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Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1

Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1

Titel: Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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allem ihm verpflichtet bin, und beschloß, zu tun, was immer er verfügte.
      Zu Hause erzählte ich alles meiner alten Zofe, die ihn aus Kalifornien kannte und ihn immer gut leiden mochte. Ich befahl ihr, niemandem etwas zu sagen. Sie packte für mich einige Sachen zusammen und legte mir den Mantel zurecht. Ich weiß, ich hätte mit Lord St. Simon sprechen müssen, aber das war furchtbar schwer vor seiner Mutter und all diesen vornehmen Leuten. Ich entschloß mich nur, davonzulaufen und es später zu erklären. Ich saß noch keine zehn Minuten am Tisch, als ich Frank draußen auf der anderen Straßenseite sah. Er winkte mir und ging dann in Richtung Park. Ich stahl mich fort, zog mich um und folgte ihm. Eine Frau trat auf mich zu und erzählte mir etwas über Lord St. Simon – nach dem wenigen, das ich hörte, scheint es mir, als hätte auch er vor der Hochzeit ein kleines Geheimnis gehabt –, aber es gelang mir, von ihr loszukom men und Frank einzuholen. Wir stiegen in eine Droschke und fuhren zum Gordon Square, wo er Zimmer gemietet hatte, und das war dann meine wahre Hochzeit nach all den Jahren des Wartens. Frank war Gefangener der Apachen, konnte entfliehen, kam nach Frisco, erfuhr, daß ich ihn für tot aufgegeben hatte und nach England gereist war, folgte mir und machte mich ausgerechnet am Tage meiner zweiten Trauung ausfindig.«
      »Ich hatte es in einer Zeitung gelesen«, erklärte der Amerikaner. »Da standen nur der Name und die Kirche, aber nicht, wo die Dame wohnte.«
      »Wir besprachen, was wir tun sollten, Frank war für Offenheit, aber ich schämte mich so sehr, daß ich am liebsten verschwunden wäre, keinen wiedergesehen und Pa vielleicht einen kurzen Brief geschrieben hätte, um ihm mitzuteilen, daß ich am Leben war. Es war schrecklich für mich, an alle die Lords und Ladys zu denken, wie sie um den Frühstückstisch saßen und darauf warteten, daß ich zurückkehrte. So bündelte Frank meine Hochzeitssachen zusammen, damit man mich nicht entdecken sollte, und er warf alles an einen Ort, wo sie niemand finden konnte. Wahrscheinlich wären wir morgen nach Paris gereist, aber nun erschien heute abend dieser werte Herr, Mr. Holmes, bei uns – ich kann mir gar nicht vorstellen, wie er das angestellt hat –, und er machte uns sehr freundlich klar, daß ich falsch und Frank richtig dachte und wir uns beide mit der Heimlichtuerei ins Unrecht setzten. Er bot uns die Möglichkeit, mit Lord St. Simon allein zu sprechen, und da sind wir sofort hergekommen. Nun hast du alles erfahren, Robert, und es täte mir sehr leid, wenn ich dir Schmerz bereitet habe, und ich hoffe, du denkst nicht allzu schlecht von mir.«
      Lord St. Simon hatte keinesfalls seine steife Haltung aufgegeben, war aber, mit gerunzelter Stirn und zusammengepreßten Lippen, dem langen Bericht gefolgt.
      »Entschuldigen Sie«, sagte er, »aber es ist nicht meine Gewohnheit, meine intimsten Angelegenheiten auf diese Weise öffentlich zu bereden.«
      »Dann verzeihst du mir nicht? Du gibst mir zum Abschied nicht die Hand?«
      »O gewiß, wenn es Ihnen Vergnügen macht.« Er hielt seine Hand hin und nahm kühl die, die sich ihm entgegenstreckte.
      »Ich hatte gehofft«, gab Holmes zu verstehen, »daß Sie uns bei einem freundlichen Abendessen Gesellschaft leisten würden.«
      »Ich glaube, da verlangen Sie ein bißchen zuviel«, erwiderte Seine Lordschaft. »Man kann mich dazu bringen, daß ich mich über die jüngsten Vorfälle beruhige, aber man kann kaum erwarten, daß ich sie vergnüglich finde. Mit Ihrer Erlaubnis wünsche ich Ihnen nun eine sehr gute Nacht.« Er machte vor uns allen eine feierliche Verbeugung und verließ steifbeinig das Zimmer.
      »Ich rechne darauf, daß wenigstens Sie uns mit Ihrer Gesellschaft beehren«, sagte Sherlock Holmes. »Ich freue mich immer, wenn ich einen Amerikaner kennenlerne, Mr. Moulton, denn ich zähle zu jenen, die daran glauben, daß die Torheit eines Königs und die Unbesonnenheit eines Regenten in längst vergangenen Zeiten unsere Kinder nicht abhalten werden, eines Tages Bürger ein und desselben Landes unter einer Flagge zu sein, in der der Union Jack und die Stars and Stripes Platz haben.«

    »Der Fall war interessant«, stellte Holmes fest, nachdem unsere Besucher gegangen waren, »denn durch ihn wird sehr deutlich, wie einfach die Erklärung einer Angelegenheit sein kann, die auf den ersten Blick unlösbar erscheint. Nichts konnte unlösbarer scheinen. Nichts

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