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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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ganze Welt dafür bestrafen, was man ihm angetan hatte, ihm und seiner Familie, und er hatte einen Weg dazu ausgewählt, der die gesamte Zivilisation, wie man sie kannte, vernichten und die Menschen zwingen würde, auf den Trümmern neu aufzubauen.
    Die Gedanken des Fährmanns richteten sich wieder auf die Hashi. Deren Führer würden den Plan als eine Möglichkeit willkommen heißen, die Welt zu schaffen, die ihnen vorschwebte und die ihnen nun plötzlich in den Schoß fallen würde. Wenn man feststellen konnte, in welchen Gegenden es einigermaßen sicher sein würde, wenn sie die Achte Fanfare einigermaßen unbeschadet überstehen konnten, dann würden alle anderen Überlebenden ihrer Gnade ausgeliefert sein, und sie würden die Welt nach ihren Vorstellungen neu aufbauen können.
    Der Schlüssel blieb Außenposten 10. Danielle war dorthin unterwegs, doch selbst wenn sie den Außenposten erreichen sollte, würde sie Hilfe brauchen, um ihre Aufgabe zu erfüllen, und diese Hilfe konnte nur von ihm kommen.
    »Es gibt da einen Senator«, sagte Kimberlain den dreien im Eisenbahnwaggon, nachdem er seine Gedanken zusammengefaßt hatte, »bei dem ich einmal eine Schuld zurückgezahlt habe. Ich habe noch nie jemanden darauf angesprochen, doch es gibt immer ein erstes Mal.« Er grübelte weiter. »Aber das hilft uns nicht bei Macy's. Die Parade muß abgesagt werden, und ich habe nicht die geringste Ahnung, an wen ich mich wenden soll. Die Behörden haben natürlich keinen Grund, mir zu glauben.«
    »Ich wüßte da etwas«, sagte Lisa.
    »Die TLP hat die besten Beziehungen zur Spielzeugabteilung von Macy's«, erklärte sie. »Und wir haben hervorragende Verbindungen zu dem Koordinator der Parade.«
    »Wieso das?«
    »Seit vier Jahren sponsern wir auf jeder Parade einen Wagen. Jedes Jahr bis auf dieses, heißt das.«
    »Hat sich etwas geändert?«
    »Ja«, erwiderte Lisa mit einem Lächeln, das ihr ziemlich leicht zu fallen schien. »Jemand hat die lebensgroßen Figuren unserer Powered-Officers-of-War-Figuren zerstört, die wir dieses Jahr auf dem Wagen zeigen wollten.«
    Während Lisa dem siebzehnten Stockwerk von Macy's Hauptgeschäft gegenüber der Penn-Station in Manhattan einen Besuch abstattete, fuhr Kimberlain das Hudson-Tal entlang und zu der weißen Villa im Queen-Anne-Stil am östlichen Ufer des Flusses, die Senator Thomas Brooks gehörte. Er hatte vorher angerufen, und der Senator, der zu Hause ein paar freie Tage verbrachte, hatte sofort eingewilligt, ihn zu empfangen.
    Brooks persönlich öffnete die Tür und begrüßte ihn, kaum, daß er geklingelt hatte.
    »Es ist lange her, Mr. Kimberlain.«
    »Eigentlich nicht, Senator. Anderthalb Jahre, vielleicht zwei.«
    »Entschuldigung, mein Sohn, aber in der Politik ist das eine lange Zeit.«
    »Ich bin es, der um Entschuldigung bitten muß. Das ist kein Höflichkeitsbesuch. Sie müssen mir einen Gefallen tun. Ich weiß, daß ich gesagt habe, ich würde keine Gegenleistung für das erwarten, was ich für Sie getan habe, doch …«
    Senator Brooks unterbrach ihn. »Bitte, Mr. Kimberlain, Sie müssen sich nicht entschuldigen. Wenn es in meiner Macht steht, werde ich es tun.« Seine Stimme wurde nachdenklich. »Bei Gott, ich bin Ihnen einiges schuldig. Sie haben mir den Verstand gerettet. Wegen mir wurde mein Enkel entführt, und ich kam mir völlig nutzlos vor, bis Sie mich mit diesem … Begleichen alter Schulden wieder ins Leben zurückholten. Heraus damit. Wenn ich kann, werde ich Ihnen helfen.«
    »Nicht nur mir, Senator.«
    Sie traten ins Arbeitszimmer. Im Kamin brannte ein Feuer, und der Fährmann wünschte, er hätte die Zeit, durch die gerade restaurierten Erkerfenster den wundervollen herbstlichen Ausblick genießen zu können.
    »Wie vertraut sind Sie, Senator, mit der Ölförderung in der Antarktis?«
    Brooks dachte kurz nach. »Seit ich dem Energiekomitee angehöre, wurden mehrmals Vorschläge gemacht, dort Bohrungen durchzuführen. Es lief immer auf eine Schlacht der Lobbyisten der Umweltschützer und der Ölindustrie hinaus.«
    »Alles Scheingefechte.«
    »Wie bitte?«
    »Senator, haben Sie jemals von einer Einrichtung namens Außenposten 10 gehört?«
    »Nein, daran würde ich mich erinnern. Warum?«
    »Weil es sich dabei um die zentrale Schaltstelle einer Operation namens Spinnennetz handelt. Seit einigen Jahren wird in der Antarktis bereits nach Öl gebohrt. Das meinte ich mit Scheingefechten. Die Ölindustrie läßt sich von den Umweltschützern nur

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