Die Arena
bekanntgeben, dass wir neue Vorräte entdeckt haben.«
»Kann ich wirklich nicht mit, Mr. Rennie?«, fragte Carter. »Ich weiß, dass das eine Enttäuschung für dich ist, aber ich möchte dich morgen bei mir haben, nicht irgendwo dort draußen, wo die große Besucherparty stattfindet. Randolph auch, denke ich. Irgendjemand muss diese Sache koordinieren, die sonst bestimmt in ein Kuddelmuddel ausartet. Wir müssen verhindern, dass Leute totgetrampelt werden. Trotzdem werden vermutlich ein paar daran glauben müssen, weil die Leute sich einfach nicht benehmen können. Am besten schicken wir Twitchell gleich mit seinem Krankenwagen hinaus.«
Carter notierte sich das.
Während er schrieb, wandte Big Jim sich nochmals an Randolph. Sein Gesicht war in tiefe Sorgenfalten gelegt. »Es widerstrebt mir, das sagen zu müssen, Peter, aber mein Informant hat angedeutet, auch Junior könnte mit dem Drogenlabor zu tun gehabt haben.«
»Junior?«, fragte Mel. »Nein, nicht Junior.«
Big Jim nickte, dann fuhr er sich mit dem Handballen über ein trockenes Auge. »Ich kann's auch kaum glauben. Ich will es nicht glauben, aber ihr wisst doch, dass er im Krankenhaus ist?«
Sie nickten.
»Überdosis«, flüsterte Rennie und lehnte sich noch etwas weiter über den Tisch. »Das scheint die wahrscheinlichste Erklärung für seinen jetzigen Zustand zu sein.« Er setzte sich auf und fixierte wieder Randolph. »Versucht nicht, die normale Zufahrt zu benutzen, damit rechnen sie. Ungefähr eine Meile östlich des Senders gibt's eine Forststraße ... «
»Die kenne ich«, sagte Freddy. »Der Wald dort draußen hat Sloppy Sam Verdreaux gehört, bis die Bank ihn sich zurückgeholt hat. Das ganze Gebiet gehört jetzt der Erlöserkirche, glaub ich.«
Big Jim nickte lächelnd, obwohl das Land in Wirklichkeit einem in Nevada eingetragenen Unternehmen gehörte, dessen Präsident er war. »Benutzt diese Straße, nähert euch dem Sender von hinten. Zum Ende hin ist es nur noch eine Fahrspur, aber ihr habt bestimmt keine Schwierigkeiten.«
Big Jims Handy klingelte. Er sah aufs Display, ließ es zunächst weiterklingeln, bis die Mailbox aktiviert wurde, und dachte dann: Warum nicht? Heute Morgen fühlte er sich so gut, dass es ihn vielleicht sogar amüsieren würde, Cox mit Schaum vor dem Mund zu hören.
»Hier ist Rennie. Was wollen Sie, Colonel Cox?«
Als er dann zuhörte, schwand sein Lächeln immer mehr. »Woher weiß ich, dass Sie mir in diesem Punkt die Wahrheit erzählen?«
Rennie hörte noch etwas länger zu, dann beendete er das Gespräch, ohne sich zu verabschieden. Er saß einen Augenblick lang stirnrunzelnd da, während er verarbeitete, was er soeben gehört hatte. Dann hob er den Kopf und sprach Randolph an. »Haben wir einen Geigerzähler? Vielleicht in dem Atombunker?«
»Puh, das weiß ich nicht. Das müsste Al Timmons wissen.« »Finden Sie ihn, damit er nachsieht.«
»Ist das wichtig?«, fragte Randolph, während Carter sich gleichzeitig erkundigte: »Geht's um Strahlung, Boss?«
»Kein Grund zur Sorge«, wehrte Big Jim ab. »Er will mich nur ausflippen lassen, wie Junior sagen würde. Davon bin ich überzeugt. Aber kümmern Sie sich trotzdem um den Geigerzähler. Falls wir einen haben - und er noch funktioniert -, bringen Sie ihn mir.«
»Okay«, sagte Randolph sichtbar ängstlich.
Big Jim wünschte sich jetzt, er hätte diesen Anruf doch nicht entgegengenommen. Oder zumindest den Mund gehalten. Searles würde herumerzählen, was er gehört hatte, und ein Gerücht in die Welt setzen. Verflixt, das würde sogar Randolph tun. Und wahrscheinlich steckte nicht mehr dahinter, als dass dieser Pentagonbonze versuchte, ihm einen schönen Tag zu verderben. Den vielleicht wichtigsten Tag seines Lebens.
Zumindest Freddy Denton hatte sein bisschen Verstand weiter auf das eigentliche Thema konzentriert. »Wann sollen wir den Sender besetzen, Mr. Rennie?«
Big Jim rief sich ins Gedächtnis zurück, was er über den zeitlichen Ablauf des Besuchstags wusste, dann lächelte er. Das war ein ungekünsteltes Lächeln, das auf seinen leicht fettigen Wangen gutgelaunte Fältchen erzeugte und seine kleinen Zähne sehen ließ. »Um zwölf Uhr. Bis dahin sind alle auf dem Highway 119 und schwatzen, und die restliche Stadt ist leer. Also greift ihr an und erledigt diese Armleuchter, die auf unserem Propan sitzen, um zwölf Uhr mittags. Genau wie in einem dieser alten Western.«
6
Um Viertel nach elf an diesem Donnerstagvormittag war
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