Die alte Villa (German Edition)
eine anheimelnde Stimmung. Es befanden sich nur wenige Gäste an diesem Montagabend in dem Restaurant und sie s etzten sich an einen kleinen Tisch für zwei Personen. Sobald sie sich gesetzt hatten, kam auch schon der griechische Kellner und fragte nach ihren Wünschen.
Torsten bestellte zwei Cola und sagte dann an Rebecca gewandt.
„Du, ich muss dir auch etwas erzählen.“ Er sah traurig aus.
„Was denn?“, fragte sie erschrocken.
„Na, so schlimm auch wieder nicht. Ich fahre über Weihnachten zu meinen Eltern.“
„Ja, ist doch schön, wenn du sie mal wieder besuchst.“
„Und da ich noch soviel zu erledigen habe zuhause, bleibe ich gleich 8 Wochen.“
„Was? So lange?“
„Ja, ich fahre nächste Woche und komme dann im Januar erst zurück.“
Rebecca schaute betroffen zu Boden. Das war wirklich ein Schock.
„Na, wenn es nun mal sein muss“, sagte sie schließlich und zuckte dabei hilflos mit den Schultern.
„So schlimm?“, fragte Torsten und er schaute sie dabei an, wie man ein kleines Kind anschaut, wenn es sich das Knie aufgeschlagen hat, oder wenn die Lieblingspuppe kaputt gegangen ist. Das ärgerte Rebecca.
„Ich werde es schon überleben“, sagte sie deshalb und erst jetzt fiel ihr wieder ein, was sie Torsten noch unbedingt fragen wollte.
„Sag mal, was hast du eigentlich gestern in der alten Villa gemacht?“
Mit dieser so belanglos ausgesprochenen Frage schien sie Torsten etwas aus dem Konzept gebracht zu haben, denn er antwortete nicht sofort, sondern machte einen regelrecht ertappten Eindruck.
„Ich... wann war das? Ja, weißt du..“ Er schluckte und Rebecca schaute ihn irritiert an.
„Du musst es mir ja nicht erzählen, wenn es so geheim ist.“
„Doch, natürlich kann ich es dir erzählen“. Er schwieg wieder.
Dann fing er langsam an.
„Ach ja gestern...“
Rebecca wartete gespannt.
„Dort wohnt einer unserer Professoren. Er hatte Michael und mich eingeladen und wollte uns einige interessante Unterlagen zeigen.“ Er lächelte verlegen.
„Meinst du denn, ich könnte auch mal in die Villa? Das wäre ein Traum. Ich frage mich immer, wie es dort drinnen aussieht. Erzähl mal, wie ist die Villa eingerichtet. Wie viele Räume hat sie. Gibt es eine Eingangshalle und einen großen Kamin..?“
„Na, ja, gar nicht so schön, wie du dir das vielleicht vorstellst. Ziemlich dunkel und die Einrichtung ist altmodisch und unmodern.“
„Ist doch toll“, rief Rebecca begeistert. Sie schleuderte ihre feuchten Locken aufgeregt zur Seite.
„Wie heißt denn dein Professor?“
„Ach Rebecca, nun frag nicht so viel. Schlag dir diese Villa lieber aus dem Kopf. Das ist kein Ort für ein Mädchen wie dich.“
„So ein Quatsch“, empörte sich Rebecca. „Du behandelst mich wirklich wie ein Baby. Du sprichst ja wie einer aus dem Mittelalter.“
Rebecca fiel erst jetzt auf, dass Torsten ganz blass geworden war. Sie bekam sofort Gewissensbisse. Aus irgendeinem Grund war dieses Thema wohl ein Problem für ihn, deshalb wollte sie jetzt lieber nicht weiter darauf eingehen.
„Lassen wir das“, sagte sie deshalb.
Sie bezahlten ihre Getränke und verließen das Restaurant.
Torsten brachte sie noch bis zu der Ecke, von wo aus es in ihre Straße ging und küsste sie sanft.
„Ich werde dich sehr vermissen, mein kleiner Engel“, flüsterte er in ihr Ohr.
„Und ich dich erst“, sagte sie und spürte ein Kribbeln über ihren Rücken laufen.
Der Reißverschluss seiner Jacke war offen und sie schob ihre Hände darunter, streichelte seinen Rücken, dann seine Brust über dem Hemd und wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als mit Torsten zu schlafen. Bei ihm hätte sie sicher keine Angst. Sie küsste ihn so leidenschaftlich wie noch nie. Er will mich doch auch so wie ich ihn !
Torsten sah ihre Erregung, als er in ihr Gesicht blickte.
„Wir müssen noch warten, mein Schatz“, sagte er.
Das war ernüchternd. Sofort waren alle schönen Gefühle wie weggeblasen und sie schluckte.
„Ich muss jetzt gehen“, sagte sie schnell.
„Vielleicht können wir uns ja noch mal sehen, bevor ich nach Hause fahre?“
„Ja, bestimmt. Nächste Woche nach dem Training?“
„Ich werde da sein.“
Sie gab ihm noch einen flüchtigen Kuss und verschwand dann im Dunkel der eisig kalten Nacht.
Ihre Mutter erwartete sie schon an der Tür und sah nicht gerade glücklich aus.
„Wo warst du denn um Himmels Willen gewesen, Rebecca?“
„Wir waren nach dem Training noch
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