Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete
sind, als wir glaubten. Das Erwachen kann plötzlich oder allmählich stattfinden. Doch es bedarf der beständigen Suche nach unserem inneren Kern, unserem wahren Wesen.
• Fragen Sie sich, ob Sie das, was Sie sich wünschen, wirklich wünschen.
• Fragen Sie sich, woher Ihre Vorstellungen kommen.
• Fragen Sie sich, wieso Sie was glauben.
Wenn Sie auf die Stimme Ihres Herzens hören, spüren Sie ganz deutlich, welche Antwort Bedeutung hat.
Und schon wieder haben Sie sich Ihrem Wesenskern ein Stück weit genähert. So fällt die Illusion durch die beständige Suche nach dem Selbst allmählich von Ihnen ab – und Sie können der sein, der Sie wirklich sind.
Kurma spricht: »Sei du selbst und bleibe du selbst, beständig im Wechsel wie der große Fluss, der stets derselbe bleibt und nie der gleiche ist.«
In diesem Abschnitt ging es darum zu zeigen, dass die Beständigkeit der Persönlichkeit nicht dasselbe ist wie Starrsinn. Das Selbst bewahren bedeutet, sich selbst treu zu bleiben – offen zu bleiben für Veränderung und dabei in sich ruhend, nicht gegen den Strom schwimmen, nicht mit dem Strom schwimmen, sondern ruhig fließen. Um gegen Manipulation und Täuschung immun zu werden, müssen wir uns zunächst selbst kennen und zum Kern unseres Wesens vordringen. Dann trennt uns nicht mehr die Welt der Illusion von uns selbst.
Durch Beständigkeit kann man fast alles erreichen. Das vielleicht beste Beispiel dafür ist Mahatma Ghandi und seine Philosophie des Satyagraha. »Satyagraha« bedeutet »beständiges Festhalten an der Wahrheit«. Mit seinem beständigen gewaltlosen Festhalten am Maßstab der Gerechtigkeit gelang es ihm, Indiens Unabhängigkeit von Großbritannien zu erreichen. Er kämpfte nicht, wandte sich gegen jegliche Gewalt und nahm wiederholt in Kauf, dass er ins Gefängnis geworfen und misshandelt wurde – er blieb nur unbeirrbar auf seinem Weg.
Was immer wir uns auch vornehmen mögen: Indem wir uns treu bleiben und unserem Weg folgen, können wir es auch erreichen. Wir können uns aber nur dann treu bleiben, wenn wir uns nicht selbst betrügen – unser Herz spürt ganz genau, ob wir einem Ziel aus ganzem Herzen folgen oder ob wir lediglich Zielen hinterher jagen, die wir uns niemals wirklich selbst ausgesucht haben, da es im Grunde immer nur die Ziele der anderen waren.
Jeder Mensch ist in seinem innersten Wesen bereits vollkommen. Er muss es nur entdecken.
KURMAS LOB DER BESTÄNDIGKEIT
Selbst der Banyan-Baum wuchs aus einem Keim, selbst der hohe Tempelturm begann als ein Klumpen Lehm, auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt.
KURMAS GEHEIMNISSE
Gelassenheit . Nimm die Dinge nicht zu wichtig – vor allem aber nicht dich selbst!
Langsamkeit . Mit Eile lässt sich das Glück nicht einfangen. Willst du dein Ziel erreichen – mach einen Umweg!
Beständigkeit . Vollende, was du beginnst. Beginne damit, deinem Herzen zu folgen!
4 WANDLUNGSFÄHIGKEIT
Das Geheimnis nachzugeben
DER VIERTE WETTLAUF. Shashaka, der Hase, war mittlerweile schon ein wenig bescheidener geworden. Die alte Schildkröte hatte ihn nun schon dreimal besiegt. Vielleicht war sie ja weise. Doch war es wirklich ihr Verdienst, dass er verschlafen hatte oder dass er fast im Unwetter umgekommen wäre? An das letzte Rennen wollte er gar nicht denken; da bekam er sofort rote Ohren. Doch Shashaka hatte es sich nun einmal in den Kopf gesetzt, die Meisterin zu besiegen. Also forderte er Kurma abermals zum Wettlauf. Sie wies auf einen gewaltigen Baum in der Ferne. »Wer von uns als erster den alten Mangobaum erreicht, soll als Sieger gelten.« Shashaka erklärte sich einverstanden.
Als sie sich am folgenden Morgen trafen, verbeugte sich Shashaka – wieder einmal siegesgewiss – und sagte: »Ich bin noch ein wenig müde und lasse dir gerne den Vortritt.« Kurma verneigte sich und ging los. Nach einer Viertelstunde erhob sich Shashaka und sprach bei sich: »Nun werde ich ganz gemächlich zum alten Mangobaum laufen und mich dann noch ein Weilchen ausruhen, bevor die alte Schildkröte kommt. Diesmal werde ich sicherlich gewinnen!« Munter sprang er los und hatte schon nach kurzer Zeit Kurma eingeholt. Doch was war das: Ein Fluss lag zwischen ihm und dem Ziel! Er lief am Fluss entlang, Meile um Meile, um eine Brücke oder eine Furt zu finden. Als es ihm nach langer Zeit gelang, den Fluss zu überqueren, hatte Kurma schon längst
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