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Die Abrichtung (German Edition)

Die Abrichtung (German Edition)

Titel: Die Abrichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens van Nimwegen
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Schwein soll jetzt sein Studium fortsetzen und baldigst abschließen. Eine Umstellung nach einem Sommer, in dem es so viel anderes lernen musste.
    Thomas war ein guter Student. Ihm flog alles zu, weil er sich für sein Fach interessierte und fast spielerisch das Wesentliche erkannte. Sein gutes Aussehen und sein offenes, freundliches Auftreten werden ihm auch geholfen haben. Nun – nach diesem Sommer sieht das Schwein noch besser aus, und geiler, ja, und es ist ebenso devot wie selbstsicher.
    «Schwein, diese Woche wird deine Arbeitskleidung sein: Stiefel, Lederhose, ein gutes, weißes Oberhemd. Wenn es kühl ist, darfst du die Lederjacke mitnehmen. Deine Aufgabe: regle alles, was für den Hochschulwechsel erforderlich ist, damit du nächste Woche anfangen kannst zu studieren. Immatrikulation, Anerkennung deiner bisherigen Leistungen, Stundenplan für das Wintersemester, Anmeldung zu den nötigen Praktika, Absprachen mit Dozenten über Hausarbeiten – eben alles. Ich will, dass du diesen Winter mit vollem Einsatz studierst. Für mich. Und melde dich auch beim Sportzentrum an. Ich will, dass du dreimal in der Woche etwas für deinen Körper tust. Krafttraining.»
    Drei Tage verbringt das Schwein tagsüber an der Universität. Dann: «Es ist alles geregelt, Herr. Wenn ich dieses Semester wie geplant schaffe, bleibt danach nur noch ein Praktikum, die Abschlussarbeit und die Prüfungen. Ich will, dass Sie in einem Jahr stolz auf mich sind.» Und dann: «Bitte, Herr, hier ist ein Papier. Meine Unterschrift ist beglaubigt von einem Notar. Jim kannte ihn. Ich will, dass Sie meinen Wunsch schwarz auf weiß haben: wenn ich jemals in einer Klausur oder Prüfung weniger als gut bekomme, bitte ich Sie um vierzig Peitschenschläge bis aufs Blut. Bitte, Herr, ich weiß, dass solch ein Wunsch vermessen ist, bitte gewähren Sie ihn mir. Für Sie!»
    Das hatte ich nicht erwartet. Das Schwein weiß, wie schlimm zwölf mit der Peitsche sind. Nun ja, dazu wird es wohl kaum kommen. Aber ich bin gerührt. Ich öffne meine Hose und benutze sein Maul lange und tief. – «Gewährt.»
    «Herr, was soll ich beim Studium tragen? Ich bin anders als die Studenten, die ich bisher gesehen habe.» – «Stiefel, Lederhose, Lederjacke. Solange es nicht friert, ist das genug. Und praktisch.» – «Danke, Herr.» – Und schon wieder regt es sich in seiner Hose.

Hingabe  
    Die Wochen vergehen. Punk arbeitet, und ich höre von Werner, dass er immer schwierigere Aufträge bekommt, die er ohne Ausnahme perfekt vollendet. Firma Schwichtenberg fertigt wieder im eigenen Hause. Das Schwein studiert, entweder an der Universität oder in seinem Keller. Dort verbringt es spät am Abend ein, zwei Stunden mit dem angeketteten Punk, bevor es zur Nacht in mein Bett kommt.
    Das Schwein erzählt mir, dass es zwei Kommilitonen näher kennengelernt hat: Ratte, offenbar den einzigen echten Punker an der Fakultät, mit Hahnenkamm, Tätowierungen und genieteter Lederjacke, und Maik, einen sehr unauffälligen, stillen Jungen, der anscheinend immer wieder die Nähe des Schweins sucht, aber sich nicht traut, persönliche Fragen zu stellen. Ich sage: «Du darfst sie nach Hause einladen, wann immer du willst. Du kannst sie ruhig im Wohnzimmer empfangen und bewirten. In deinen Lederklamotten. Du wirst schon selbst merken, wann du ihnen deinen Keller zeigen willst.» – «Danke, Herr. Darf Ratte wissen, dass ich zu Hause meist nackt bin?» – «Ja, sicher. Jeder darf das wissen, aber ich überlasse dir, wen du einweihst in dein Leben.»
    Eines Abends spricht Punk mich an: «Wie lange darf ich hier bleiben, Herr? Ich will Miete zahlen, ich verdiene ja jetzt Geld.» – «Du darfst bleiben, solange du willst. Du verlangst doch kein eigenes Zimmer?» – «Nein, Herr, ich brauche keinen eigenen Platz. Ich bin gerne hier. Niemand meckert an mir rum.» – «Dann bleib nur. Unbegrenzt.» – «Herr, darf ich dann eine Bitte äußern?» – «Ja.» – «Ich will ohne Besitz leben. Wenn das irgendwo geht, dann hier bei Ihnen. Vielleicht darf ich meine Papiere im Keller lassen, auch tagsüber, wenn ich weg bin. Ohne die existiere ich ja nicht. Aber ich möchte Ihnen all meine Klamotten schenken. Sie passen auch dem Schwein, und mir passen seine. Auch die Stiefel. Bitte nehmen Sie meine paar Sachen an und entscheiden Sie täglich, was ich tragen darf. Wenn Sie es wollen, gehe ich auch nackt aus dem Haus, ich meine es ernst.»
    Dann schaut er mich stolz und etwas frech an: «Aber

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