Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
Gott deine Bitte. Geh hinab von hier! Denn siehe: dein Weib Anna wird schwanger werden.< 3 Und Joachim war hinabgezogen und hatte seine Hirten gerufen und geheißen: 139
> Bringet mir zehn Lämmer hierher, ohne Makel und Fehl! Die sollen dem Herrn meinem Gott gehören. Und bringt mir zwölf zarte Kälber!
Die sollen für die Priester und die Ältestenschaft sein. Und hundert Ziegenböcke für das ganze Volk! 4 Und siehe, Joachim kam mit seinen Herden gezogen, und Anna stand an der Tür und sah Joachim kommen. Da lief sie und hängte sich an seinen Hals und sagte: »Jetzt weiß ich, daß der Herr Gott mich reichlich gesegnet hat. Denn siehe, die Witwe ist keine Witwe mehr, und ich Kinderlose soll schwanger werden. «
Und Joachim gab sich den ersten Tag der Ruhe hin in seinem Hause.
5,1 Am andern Tag aber brachte er seine Gaben im Tempel dar und sprach bei sich: > Wenn der Herr Gott mir gnädig geworden ist, dann soll mir das Stirnblatt des Priesters es offenbar machen.< Und Joachim brachte seine Gaben dar und gab acht auf das Stirnblatt des Priesters, als er zum Altar des Herrn hinzutrat, und er sah keine Sünde an sich. Da sprach Joachim: > Jetzt weiß ich, daß der Herr mir gnädig geworden ist und alle meine Sünden vergeben hat.< Und er ging hin ab aus dem Tempel des Herrn gerechtfertigt und kehrte heim in sein Haus.
Geburt und früheste Kindheit der Maria
2 Es gingen aber ihre Monate vorübe r: im neunten Monat dann gebar Anna. Und sie sagte zur Hebamme: »Was habe ich geboren?« Die sagte: > Ein Mädchen.< Da sprach Anna: »Erhoben ist meine Seele an diesem Tage. « Und sie legte es nieder und bettete es. Als aber die Tage um waren, wusch sich Anna und gab dem Kinde die Brust und nannte seinen Namen Maria.
6,1 Tag um Tag aber wurde das Kind kräftiger. Als es sechs Monate alt geworden war, stellte seine Mutter es auf die Erde, um zu probieren, ob es stehe. Und es lief sieben Schritte und kam zu ihrem Schoß zurück. Und sie nahm es hoch und sagte: > So wahr der Herr mein Gott lebt, du sollst nicht auf dieser Erde einhergehen, bis ich dich in den Tempel des Herrn bringen werde.< Und sie richtete in ihrem Schlafgemach ein Heiligtum her einen kleinen heiligen Bezirk zum dauernden Aufenthalt für das Kind und duldete nicht, daß irgend etwas Gemeines oder Unreines an Nahrung ihm eingegeben wurde. Und sie rief die Töchter der Hebräer, die unbefleckten, herzu; die brachten ihm Abwechslung.
2 Das Kind aber vollendete das erste Jahr. Da veranstaltete Joachim ein großes Mahl und lud ein die Priester und die Schriftgelehrten und die Ältestenschaft und das ganze Volk Israel. Und Joachim brachte das Kind den Priestern, und die segneten es und sprachen: >Gott unserer Väter! Segne dieses Kind und gib ihm einen Namen, hochberühmt für ewige Zeiten unter allen Geschlechtern! < Und alles Volk sprach: > Mög' es geschehen! Mög' es geschehen! Amen!< Und er brachte es den Hohepriestern, und die segneten es und sprachen: > Gott in der Höhe! Blick herab auf dieses Kind und verleih ihm letzten endgültigen, vollkommenen Segen, auf den kein anderer, der ihn überbieten könnte, folgt!< 3 Und seine Mutter nahm es fort ins Heiligtum in ihrem Schlafgemach und gab ihm die Brust. Und Anna stimmte Gott dem Herrn ein Lied an und sprach:
> Ich will singen ein Lied dem Herrn, meinem Gott. Denn er hat mich gnädig heimgesucht und hat von mir genommen den Schimpf meiner Feinde. Geschenkt hat mir der Herr eine Frucht seiner Gerechtigkeit, einzig in der Art und zugleich vielgestaltig vor ihm. Wer wird's den Söhnen Rubims melden, daß Anna zu stillen hat? Höret, höret, ihr zwölf Stämme Israels, daß Anna zu stillen hat!< Und sie brachte es das Kind zur Ruhe in ihrem Schlafgemach mit dem Heiligtum und ging hinaus zu den Gästen und wartete ihnen bei Tische auf. Als aber die Mahlzeit beendet war, da zogen sie die Gäste hinab und waren dabei voller Freude und priesen den Gott Israels.
Maria im Tempel des Herrn
2 Dem Kinde aber mehrten sich seine Monate. Es wurde das Kind zweijährig. Und Joachim sagte: >Wir wollen es zum Tempel des Herrn hinaufbringen, um das Versprechen einzulösen, das wir abgegeben haben. Sonst schickt der Gebieter Gott zu uns um es zu holen, und unsere Gabe wird als eine in diesem Fall erzwungene nicht genehm sein.< Und Anna sagte: »Wir wollen das dritte Jahr zuwarten, damit das Kind nicht bei früherer Trennung nach Vater und Mutter Verlangen trägt.« Und Joachim sagte: »Dann wollen wir warten. «
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