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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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meinte Jacobi, »kann ich mich in den vorgezogenen Ruhestand verabschieden. Ohne Party. Und du, Boxer, wirst wahrscheinlich zur Politesse degradiert.«
    »Weißt du, was ich mich frage?«, sagte ich zu meinem alten Partner. »Ich frage mich, wie zum Teufel sie das Mädchen hier reingeschmuggelt haben.«

81
    Im Leichenschauhaus war es kalt, und ich rieb mir fröstelnd die Arme, während ich den traurigen Anblick der neuesten unbekannten Toten auf mich wirken ließ, die nackt vor mir auf einem Edelstahltisch lag.
    Sie wirkte so unschuldig wie ein schlafendes Kind.
    Claire begrüßte mich von ihrer Trittleiter herab, auf die sie gestiegen war, um das Opfer von oben zu fotografieren, während unten Mitarbeiter, die nichts Besseres zu tun hatten, herumstanden und die nackte, tote Schönheit begafften.
    »Hey«, blaffte Claire. »Alles raus hier, aber dalli! Dich meine ich nicht, Lindsay. Bunny! Du kannst schon mal die Schuhe eintüten. Gib alles Loomis, und vergiss nicht die Halskette. Sie liegt da drüben auf dem Tisch.«
    Claire stieg schwerfällig von der Leiter. Als sie die Lampe zurechtrückte, wurden vier verschmierte, fächerförmig verteilte Flecken auf der linken Wange des Mädchens sichtbar.
    Fingerabdrücke.
    Ich konnte es kaum glauben. Gott sei Dank, endlich hatten wir einen Anhaltspunkt.
    »Das sind die Abdrücke eines Kindes«, sagte Claire und bereitete damit meiner Hochstimmung ein jähes Ende. »Hinterlassen von dem sechsjährigen Jungen, der sie gefunden hat.«
    »Mist«, sagte ich. »He, was ist das?«
    Ich beugte mich vor, um besser sehen zu können. Im Mund des Mädchens glitzerte etwas. War das eine Spur? Vielleicht eine Botschaft der Täter?
    »Einfach unbeschreiblich traurig, das ist es«, erwiderte Claire. »Unser Showgirl hier trägt eine Zahnspange.«
    Mir blieb die Luft weg.
    Sie war so jung. Zu jung zum Sterben - zumal auf diese Weise.
    Warum musstest du auch anschaffen gehen, kleines Mädchen?
    Ich sah Claire zu, wie sie den Schmutz unter den Fingernägeln des Opfers herauskratzte, die abgeschnittenen Nägel in einem Kuvert sammelte, es versiegelte und beschriftete. Dann ging sie um den Tisch herum und wiederholte die Prozedur mit der anderen Hand.
    »Ich habe schon die Ergebnisse des Drogenscreenings, Lindsay«, sagte sie. »Die gleiche traurige Geschichte, meine Liebste. Ihre Blutalkoholkonzentration war 1,1 Promille, und sie hatte haufenweise Rohypnol intus. Genau wie die anderen.«
    »Sie haben sie also betrunken gemacht und ihr ein Schlafmittel in den Drink gemischt. Warum sollten sie auch das Risiko eingehen, dass sie sich wehrt? Todesursache?«
    »Wie gehabt - wahrscheinlich per Burking erstickt und erdrosselt, und zwar irgendwann gegen Mitternacht. Eindeutig Mord.«
    »Diese Schweine sind konsequent, was? Ich schätze mal, sie haben sie anschließend gebadet, um alle Spuren zu vernichten. Wie die beiden anderen.«
    »Du glaubst also, dass sie auch in einem Hotelzimmer ermordet wurde?«
    »Ja, und sie war vermutlich eine Edelprostituierte. Das ist jetzt schon das dritte tote Mädchen, und ich suche immer noch nach der ersten brauchbaren Spur.«
    »Ich glaube, ich habe da was für dich, Schätzchen«, meinte Claire. Sie wandte sich an ihre Assistentin. »Bunny, hilf mir doch mal, unser Showgirl umzudrehen, sei so gut.«
    Claire legte den Arm des Mädchens quer über die Brust und zog sie auf die Seite, während Bunny die Tote in dieser Position festhielt.
    »Sieh mal hier«, sagte Claire und zeigte mir den Fleck in der linken Kniekehle des Mädchens.
    Ich bückte mich und erblickte die scharf konturierten Papillarleisten eines Fingerabdrucks, der durch die Bedampfung der Haut mit Sekundenkleber sichtbar gemacht worden war.
    Das blaue Spitzenkleid, das die Tote getragen hatte, war bodenlang gewesen. Ihre Beine bis über die Knöchel bedeckt.
    Dieser Fingerabdruck stammte nicht von einem unbeteiligten Ausstellungsbesucher.
    Ich drehte mich um und strahlte meine beste Freundin Claire an.
    »Der Typ, der sie gewaschen hat«, sagte sie und erwiderte mein strahlendes Lächeln. »Er hat eine Stelle vergessen.«

82
    Jacobi stieß die Doppeltür der Leichenhalle auf und verkündete: »Ich weiß, wie sie die Leiche ins Kongresszentrum geschmuggelt haben!«
    »Du hast unsere ungeteilte Aufmerksamkeit«, erwiderte ich.
    Er marschierte geradewegs durch den Sektionssaal in Claires Büro und kam wenig später mit einer Flasche Wasser wieder heraus.
    »Ich hab mich den ganzen Tag von Hotdogs

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