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Die alte Villa (German Edition)

Die alte Villa (German Edition)

Titel: Die alte Villa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie E. Parker
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sie fühlen sollte. Sie war einerseits wieder wütend auf ihre Mutter, die sich einfach nicht mehr um ihre eigene Schwester gekümmert hatte, aber andererseits hatte sie auch Mitleid mit ihr. Ja, es war Mitleid, kein Verständnis. Entschlossen setzte sie sich wieder im Bett auf.
    „Mama, hast du noch eine Adresse von der Klinik oder von Jeremy?“
    Die Mutter überlegte.
    „Ich glaube schon.“
    „Ich möchte Greta dort besuchen.“
    „Was?“ Der Blick der Mutter weitete sich vor Entsetzen.
    „Das geht doch nicht. Rebecca, das erlauben wir ni cht. Du kannst das nicht machen. Auf keinen Fall.“
    „Doch, kann ich. Ich bin fast 18.“
    „Ja, aber nur fast und deshalb verbieten wir es!“
    Jetzt geht das wieder los ! , dachte Rebecca. Sie hatte keine Lust, sich weiter zu streiten und fühlte sich auch noch viel zu schwach dazu. Deshalb sagte sie erst einmal nichts weiter dazu, und gab vor, dass sie jetzt schlafen wolle.
     
     
     
     
    ~
     
     
     

3. Dezember 1979
 
    Torsten war nun schon beinahe 2 Wochen weg! Er hatte für Rebecca eine Nachricht bei Fred hinterlassen.
     
    ‚Meine liebe Rebecca,
     
    es tut mir so leid, dass du krank warst. Habe ich nicht genug auf dich aufgepasst? Jetzt muss ich so lange ohne dich sein und hätte dich doch so gerne noch einmal zum Abschied in den Arm genommen.
    Ich zähle schon jetzt die Tage, bis ich wieder bei dir bin.
     
    In Gedanken küsse ich dich jetzt, meine Süße, voller Leidenschaft, so wie du es gerne hast.
     
    Torsten’
     
    Rebecca war gerührt . Sie vermisste Torsten schon jetzt.
In der Schule war alles beim Alten.
Nur wurde das Foyer jetzt von einem riesigen Adventskranz geschmückt, den man an der Decke aufgehängt hatte und auf dem schon eine von vier großen weißen Kerzen brannte.
Der erste Schnee war auch schon gefallen, doch war es ganz typisch für die letzten Jahre, dass die Winter von Jahr zu Jahr milder wurden und daher vom Schnee nicht viel liegen blieb und dieser Rest war nass und matschig.
    Hannelore begrüßte ihre genesene Freundin stürmisch und stellte gleich als erstes die Frage, wann sie denn nun endlich ihre neue Freundin kennen lernen könne.
    „Ich bin ja schon sooo gespannt, Rebecca. Vielleicht können wir ja dann immer zu dritt losziehen. Das wird bestimmt super aufregend!“
    „Bitte Hanni, versteif dich auf nichts. Lass ’ dich doch einfach überraschen.“
Wieder bereute sie es fast, dass sie Hannelore mit zu Tamara nehmen wollte.
    Es wäre wohl das Beste, wenn sie Tamara erst einmal vorwarnte.
Nach der Schule fuhr sie statt nach Hause in Richtung des kleinen ‚Hexenhauses’, wie Rebecca Tamaras Haus insgeheim nannte.
Sie stellte gerade ihr Rad vor dem niedrigen Jägerzaun ab und zog sich die dicken Wollhandschuhe aus, die sie seit ein paar Tagen immer  trug, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs war, als sie hinter sich ein Geräusch hörte.
    „Ha, erwischt!“ brüllte Hannelore und lachte über das ganze Gesicht.
    „Was machst DU denn hier?“
    Hannelore tat so, als habe sie die Frage nicht gehört.
    „Aha, hier wohnt sie also, - die geheimnisvolle Dritte“, sagte Hannelore und musterte das ungewöhnliche Haus mit den bunten Fensterläden.
    „Sei nicht albern, Hannelore. - Aber gut, wo du jetzt schon da bist, statten wir Tamara eben schon heute einen Besuch ab. Als ich sie das erste Mal traf, war ich schließlich auch ohne Voranmeldung hier. Sie wird es schon verstehen.“
    Gemeinsam legten sie den kurzen Weg bis zur Haustür des alten Häuschens zurück, wo Hannelore sofort die schöne Schnitzarbeit auf der Eichentür erblickte.
    „Wow , dieser Pferdekopf ist ja geil! Ihre Eltern haben echt Geschmack.“
    Rebecca schluckte und betätigte den schmiedeeisernen Türklopfer.
Bald darauf öffnete sich die Tür und Tamaras Kopf erschien. Sie erblickte zuerst Rebecca und sah dann zu Hannelore, die neugierig hinter Rebecca hervorgekommen war.
Tamara hatte heute ein schönes rostrotes Kleid an, welches Rebecca noch nicht an ihr kannte. Ihre  grauen Haare hatte sie heute besonders kunstvoll zu einem Knoten hochgesteckt.
Als hätte sie schon wieder geahnt, dass wir heute hier vorbeikommen würden .., schoss es Rebecca durch den Kopf.
    „Oh, Rebecca“, sagte sie etwas irritiert.
    „Hallo Tamara. Ich hoffe, wir stören nicht.“
    „Nein , du störst doch nie. Allerdings habe ich gerade Besuch.“
    „Macht nichts, wir können auch ein andermal wiederkommen.“
Dann gilt ihre gepflegte Aufmachung also gar nicht

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