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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Dann fiel sie vom Rad und lag mit zuckenden Armen und Beinen auf der Straße.
    »Norrie?« Joe sah auf sie hinunter - eher verwirrt als besorgt und dann zu Benny hinüber. Ihre Blicke trafen sich sekunden-
     
    lang, dann kippte auch Benny zur Seite und zog im Fallen sein Rad über sich. Er begann um sich zu schlagen und kickte das High Plains von sich. Der Geigerzähler landete mit der Skala nach unten im Straßengraben.
    Joe torkelte darauf zu und streckte einen Arm aus, der sich wie aus Gummi zu dehnen schien. Er drehte den gelben Kasten um. Der Zeiger war auf +200 gesprungen, stand damit knapp unter dem roten Gefahrenbereich. Das sah er noch, danach fiel er in ein schwarzes Loch voller orangeroter Flammen. Er glaubte, sie kämen von einem riesigen Kürbishaufen - einem Scheiterhaufen aus flammenden Kürbislaternen. Irgendwo riefen Stimmen: verirrt und ängstlich. Dann verschlang ihn die Dunkelheit.
     
    19
     
    Als Julia vom Supermarkt in die Redaktion des Democrat zurückkam, hackte Tony Guay, der ehemalige Sportreporter, der jetzt die gesamte Nachrichtentedaktion war, auf die Tasten seines Laptops ein. Sie gab ihm die Kamera und sagte: »Lass alles liegen und stehen und druck mir diese Bilder aus.«
    Sie setzte sich an ihren PC , um ihre Reportage zu schreiben.
    Die Einleitung hatte sie sich schon auf ihrem Weg die Main Street entlang zurechtgelegt: Ernie Calvert, der ehemalige Geschäftsführer der Food City, forderte die Leute auf, hinten hereinzukommen. Er sagte, er habe ihnen die Türen geöffnet. Aber da war es schon zu spät. Der Aufruhr war voll im Gange. Das war eine gute Einleitung. Das Problem war nur, dass sie sie nicht schreiben konnte. Sie vertippte sich andauernd.
    »Geh nach oben und leg dich hin«, sagte Tony. »Nein, ich muss das hier schreiben ...«
    »In diesem Zustand kannst du überhaupt nichts schreiben. Du zitterst wie Espenlaub. Das kommt von dem Schock. Leg dich eine Stunde hin. Ich drucke die Bilder aus und speichere sie auf deinem Desktop. Ich schreibe auch deine Notizen ins Reine. Los, geh schon!«
    Was er sagte, gefiel ihr nicht, aber sie sah ein, dass sein Ratschlag gut war. Nur wurde weit mehr als eine Stunde daraus. Sie hatte seit Freitagnacht, die ein Jahrhundert zurückzuliegen schien, nicht mehr anständig geschlafen, und versank jetzt, kaum dass sie den Kopf aufs Kissen gelegt hatte, in einen tiefen Schlaf
    Als sie aufwachte, sah sie mit einem Anflug von Panik, wie lang die Schatten in ihrem Schlafzimmer geworden waren. Es war später Nachmittag. Und Horace! Er würde in irgendeine Ecke gemacht haben und sie ganz betreten ansehen, als wäre das seine Schuld statt ihre.
    Sie schlüpfte in ihre Sneakers, lief in die Küche und sah ihren Corgi nicht winselnd an der Tür stehen, sondern friedlich auf seiner Decke zwischen Herd und Kühlschrank schlafen. Auf dem Küchentisch stand eine Mitteilung zwischen Salz- und Pfefferstreuer eingeklemmt.
    15 Uhr
    Julia,
    Pete F und ich haben gemeinsam die Supermarkt-Story geschrieben. Sie ist nicht großartig; das wird sie aber, wenn Du ihr Deinen Stempel aufdrückst. Deine Bilder sind auch nicht schlecht. Rommie Burpee war da & sagt, dass er noch reichlich Papier hat, so dass wir uns in dieser Beziehung keine Sorgen machen müssen. Außerdem sagt er, dass Du einen Leitartikel über die Ereignisse schreiben sollst. »Völlig unnötig«, hat er gesagt. »Und völlig inkompetent. Außer sie wollten, dass das passiert. Das traue ich diesem Kerl zu, und damit meine ich nicht Randolph.« Pete und ich finden beide, dass es einen Leitartikel geben sollte, aber wir müssen vorsichtig sein, bis alle Tatsachen bekannt sind. Außerdem waren wir uns darüber einig, dass Du Schlaf brauchst, um ihn so schreiben zu können, wie er geschrieben werden muss. Du hattest schlimme Schatten unter den Augen, Boss! Ich fahre nach Hause, um mal wieder bei Frau & Kindern zu sein. Pete ist zur Polizei unterwegs. Er sagt, dass »irgendwas Großes« passiert ist, und will rauskriegen, was es ist.
    Tony G.
    PS: Ich bin mit Horace Gassi gegangen. Er hat alle seine Geschäfte gemacht .
     
    Julia, die Horace nicht vergessen lassen wollte, dass sie zu seinem Leben gehörte, weckte ihn lange genug, damit er einen halben Beggin' Strip verschlingen konnte. Dann ging sie hinunter, um ihre Reportage zu schreiben und den Leitartikel zu verfassen, den Tony und Pete vorgeschlagen hatten. Als sie eben anfangen wollte, klingelte ihr Handy.
    »Shumway, Democrat.«
    »Julia!« Das war

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