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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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dass du das tun sollst?
    Wir kümmern uns drum.
    Gib ihm einen Mantel.
    Nein, nein, unserem Hübschen hier geht’s prächtig.
    »Möglicherweise können wir Charlie in Sicherheit wiegen«, sagte ich. »Wenn uns das gelingt, können wir die Operation fortsetzen.«
    »Welche Operation?«, fragte Tucker. »Cimino ist alarmiert. Er wird auf keinen Fall weitermachen mit den erpresserischen Aktivitäten.«

    »Er redet nicht von Cimino«, warf Moody ein und wandte sich dann an mich. »Sie reden davon, die Leiter eine Stufe emporzusteigen. Sie reden davon, Madison Koehlers Angebot zu akzeptieren und für den Gouverneur zu arbeiten.«
    »Chris hat ins Schwarze getroffen«, sagte ich.
    »Moment mal«, fiel Tucker ein. »Erst haben Sie sich mit Händen und Füßen gewehrt, als wir Sie dazu aufgefordert haben, in den inneren Zirkel des Gouverneurs vorzudringen. Und heute Abend, nachdem Sie beinahe draufgegangen sind, wollen Sie es plötzlich doch tun?«
    »Lee hat recht«, sagte Moody. »Wir müssen jetzt davon ausgehen, dass Cimino Sie sofort tötet, wenn Sie je auffliegen sollten. Wir haben einen FBI-Zeugen, der tot im Matsch auf dem Seagram Hill liegt und der zumindest das bestätigen kann. Und Sie können davon ausgehen, dass Sie in Zukunft noch genauer unter die Lupe genommen werden als zuvor. Also warum?«
    Das war eine begründete Frage. Und wie so oft gab es mehr als eine Antwort. Moody hatte recht. Wir konnten uns nicht sicher sein, was Charlie wirklich wusste. Er wusste definitiv, dass sich das FBI für ihn interessierte, so viel stand fest. Außerdem wussten wir jetzt aus erster Hand, dass Charlie Cimino keine hohe Risikotoleranz hatte. Ich würde vorsichtiger sein müssen als je zuvor. Aber meiner Ansicht nach war es das Risiko wert. Und ich war die einzige Person, die es tun konnte.
    Außerdem hatte ich immer noch einen Mordfall aufzuklären. Und ich war mir nicht sicher, ob ich die Lösung bereits hatte. Charlie Cimino machte sich zwar ziemlich gut als Drahtzieher hinter dem Mord, aber ich war nicht restlos überzeugt. Nicht nach dem heutigen Abend.

    Wer hat dir gesagt, dass du das tun sollst?
    Wir kümmern uns drum.
    Gib ihm einen Mantel.
    Nein, nein, unserem Hübschen hier geht’s prächtig.
    Halt, das reicht.
    Nein, es reicht noch nicht.
    »Also?«, wiederholte Tucker. »Warum sind Sie auf einmal bereit, für den Gouverneur zu arbeiten?«
    Also, tut mir leid, das Ganze. Sie mussten sichergehen.
    Sie.
    Ich blickte aus dem Küchenfenster. Irgendwo da draußen bewachten FBI-Agenten sämtliche Zugänge zu meinem Haus. Es würde ein riskantes Unterfangen werden, ganz ohne Zweifel.
    »Weil Charlie heute Abend nicht das Sagen hatte«, erwiderte ich. »Und ich will rausfinden, wer es hat.«

59
    Am nächsten Morgen um neun betrat ich mein Büro. Mein Rücken, der Hals und die Schultern fühlten sich noch schlimmer an als letzte Nacht. Ich konnte kaum den Kopf drehen – verdammt, ich konnte kaum husten, ohne dass mir ein stechender Schmerz bis hinunter in den Hintern fuhr. Mein Kiefer pochte wie die Hölle von Paulies Ellbogen, und mein Schädel war an den Seiten geschwollen und äußerst empfindlich.
    Um elf Uhr hatte ich einen Termin für eine eidesstattliche
Aussage in einem der Fälle, die mir unsere erpresserischen Machenschaften eingebracht hatten. Ich war weder vorbereitet noch interessiert. Am liebsten hätte ich den Fall an Shauna weitergegeben, aber ich wollte sie nicht mit diesem Kram in Berührung bringen.
    Auf meinem Schreibtisch lag die Tageszeitung. Gregs Tod war nicht auf der Titelseite. Diese war reserviert für einen weiteren prominenten Todesfall, Warren Palendech, ein Richter am Obersten Gerichtshof des Bundesstaats. Richter Palendech war an einem Herzinfarkt gestorben? Normalerweise hätte mich dieser Artikel interessiert, aber zurzeit hatte ich andere Sorgen.
    Ich fand den Artikel schließlich auf der Lokalseite. Er erzählte die Geschichte von einem der wichtigsten Mitarbeiter und gleichzeitig dem ältesten Freund von Carlton Snow, Greg Connolly, der mit einer Schusswunde tot am Seagram Hill aufgefunden worden war. Die Reporterin hatte keine Scheu zu spekulieren, Mr. Connolly hätte dort wohl gesucht, was die meisten dort suchen. Zwar beschuldigte sie Greg nicht direkt irgendwelcher sexuellen Eigenheiten, zitierte aber Polizeiquellen, laut denen Mr. Connolly sich nicht zufällig in dieser Gegend aufgehalten habe.
    Gut. Nicht gut für Gregs Frau, die nun nicht nur mit dem Tod ihres Mannes

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