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Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1

Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1

Titel: Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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auseinanderhalten können.‹
      Jetzt war alles klar. Und ich rannte, so schnell mich meine Füße trugen, zu diesem Breckinridge. Aber er hatte die ganze Partie auf einmal verkauft und wollte mir mit keinem Wort verraten, an wen. Sie haben ihn heute abend ja selbst gehört. So hat er mir immer geantwortet. Meine Schwester denkt, ich bin verrückt geworden. Manchmal denke ich das selbst. Und jetzt – jetzt bin ich ein gebrandmarkter Dieb, der den Reichtum, um dessentwillen er seinen Charakter aufgegeben hat, nicht einmal berühren konnte. Gott helfe mir! Gott helfe mir!« Er brach in krampfhaftes Schluchzen aus und barg das Gesicht in den Händen.
      Danach blieb es lange Zeit still, die einzigen Geräusche waren Ryders schwerer Atem und das regelmäßige Klopfen, das Sherlock Holmes mit seinen Fingerspitzen auf den Tisch erzeugte. Endlich erhob sich mein Freund und riß die Tür auf.
      »‘raus!« sagte er.
    »Was ist, Sir? Der Himmel vergelte es Ihnen!«
    »Kein Wort mehr! ‘raus!«
      Und es war auch kein weiteres Wort nötig. Ein Sturz zur Tür, ein Gepolter auf der Treppe, das Zuschlagen der Haustür und das harte Geräusch rennender Füße auf der Straße – das war alles.
      »Schließlich, Watson«, sagte Holmes, indem er nach seiner Tonpfeife griff, »bin ich nicht von der Polizei engagiert und hier, deren Schlappen wettzumachen. Wäre Horner in Gefahr, wär’s etwas anderes; aber dieser Bursche wird nicht gegen ihn auftreten, und da muß die Anklage in sich zusammenfallen. Vermutlich verharmlose ich ein Verbrechen, aber es ist auch möglich, daß ich eine Seele rette. Der wird nicht noch einmal auf den falschen Weg geraten. Er ist zu verschreckt. Steckt man ihn in den Käfig, so wird aus ihm ein Vogel hinter Gittern sein Leben lang. Außerdem haben wir gerade das Fest der Versöhnung gefeiert. Der Zufall hat uns zu einem einmaligen, seltsamen Problem verholfen, und dessen Lösung trägt die Belohnung schon in sich. Wenn Sie jetzt die Güte hätten, Doktor, zu läuten, werden wir gleich mit einer neuen Untersuchung beginnen, deren Held auch ein Vogel ist.«

Das gefleckte Band

    Wenn ich die mehr als siebzig Fälle überblicke, in denen ich während der letzten acht Jahre die Methoden meines Freundes Sherlock Holmes studieren konnte, finde ich viel Tragisches, einiges Komische und eine große Anzahl lediglich seltsamer Begebenheiten, aber nichts Alltägliches, denn da mein Freund eher aus Liebe zu seiner Kunst arbeitet als um Reichtum zu erlangen, lehnte er es ab, sich mit Untersuchungen zu befassen, die nicht etwas Ungewöhnliches oder sogar Phantastisches an sich hatten. Bei all diesen verschiedenen Fällen erinnere ich mich an keinen, der so einzigartige Züge trug wie der, in den die bekannte Familie der Roylotts of Stoke Moran in Surrey verwickelt war. Besagte Ereignisse geschahen am Anfang meiner Bekanntschaft mit Sherlock Holmes, als wir Junggesellen waren und die Wohnung in der Baker Street teilten. Möglicherweise hätte ich sie schon früher mitgeteilt, aber damals wurde ein Geheimhaltungsversprechen gegeben, und davon bin ich erst seit dem letzten Monat durch den frühen Tode der Dame entbunden, in deren Wort wir standen. Vielleicht ist es gut, daß die Tatsachen nun ans Licht kommen, denn ich habe Grund, anzunehmen, daß Gerüchte über den Tod des Dr. Grimesby Roylott im Umlauf sind, die die Angele genheit noch schrecklicher machen, als sie sich in Wahrheit darstellte.
      Es war im frühen April des Jahres ‘83, als ich eines Morgens beim Erwachen Sherlock Holmes angekleidet an meinem Bett sah. Gewöhnlich stand er später auf, und ich blinzelte ihn ziemlich überrascht an, da ich bemerkte, daß die Uhr auf dem Kaminsims erst Viertel nach sieben anzeigte, vielleicht auch ein wenig unwillig, denn ich war regelmäßig in meinen Gewohnheiten.
      »Tut mir sehr leid, daß ich Sie aus dem Schlaf gerissen habe, Watson«, sagte er, »aber es ist wieder mal das Übliche heute. Mrs. Hudson ist aus dem Schlaf gerissen worden, sie hat mich geweckt und ich nun Sie.«
      »Was gibt es denn? Feuer?«
      »Nein, einen Klienten. Es scheint, eine junge Dame in beträchtlicher Erregung ist eingetroffen, die darauf besteht, mich zu sprechen. Jetzt wartet sie im Wohnzimmer. Wenn junge Damen zu solcher Morgenstunde in der Metropole herumlaufen und müde Leute aus dem Schlaf reißen, nehme ich an, ist es etwas sehr Dringendes, das sie mitzuteilen haben. Ich dachte, Sie möchten von Anfang an

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