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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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verlegen wirkte, hielt sie am Arm fest.
    Sie sagte: »Als Sie mich letztes Jahr gebeten haben, die kleine Auseinandersetzung mit Ihrer Frau aus der Zeitung rauszuhalten, Marty, habe ich das getan. Weil Sie sonst Ihren Job verloren hätten. Wenn Sie auch nur ein Minimum an Dankbarkeit im Leib haben, lassen Sie mich los.«
    Marty ließ sie los. »Ich hab versucht, Sie aufzuhalten, aber Sie haben nicht auf mich gehört«, murmelte er. »Denken Sie daran.«
    Julia trabte durch den Bereitschaftsraum. »Warten Sie einen gottverdammten Augenblick«, sagte sie zu Big Jim. »Chief Randolph und Sie bekleiden städtische Ämter, deshalb werden Sie mit mir reden.«
    Diesmal war der Blick, mit dem Big Jim sie bedachte, zornig und verächtlich. »Nein, das werden wir nicht. Sie haben hier hinten nichts zu suchen.«
    »Aber er schon?«, fragte sie und nickte zu Andy Sanders hinüber. »Wenn es stimmt, was ich über Dodee höre, ist er der Letzte, den man dort hätte hinunterlassen dürfen.«
    »Dieser Dreckskerl hat mein geliebtes Mädchen ermordet!«, plärrte Andy.
    Big Jims Zeigefinger schien Julia durchbohren zu wollen. »Sie kriegen die Story, wenn wir sie rausgeben wollen. Nicht vorher.« »Ich will mit Barbara sprechen.«
    »Er ist wegen vierfachen Mordes verhaftetet. Sind Sie übergeschnappt?«
    »Wieso darf ich nicht zu ihm hinunter, wenn es der Vater eines seiner angeblichen Opfer durfte?«
    »Weil Sie weder persönlich betroffen noch eine Angehörige sind«, sagte Big Jim. Seine hochgezogene Oberlippe ließ die Zähne sehen.
    »Hat er einen Anwalt?«
    »Mit Ihnen rede ich nicht mehr, Wei ... «
    »Er braucht keinen Anwalt, er braucht einen Strick! ER HAT MEIN GELIEBTES MÄDCHEN ERMORDET!«
    »Komm jetzt, Kumpel«, sagte Big Jim. »Wir tragen die Sache dem Herrn im Gebet vor.«
    »Was für Beweise haben Sie? Hat er gestanden? Welche Alibis hat er vorgebracht, wenn er nicht gestanden hat? Wie passen sie zu den Todeszeitpunkten? Kennen Sie die überhaupt? Wie können Sie das, wenn die Leichen erst vor kurzem aufgefunden worden sind? Sind sie erschossen oder erstochen oder ... «
    »Peter, schaffen Sie diese Reimt-sich-mit-Lampe hinaus«, sagte Big Jim, ohne sich umzudrehen. »Wenn sie nicht freiwillig geht, werfen Sie sie raus. Und sagen Sie dem Wachhabenden, dass er gefeuert ist.«
    Marty Arsenault zuckte zusammen und bedeckte seine Augen mit einer Hand. Big Jim führte Andy ins Büro des Chiefs und schloss die Tür hinter ihnen.
    »Ist Anklage gegen ihn erhoben worden?«, fragte Julia Randolph. »Ohne Anwalt dürfen Sie das nicht, wissen Sie. Das ist illegal.«
    Und obwohl Peter Randolph weiterhin nicht gefährlich, sondern nur benommen wirkte, sagte er etwas, was ihr das Blut in den Adern gerinnen ließ. »Bis die Kuppel wieder weg ist, Julia, dürfte legal sein, was wir dazu erklären.«
    »Wann sind sie ermordet worden? Sagen Sie mir wenigstens so viel.«
    »Nun, die beiden Mädchen scheinen als Erste ... «
    Die Bürotür wurde aufgerissen, und Julia zweifelte nicht daran, dass Big Jim dahinter gestanden und gehorcht hatte. Andy saß an dem Schreibtisch, der jetzt Randolph gehörte, und hatte die Hände vors Gesicht geschlagen.
    »Raus mit ihr!«, knurrte Big Jim. »Das will ich Ihnen nicht nochmal sagen müssen.«
    »Sie dürfen ihn nicht in Isolierhaft halten - und Sie dürfen den Bürgern dieser Stadt keine Informationen verweigern!«, schrie Julia.
    »Beide Male falsch«, sagte Big Jim. »Sie kennen die Redensart >Wenn Sie kein Teil der Lösung sind, sind Sie ein Teil des Problems    »Wunderbar! Verhaften Sie mich! Stecken Sie mich in eine Zelle dort unten!« Sie hielt ihm die Hände mit aneinandergelegten Handgelenken hin, als erwartete sie, dass er ihr tatsächlich Handschellen anlegte.
    Einen Augenblick lang glaubte sie, Jim Rennie werde sie schlagen. Der Wunsch, es zu tun, stand deutlich erkennbar auf seinem Gesicht. Aber stattdessen sprach er mit Peter Randolph. »Zum allerletzten Mal: Schaffen Sie diese Schnüfflerin raus. Notfalls mit Gewalt!« Damit knallte er die Tür zu.
    Ohne ihren Blick zu erwidern und mit einer Gesichtsfarbe wie frisch gebrannte Ziegel, nahm Randolph ihren Arm. Diesmal ging Julia mit. Als sie an dem Wachhabenden vorbeikamen, sagte Marty Arsenault mehr

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