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Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1

Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1

Titel: Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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wichtig.«
      »Ja, er war in den Minen.«
      »Richtig, in den Minen; dort hat, soviel ich weiß, Mr. Turner sein Geld erworben.«
      »Ja, das stimmt.«
      »Ich danke Ihnen, Miss Turner. Sie haben mir wirklich geholfen.«
      »Sie geben mir Bescheid, wenn Sie morgen irgendwelche Neuigkeiten haben? Zweifellos werden Sie zu James ins Gefängnis gehen. Oh, Mr. Holmes, dann sagen Sie ihm bitte, ich weiß, daß er unschuldig ist.«
      »Ganz gewiß, Miss Turner.«
      »Ich muß jetzt nach Hause, denn Papa ist sehr krank, und ich fehle ihm, sowie ich weggehe. Auf Wiedersehen, und Gott möge Ihnen beistehen.« Genauso schnell entschlossen, wie sie eingetreten war, eilte sie aus dem Raum, und wir hörten die Räder ihres Wagens über die Straße rattern.
      »Ich schäme mich für Sie, Holmes«, sagte Lestrade würdevoll nach einigen Minuten des Schweigens. »Warum erwecken Sie Hoffnungen, die Sie mit Sicherheit enttäuschen müssen? Ich habe kein übermäßig weiches Herz, aber das nenne ich grausam.«
      »Ich glaube, ich weiß, wie ich James McCarthy frei bekomme«, sagte Holmes. »Haben Sie die Erlaubnis, ihn im Gefängnis zu besuchen?«
      »Ja, aber nur für Sie und mich.«
      »Dann muß ich meinen Entschluß über das Weggehen noch einmal überdenken. Bekommen wir noch einen Zug nach Hereford, um den Häftling heute abend zu sehen?«
      »Natürlich.«
      »Dann nehmen wir ihn doch. Watson, ich fürchte, Sie werden es sehr langweilig finden, aber ich bin nur zwei Stunden fort.«
      Ich begleitete sie zum Bahnhof, ging dann durch die Straßen der kleinen Stadt, kehrte schließlich ins Hotel zurück, legte mich aufs Sofa und versuchte, mich in einen Schmöker zu vertiefen. Die Intrige war aber, verglichen mit dem dunklen Geheimnis, in dem wir herumtappten, so lahm und schwach, daß meine Aufmerksamkeit ständig von der Fiktion zum Faktischen hinwanderte, und so warf ich den Roman schließlich quer durchs Zimmer und gab mich ganz dem Überdenken der Ereignisse des Tages hin. Angenommen, die Geschichte dieses unglücklichen jungen Mannes stimmte in allem: Was für eine teuflische Sache, was für ein ganz und gar unvorhergesehenes und außergewöhnliches Unheil konnte sich in der Zeit zwischen seinem Weggehen von dem Vater und dem Augenblick, da er, von den Schreien zurückgezogen, auf die Uferwiese stürzte, zugetragen haben? Es war etwas Schreckliches und Tödliches. Aber was mochte es sein? Konnte nicht die Art der Verletzungen meinem medizinischen Spürsinn etwas entschleiern? Ich klingelte und bat um das wöchentlich erscheinende Lokalblatt, das die wörtliche Wiedergabe der Vernehmung enthielt. In der Aussage des Chirurgen war festgestellt, daß das hintere Drittel des linken Scheitelbeins und die linke Hälfte des Hinterhauptknochens durch einen heftigen Schlag mit einem stumpfen Gegenstand zerschmettert worden waren. Ich tastete diese Stelle auf meinem eigenen Kopf ab. Es war klar: Ein solcher Schlag mußte von hinten geführt worden sein. Das sprach in mancher Beziehung für den Angeklagten, denn als er gesehen wurde, wie er stritt, stand er dem Vater gegenüber. Aber das wog nicht sonderlich schwer, denn der ältere Mann konnte sich umgedreht haben, ehe der Schlag fiel. Dennoch war es vielleicht nützlich, Holmes’ Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Schließlich gab es die Bemerkung des Sterbenden über die Ratte. Was mochte sie bedeuten? Delirium konnte es nicht sein. Ein Mann, der durch einen plötzlichen Schlag stirbt, deliriert im allgemeinen nicht. Nein, eher anzunehmen war, daß die Worte ein Versuch sein sollten, zu erklären, wie ihn sein Schicksal ereilt hatte. Worauf konnten sie hinweisen? Ich zerbrach mir den Kopf, um eine mögliche Erklärung zu finden. Und dann der Zwischenfall mit dem grauen Kleidungsstück, das der junge McCarthy gesehen hatte. Wenn das stimmte, mußte der Mörder irgendeinen Teil seiner Kleidung, vermutlich den Mantel, auf der Flucht fallen lassen und dann die Dreistigkeit be sessen haben, zurückzukehren, um es wegzuholen, und zwar in dem Augenblick, als der Sohn, nicht einmal ein Dutzend Schritte entfernt, den Rücken ihm zugewandt, bei seinem Vater kniete. Welch ein Gewebe aus Geheimnissen und Unwahrscheinlichkeiten! Ich wunderte mich nicht über Lestrades Meinung, und doch hatte ich so viel Vertrauen in Sherlock Holmes’ Scharfsinn, daß ich so lange die Hoffnung nicht aufgab, wie jede neue Tatsache seine Überzeugung von der Unschuld des jungen

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