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Die Alchimistin - 02 - Die Unsterbliche

Titel: Die Alchimistin - 02 - Die Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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will, dass dann jemand an meiner Seite steht, der so ist wie ich.« »Ich werde dieses Spiel nicht mitspielen.« »Das habe ich auch nicht erwartet.« Aura starrte sie mit großen Augen an. »Wer dann? Konstantin?« »Er gehört dir«, sagte Innana kopfschüttelnd. »Aber…« Innanas Blick folgte einem Vogelschwarm, der über den Bergen aufstieg und näher kam. »Nicht du, Aura. Und auch nicht dein Freund.« »Wer dann?« Innana nahm ihre Hand und lächelte wie ein kleines Mädchen. »Er,
    der kein Mann ist. Sie, die keine Frau ist. Ein Geschöpf der Alchimie. Das Kind des Morgantus.« Ihre Stimme war sehr ruhig, sehr kindlich. »Ich will den Hermaphroditen, Aura. Und ich spüre, dass er hier ist.«

KAPITEL 22
    Gillian hob das Schwert und schlug dem Mann den Knüppel aus der Hand. Der grobe Holzstab flog rotierend davon und prallte gegen das Gitter. Eine Hand schob sich durch die Eisenstäbe und wollte danach greifen, doch der Knüppel lag außerhalb ihrer Reichweite. Mit einem Fluch zog Konstantin seine Finger zurück und schlug gegen das Gitter. Er war gezwungen, dem Kampf vor seiner Zelle hilflos zuzuschauen.
    »Karisma!«
    Gillians Ruf ließ die Templerin herumwirbeln. Sie hatte sich mit dem Schlüsselbund am Schloss des Verlieses zu schaffen gemacht, hatte aber noch nicht den Richtigen gefunden. Jetzt stürmte von hinten der zweite Wächter auf sie zu; mit der Rechten umklammerte er ein Messer, das ein paar Jahrhunderte früher als Kurzschwert durchgegangen wäre.
    Karisma wich geschickt dem Hieb aus, ließ den Schlüsselbund fallen und packte das Schwert, das sie aus einem Wandschmuck im Erdgeschoss geklaubt hatte. Im Schein der Kerkerfackeln zog die Klinge eine feurige Spur durch die Luft.
    Der Mann mit dem Messer war flinker, als sie erwartet hatte. Er und sein Gefährte sahen aus wie Stallburschen, aber sie hatten den Templerassassinen augenscheinlich einiges abgeschaut. Und doch – jedes Manöver, jede versuchte Finte war nur ein Nachahmen, die Kopie einer Kampftechnik, in der beide Männer nicht geschult waren. Ihre Bewegungen waren wie die von Marionetten, nicht eigenständig, sondern von der Erinnerung an Abgeschautes bestimmt. Auch deshalb waren ihre Bemühungen zum Scheitern verurteilt.
    Karisma brauchte nur Sekunden, um den Mann zu entwaffnen. Sie gab ihm die Chance, aufzugeben, doch er weigerte sich, tastete nach dem Messer und wollte sie erneut angreifen. Sie verpasste ihm mit der Breitseite ihres Schwertes einen Hieb, der ihn zu Boden schickte. Er blutete aus einer Platzwunde an der Schläfe, aber daran würde er nicht sterben. Bewusstlos blieb er liegen.
    Gillians Gegner, der sich gerade noch mit bloßen Händen auf seinen Feind stürzen wollte, beobachtete das Schicksal seines Gefährten, überdachte blitzschnell seine Lage und gab auf.
    Sie befreiten Konstantin aus der Zelle, knebelten und fesselten die beiden Männer und warfen sie statt seiner in das Verlies. Karisma schloss nicht ab – die beiden würden ohnehin Stunden brauchen, um sich von den Fesseln zu befreien.
    Gillian stellte sich und Karisma vor, und Konstantin verbeugte sich und sagte: »Konstantin Leopold Ragoczy.«
    »Ich habe diesen Namen schon einmal gehört«, sagte Karisma nachdenklich, »oder besser, darüber gelesen. Einer Ihrer Vorfahren war…«
    Konstantin schenkte ihr ein breites Lächeln. »Der Graf von Saint-Germain«, sagte er und bemerkte sehr wohl, dass Gillian ihn misstrauisch musterte. »Einer meiner Urahnen«, fügte er rasch hinzu. »Ein Scharlatan, der von Hof zu Hof zog und den Adeligen das Geld aus den Taschen zog.«
    »Wissen Sie, wie viele Assassinen es hier im Haus gibt?«, fragte Karisma.
    »Drei haben mich in dieses Loch geworfen und sind dann verschwunden. Zwei sind mit den anderen oben geblieben. Aber es ist durchaus möglich, dass es noch mehr gibt.«
    »Vier haben wir getötet, draußen auf den Hängen.«
    »Ich hab mir gedacht, dass Sie das waren. Diese Assassinen mögen gute Kämpfer sein, aber haben Sie gesehen, wie jung sie sind?«
    »Es gab auch ein paar Ältere«, sagte Gillian und dachte an die beiden Männer, auf die sie in der Höhle gestoßen waren. »Wir sind ihnen auf den Balearen begegnet. Offenbar hatte man sie schon vor Jahren dorthin abgeschoben.«
    »Das passt zu Cristóbal«, sagte Konstantin zustimmend.
    »Ältere Anhänger hätten seinen Lebenswandel in Frage stellen können.«
    Karisma klang verbittert. »Deshalb hat er das Waisenhaus in Soria gegründet.«
    »Möglich, dass

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