Die Arena
gesagt).
Sogar die Luft außerhalb war nicht so berühmt; sie machte einen etwas gebrauchten Eindruck, was Joe an New York erinnerte, wo er letztes Jahr mit seinen Eltern gewesen war. Die V-Bahn hatte immer so gerochen - vor allem am Spätnachmittag, wenn sie mit Heimfahrern überfüllt war.
Er klopfte Zigarettenasche in seine Hand. Als er sie verstreute, entdeckte er Brenda Perkins auf ihrem Weg den Hügel hinauf
Im nächsten Augenblick berührte eine Hand seine Schulter. Zu zart und leicht, um Bennys zu sein. »Wer ist das?«, fragte Norrie.
»Ich kenn das Gesicht, weiß aber nicht, wie sie heißt«, sagte er.
Benny gesellte sich zu ihnen. »Das ist Mrs. Perkins. Die Witwe des Sheriffs.«
Norrie stieß ihn mit dem Ellbogen an. »Polizeichefs, Dummie.«
Benny zuckte mit den Schultern. »Was auch immer.«
Sie beobachteten Brenda vor allem deshalb, weil es sonst niemanden zu beobachten gab. Der Rest der Stadt hatte sich vor dem Supermarkt zusammengerottet, wo die größten Lebensmittelunruhen der Welt stattzufinden schienen. Die drei hatten sich dafür interessiert, aber nur aus der Ferne; sie brauchten keine Ermahnung, sich dort fernzuhalten. Angesichts des kostbaren Geräts, das ihnen anvertraut worden war, blieben sie freiwillig auf Abstand.
Brenda überquerte die Main Street, um zur Prestile Street zu gelangen, blieb kurz vor dem Haus der McCains stehen und ging dann zu Mrs. Grinnells Haus weiter.
»Kommt, wir müssen los«, sagte Benny.
»Wir können nicht los, bevor sie weg ist«, sagte Norrie.
Benny zuckte wieder mit den Schultern. »Was wäre dabei? Wenn sie uns sieht, sind wir nur ein paar Kids, die sich auf dem Stadtanger herumtreiben. Und wisst ihr was? Sie würde uns vermutlich nicht mal sehen, wenn sie uns ansähe. Erwachsene sehen Jugendliche niemals.« Er dachte darüber nach. »Außer sie sind auf Skateboards.«
»Oder sie rauchen«, fügte Norrie hinzu. Die drei betrachteten ihre Zigaretten.
Joe wies mit dem Daumen auf die Tragetasche in dem Drahtkorb, der an der Lenkstange von Bennys Schwinn High Plains hing. »Sie neigen auch dazu, Kids zu sehen, die sich mit teuren Geräten aus städtischem Besitz herumtreiben.«
Norrie ließ ihre Zigarette im Mundwinkel hängen. So sah sie wunderbar tough, wunderbar hübsch und wunderbar erwachsen aus.
Das Trio beobachtete weiter. Die Witwe des Polizeichefs sprach jetzt mit Mrs. Grinnell. Das Gespräch dauerte nicht lange. Auf den Stufen zur Haustür hinauf hatte Mrs. Perkins einen großen braunen Umschlag aus ihrer Tragetasche gezogen, und sie beobachteten jetzt, wie sie ihn Mrs. Grinnell übergab. Wenige Sekunden später knallte Mrs. Grinnell ihrer Besucherin mehr oder weniger die Haustür vor der Nase zu.
»Puh, das war ungezogen«, sagte Benny. »Zwei Stunden Arrest.«
Joe und Norrie lachten.
Mrs. Perkins blieb noch einen Augenblick wie perplex stehen, dann ging sie wieder die Stufen hinunter. Dabei lag der Stadtanger vor ihr, und die drei traten unwillkürlich tiefer in die Schatten der Brücke zurück. So verloren sie sie aus den Augen, aber Joe fand einen geeigneten Spalt in der Holzverkleidung und spähte hindurch.
»Geht zur Main zurück«, berichtete er. »Okay, jetzt geht sie weiter den Hügel hinauf ... jetzt überquert sie nochmal die Straße ... «
Benny hielt ihm ein imaginäres Mikrofon hin. »Video at eleven.«
Joe ignorierte es. »Jetzt geht sie in meine Straße.« Er drehte sich nach Benny und Norrie um. »Glaubt ihr, dass sie zu meiner Mutter will?«
»Die Mill Street geht über fünf Querstraßen, Dude«, sagte Benny. »Wie hoch stehen da die Chancen?«
Joe fühlte sich erleichtert, obwohl ihm kein Grund dafür einfiel, weshalb ein Besuch von Mrs. Perkins bei seiner Mutter schlecht sein sollte. Außer dass seine Mutter sich schreckliche Sorgen machte, weil Dad außerhalb der Stadt war, und Joe auf keinen Fall wollte, dass sie sich noch mehr aufregte. Sie hatte ihm fast verboten, an dieser Expedition teilzunehmen. Aber zum Glück hatte Miz Shumway ihr das ausgeredet. Vor allem indem sie erwähnt hatte, dass Dale Barbara für diesen Job (den Joe, aber auch Benny und Norrie lieber als »die Mission« bezeichneten) ausdrücklich Joe ins Auge gefasst habe.
»Mrs. McClatchey«, hatte Julia gesagt, »wenn irgendjemand dieses Gerät nutzbringend einsetzen kann, ist das nach Barbies Überzeugung vermutlich Ihr Sohn. Das kann sehr wichtig sein.«
Das hatte zunächst bewirkt, dass Joe sich gut fühlte, aber nach einem Blick ins
Weitere Kostenlose Bücher