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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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fragen würde, bekäme er sie. Da wäre bestimmt kein Flehen nötig.
    Was sollte sie jetzt tun?
    Der Name war immerhin ein Anhaltspunkt. Minnie hatte den Familiennamen Swell, ungewöhnlich in diesem Teil des Landes.
    Jo und Diane, im Green Briar Shop!
    Natürlich. Jo Burris und Diane Cimo kannten fast jeden am Nordufer. Falls jemand namens Swell jemals ihre Boutique betreten hatte, würden sie sich erinnern.
    Anna stieg in ihr Auto und fuhr über den Highway 22 auf die Service Straße. Sie war den beiden Frauen seinerzeit bei ihrem ersten Besuch am Nordufer begegnet, als sie eher zufällig deren Boutique betreten hatte. Warmherzig, lustig und offen, wie die beiden waren, hatten sie ihr das Gefühl gegeben, eine alte Freundin zu sein. Als sie anderthalb Stunden später mit einem Packen neuer Kleidung, die sie sich nicht leisten konnte, die Boutique verlassen hatte, war sie um zwei Freundinnen reicher, die nicht mit Gold aufzuwiegen waren.
    Jos Geschäft lag bei einem älteren Einkaufscenter, ein paar Minuten vom Zentrum Mandevilles entfernt. Anna parkte vor dem Laden, stieg aus und ging hinein. Die Glocke über der Tür läutete, und Jo, eine attraktive Frau unbestimmten Alters, sah vom Auspacken eines Paketes auf.
    Sie lächelte warmherzig. „Anna, ich habe gerade an dich gedacht.“ Sie sprach mit sanfter, sinnlicher Stimme, die zweifellos schon manches Männerherz hatte schneller schlagen lassen. „Wir haben hübsche neue Sachen bekommen.“ Sie hielt eine rosa Chenillejacke hoch, die sie soeben auspackte. „Bei deinem Haar könnte dem kein Mann widerstehen.“
    Anna hielt sich die Jacke lachend an und trat vor den Spiegel. Sie betrachtete sich und gab die Jacke bedauernd zurück. „Sie wäre schön, Jo. Wenn ich sie mir leisten könnte.“
    „Wir könnten sie dir zurücklegen, und du zahlst jede Woche etwas ab.“ Die Anhänger an Jos Armband schlugen klimpernd aneinander, während sie die Jacke wieder zusammenlegte. „Sie würde dir fabelhaft stehen.“
    Anna blieb standhaft, obwohl sie die Jacke gern anprobiert hätte. Stattdessen kam sie auf den Grund ihres Besuches zu sprechen.
    „Swell?“ wiederholte Jo und zog nachdenklich die Brauen zusammen. Nach einem Moment schüttelte sie den Kopf. „Tut mir Leid, der Name ist mir nicht geläufig.“
    Es war nur ein Versuch gewesen, aber Anna war dennoch enttäuscht. „Wie ist es mit dem Namen Minnie?“ fragte sie. „Hast du mal jemand über ein Mädchen namens Minnie reden hören?“
    Jo schüttelte erneut den Kopf. „Aber Diane weiß vielleicht etwas oder eine unserer Kundinnen. Wir können uns umhören, falls es wichtig ist.“
    „Ist es, Jo. Wirklich wichtig.“ Sie plauderten noch einen Moment, wobei Anna Jos unverhohlene Neugier, warum es so wichtig war, Minnie Swell zu finden, ignorierte. Nachdem sie die neuen Sachen auf den Kleiderstangen durchgesehen und gebührend bewundert hatte, versprach sie, ein andermal wiederzukommen und einzukaufen, wenn sie mehr Zeit hatte. Danach verließ sie den Laden, dem Ziel, Minnie zu helfen, nicht näher als am Morgen.
    Als Anna fünfzig Minuten später auf ihrer Arbeitsstelle erschien, erwarteten sie dort drei Mitteilungen. Zwei von ihrem Agenten und eine von Dr. Ben Walker. Den Anruf ihres Agenten erwiderte sie sofort. „He, Will, was gibts?“
    „Die haben das Angebot erhöht.“
    Ihr wurde mulmig. „Was sagen Sie da?“
    „Sie haben mich verstanden. Madeline rief heute Morgen an. Cheshire House erhöht das Angebot.“
    „Aber warum sollten die das tun? Ich habe noch nicht mal offiziell abgelehnt.“
    „Ich hatte denen Ihre Befürchtungen erläutert und ihnen klar gemacht, was für ein enormes persönliches Opfer man von Ihnen verlange.“ Er gab einen Laut der Zufriedenheit von sich. „Ich freue mich, wenn ein Plan aufgeht.“
    Anna schluckte trocken. „Will“, dämpfte sie seinen Enthusiasmus mit leiser Stimme, „es war keine Frage des Geldes. Es ging mir nie ums Geld.“
    „Anna, die bieten Ihnen fünfzigtausend.“
    „Sagen Sie das noch mal.“
    Er wiederholte die Zahl, und sie legte Dalton abstützend eine Hand auf den Arm. Das war natürlich immer noch weit von den Multimillionen Dollar Vorschüssen der großen Namen der Branche entfernt, jedoch gegenüber den zwölftausend, die sie für das letzte Buch bekommen hatte, geradezu ein Quantensprung.
    „Wie viel?“ flüsterte Dalton und tanzte fast vor Aufregung.
    Den Hörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt, öffnete und schloss sie die Hände

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