und ich werde so etwas nie wieder tun, nein, neiiin, ich will nicht sterben! Bitte! Nicht so, nicht ...

79
    Jake Hadley sah auf seine Armbanduhr - wie er es inzwischen ungefähr alle sechzig Sekunden tat. Viertel vor neun. Schon seit halb acht an diesem Samstagmorgen stand er mit seinen beiden Jungs vor dem Eingang des Kongresszentrums. Aufgeregt zappelten sie um ihn herum und machten wilde Motorengeräusche, und je öfter sie seine Finger drückten und ihn fragten: »Wann ist es endlich so weit, Daddy?«, desto mehr übertrug sich ihre Unruhe auf ihn.
    Heute war der Tag, dem seine zwei Söhne schon das ganze Jahr entgegenfieberten - die Eröffnung der Internationalen Autoausstellung.
    Und jetzt endlich setzte die Schlange sich in Bewegung.
    »Dad! O Mannomannomann! Sie machen auf!«
    Jake lächelte, als er die Tickets aus der Hemdtasche zog und sie dem jungen

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