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Die Amazonen von Darkover

Die Amazonen von Darkover

Titel: Die Amazonen von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ordentlichen Bett zu schlafen, frisch gekochtes Essen zu bekommen, in einer Wanne mit heißem, duftendem Wasser zu baden, schien sie zeitweilig völlig zu beherrschen. Die Amazonen mußten solche Wünsche wohl als Zeichen der Verweichlichung ansehen, doch sie wollte ihnen schon zeigen, daß auch eine Comynara einiges zu ertragen vermochte. Aber für Melora hätte sie von Herzen gern einige Erleichterungen gehabt.
    Melora ritt neben Rima. Die Amazone flüsterte Rohana zu: »Lady, sie hat sich nicht beklagt, aber ich glaube, Ihr solltet Eure Base einmal näher anschauen. Im Seenland habe ich einmal für eine Weile mein Brot als Hebamme verdient, und sie gefällt mir nicht recht.«
    Gut, daß wenigstens eine Hebamme bei uns ist, dachte Rohana und seufzte wieder. Melora hob den Kopf, als Rohana neben sie ritt, und ihr Anblick erschütterte Rohana. Ihr Gesicht war blaß und dick verschwollen, auch ihre Lippen waren farblos. Sie versuchte Rohana anzulächeln, aber es wurde ein trauriger Versuch. Ihr Gesicht verzog sich schmerzhaft. Rohana wußte sofort Bescheid.
    » Breda, du hast Wehen!«
    »Ich fürchte, schon seit ein paar Stunden«, antwortete sie mühsam. »Ich hatte gehofft, wir würden ein Lager am Wasser finden. Ich bin sehr durstig, Rohana.«
    »Liebes, wir sind ganz nahe am Wasser«, redete Rohana der Base zu und griff nach ihren Händen. »Nur noch ein paar hundert Schritte müßten wir reiten. Siehst du?« Sie deutete nach vorne. »Ein paar steigen schon von ihren Pferden. Und hör doch: du kannst Jaelle lachen hören.«
    »Sie ist wie ein kleines Tier, das man aus dem Käfig gelassen hat«, flüsterte Melora. »Ich bin froh, daß alle so gut zu ihr sind. Armes Lämmchen, ich habe so wenig Kraft für sie ...«
    »Sie versteht es«, versicherte ihr Rohana.
    »Ich hoffe, sie versteht es nicht.« Ihr Gesicht verzog sich wieder zu einer schmerzlichen Grimasse. Sie waren nun in unmittelbarer Nähe des Platzes, wo die Vorhut der Amazonen mit Jaelle die Pferde absattelte. Alle stritten sich fast darum, Jaelle vor sich im Sattel reiten zu lassen und ihr die besten Happen ihrer kargen Rationen zuzustecken. Sie erzählten ihr Geschichten und sangen ihr vor, während sie ritten, und sogar kleines Spielzeug machten sie für das Kind.
    Sie ist eine Tochter, auf die man in den Sieben Domänen stolz sein kann, dachte Rohana in wehmütigem Stolz. Jalaks Blut könnte einmal ein Nachteil für sie sein, wenn man sie zu verheiraten versucht. Der kann jedoch überwunden werden. Ich bin sicher, daß sie laran hat. In Thendara werde ich sie sofort testen lassen ...
    Sie glitt aus dem Sattel, übergab ihr Pferd Rima zur Versorgung und half Melora vom Pferd. Sie mußte sie festhalten, damit sie nicht in den Knien einknickte, und deshalb rief sie nach Kindra. Mit einem Blick übersah die erfahrene Amazone die Lage.
    »So, dann ist also Eure Zeit gekommen, domna «, stellte sie fest. »Geburt und der nächste Winter sind das einzig Sichere auf der Welt, und sie kommen, wann sie wollen. Dank den Göttern, wir sind nahe am Wasser. Wie schade, daß wir das Zelt zurücklassen mußten. Kein Kind sollte unter freiem Himmel geboren werden.«
    »Besser unter freiem Himmel als in Jalaks Palast«, erwiderte Melora heftig.
    »Könnt Ihr noch ein paar Schritte gehen?« fragte Kindra.
    »Ich kann, was ich muß«, antwortete Melora, lehnte sich jedoch schwer auf den Arm ihrer Base. »Ich hoffte, ich könnte bis Carthon durchhalten.«
    Nun mußte Rohana mehr Zuversicht zeigen, als sie hatte. »Schau, sie machen schon Feuer. Wir werden Licht haben, warmes Essen bekommen, und Wasser haben wir auch. Und, siehst du, eine der Amazonen war sogar Hebamme.«
    Dankbar ließ sich Melora auf das Deckenlager sinken, das die Amazonen für sie vorbereitet hatten. Sie sah wirklich erbarmenswert aus. Sie atmete angestrengt. »Rohana, willst du mir bitte etwas zu trinken bringen? Ich bin sehr durstig«, klagte sie nun. »Nein, bleib bei mir. Habe ich dir schon gesagt, warum es plötzlich so ungeheuer eilig war, aus Jalaks Haus zu fliehen? Ich fand Jaelle, als sie mit anderen kleinen Töchtern spielte, mit Bändern an den Handgelenken. Sie spielten angekettet ... Deshalb mußte ich dort weg, ehe das Kind geboren war, sonst hätte ich uns alle drei töten müssen ...«
    Rohana fühlte ein Mitleid mit ihrer Base, das ihr fast das Herz abdrückte. »Liebe, ich will dir etwas zu trinken bringen«, bat sie. »Willst du auch einen Happen essen? Du solltest es

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