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Die Akademie der Lüste (German Edition)

Die Akademie der Lüste (German Edition)

Titel: Die Akademie der Lüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Eden
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Bein durch den Schlitz und hob ihre Brüste angenehm an. Sie hatte die Haare zu einem einfachen Knoten hochgesteckt und korallenroten Lippenstift aufgetragen. Die Kombination der blonden Haare, Jaines blasser, fast weißer Haut, die noch nicht viel von Hawaiis heißer Sonne aufgenommen hatte, mit den roten Lippen ließ Jaine an eine Prinzessin denken. Aber eine verdammt verruchte Prinzessin. Sie schaute auf die Halbmaske, deren Farbton ebenso rot war wie ihr Lippenstift und das Kleid. Lorna hatte sie ihr in die Hand gedrückt und nur verschwörerisch gezwinkert. Sie selbst trug an diesem Abend smaragdgrün, und ihre Maske deckte sich farblich mit Jaines.
    Jaine betrachtete sich noch immer – sie fühlte sich schön, begehrenswert. Wie seltsam, dass ein wenig Kleidung doch so viel ausmachen konnte. Plötzlich spürte sie Lornas Hand, die ihren Arm umfasste. »Komm«, sagte sie verschwörerisch. »Es wird Zeit.«
    Sie gingen zu Jaines Überraschung nicht zu einem der Gebäude auf der Insel, sondern zurück zum Flughafen, auf dem ein Helikopter auf sie wartete. Jaine blieb der Mund offen stehen, aber Lorna zog sie bestimmt weiter.
    »Du hast doch keine Flugangst?«, fragte Lorna und neigte den Kopf. Ihre komplizierte Hochsteckfrisur mit den weiß schimmernden Blüten lenkte den Blick automatisch auf ihren Schwanenhals, der sich anmutig bog.
    Jaine schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich wusste nicht, dass wir von der Insel weg müssen.«
    »Vertrau mir – es wird dir gefallen.«
    Lorna legte ihr den Arm um die Taille und führte sie über den Asphalt zum Helikopter, dessen Rotoren mit lautem Dröhnen angingen, kaum dass die beiden Frauen drinnen Platz genommen hatten.
    Die Sonne ging bereits unter, als sie in der Luft waren, und Jaine war bezaubert vom Anblick der Dreamfair-Anlage aus so luftigen Höhen. Wie ein grüner Edelstein bot sich die Insel dar, und alle Probleme, die mit ihr zusammenhingen, waren hier oben nicht mehr existent.
    Der Flug dauerte nicht lange. Er brachte sie auf eine andere, nahe gelegene Insel. Am Flughafen wurden sie von einem Jeep in Empfang genommen, den ein älterer Mann in Khaki Shorts und Hemd fuhr.
    Als sie schließlich vor einer Villa hielten und ausstiegen, sah Jaine mit offenem Mund das Haus an. Es war mehrgeschossig, und der Eingang wurde von zwei Säulen geschmückt. Die Villa lag etwas abseits, versteckt in einem Park und wurde in der lauen Frühlingsnacht von mehreren Lampen erhellt. Vor der großen Eingangstür stand ein breitschultriger Hüne, der beide Frauen unauffällig musterte, als sie näher kamen. Lorna wechselte einige Worte mit ihm, die Jaine nicht genau verstand, woraufhin er ihnen beiden zunickte und die Tür öffnete. Plötzlich wurden sie von Musik eingehüllt – sanfte Streichinstrumente verbanden sich mit leisen Klaviertönen zu zarten Melodien. Ein berauschender Duft nach Orchideen lag in der Luft.
    Jaine trat ein und fand sich in einer Art Vorhalle wieder, in der Männer und Frauen in eleganter Abendkleidung hin und her gingen. Sie verschwanden oder kamen aus einer angrenzenden Tür. Alle waren unterschiedlich maskiert, und Jaines Augen wurden groß, als sie sah, wie knapp die Abendgarderobe bei einigen der Gäste ausgefallen war. Sie hatte ihr Kleid bereits für gewagt gehalten, aber einige der Frauen zeigten noch wesentlich mehr weiße oder gebräunte Schenkel oder Brüste in allen Größen und Formen. Auch die Herren waren sich nicht zu fein, sich zu zeigen. Direkt neben Jaine unterhielt sich ein Mann im feinen schwarzen Anzug mit einem Herrn, der lediglich einen nahezu nicht-existenten String über seiner gebräunten Haut trug.
    Lorna, der Jaines Erstaunen nicht verborgen blieb, legte ihr die Hand auf den halbnackten Rücken.
    »Willkommen im Haus der Tausend Masken«, sagte sie lächelnd und schob Jaine zur Tür. »Aber mach den Mund wieder zu – du hast noch gar nichts gesehen.«
    Und die Aikane hatte recht. Als sie die Tür hinter sich gelassen hatten, fand Jaine sich auf einer Empore wieder, von der aus sie den Raum unter sich überblicken konnte. Hier waren noch mehr Männer und Frauen. Die meisten von ihnen tanzten zur Musik; Jaine sah jetzt endlich das Orchester, das auf einer Bühne, genau gegenüber der Empore, stand. Ein Mann in einem Frack sang einen Schlager aus den frühen zwanziger Jahren. Keiner schien sich daran zu stören, dass einige der Tänzer kaum bekleidet waren.
    »Was ist das hier?«, flüsterte Jaine Lorna zu, die ihr Handgelenk

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