Die Arena
aufsetzte.
Eine Gestalt sprang aus der offenen Kabinentür des ersten Hubschraubers, kam durch den aufgewirbelten Staub heranmarschiert und wedelte ihn ungeduldig beiseite. Dieses kompromisslose kleine Energiebündel hätte Barbie überall wiedererkannt. Cox ging langsamer, als er näher herankam, und streckte eine Hand aus wie ein Blinder, der nach Hindernissen tastet. Dann wischte er auf seiner Seite den Staub von der Kuppel.
»Freut mich, Sie wieder freie Luft atmen zu sehen, Colonel Barbara.«
»Ja, Sir.«
Cox wandte sich den anderen zu. »Hallo, Ms. Shumway. Hallo, ihr weiteren Freunde Barbaras. Ich will alles hören, aber ich hab's eilig - ich veranstalte jenseits der Stadt einen kleinen Zirkus und will dabei sein, wenn's dort losgeht.«
Cox wies mit einem Daumen über die Schulter, wo das Entladen schon begonnen hatte: Dutzende von Air-Max-Ventilatoren mit den dazugehörigen Stromaggregaten. Es waren große Ventilatoren, wie Barbie erleichtert feststellte, von der Art, mit der nach schweren Regenfällen Tennisplätze und die Boxenbereiche von Rennstrecken getrocknet wurden. Jeder war auf einem eigenen zweirädrigen Gestell beweglich. Die Aggregate schienen höchstens zwanzig Pferdestärken zu haben. Das würde hoffentlich reichen.
»Als Erstes möchte ich Sie sagen hören, dass diese Dinger nicht notwendig sein werden.«
»Das weiß ich nicht bestimmt«, sagte Barbie, »aber ich fürchte, dass wir sie brauchen werden. Vielleicht können Sie auch welche an die 119 schaffen, wo die Leute aus The Mill sich mit ihren Angehörigen treffen.«
»Erst heute Abend«, sagte Cox. »Früher geht's nicht.« »Nehmen Sie ein paar von denen hier«, sagte Rusty. »Wenn wir sie alle brauchen, sitzen wir ohnehin extrem tief in der Scheiße.«
»Keine Chance, mein Sohn. Vielleicht wenn wir quer über Chester's Mill fliegen könnten, aber wenn wir das könnten, gäbe es kein Problem, hab ich Recht? Und eine Reihe Industrieventilatoren mit eigener Stromversorgung dort aufzustellen, wo die Besucher sein werden, wäre irgendwie kontraproduktiv. Kein Mensch könnte mehr irgendwas hören. Diese Babys sind laut.« Er sah auf seine Uhr. »Also, wie viel können Sie mir in fünfzehn Minuten erzählen?«
Halloween kommt vorzeitig
1
Um Viertel vor acht hielt Linda Everetts fast neuer Honda Odyssey Green an der Laderampe hinter Burpee's Department Store. Thurse saß auf dem Beifahrersitz. Die Kids (viel zu still für Kinder, die zu einem Abenteuer aufbrechen) teilten sich den Rücksitz. Aidan hielt Audreys Kopf umarmt. Audi, die vermutlich die Angst des Kleinen spürte, ertrug es geduldig.
Trotz der drei Aspirin, die Linda geschluckt hatte, pochte ihre Schulter weiter schmerzhaft, und sie konnte Carter Thibodeaus Gesicht nicht aus ihren Gedanken verdrängen. Oder seinen Geruch: eine Mischung aus Schweiß und Rasierwasser. Sie war ständig darauf gefasst, dass er mit einem Streifenwagen vorfuhr und ihr den Rückzug abschnitt. Meine nächste Ladung geht geradewegs in den alten Arsch. Ob die Kinder zusehen oder nicht.
Das würde er tun. Er würde es wirklich tun. Und obwohl sie nicht ganz aus der Stadt verschwinden konnte, war sie wild entschlossen, möglichst viel Abstand zu Rennies neuem Mann fürs Grobe zu gewinnen.
»Laden Sie die ganze Rolle und die Blechschere ein«, forderte sie Thurse auf »Sie liegt unter dem Träger für Milchflaschen. Das weiß ich von Rusty.«
Thurston war gerade dabei, seine Tür zu öffnen, als er mitten in der Bewegung erstarrte. »Das dürfen wir nicht. Was ist, wenn jemand anders sie braucht?«
Linda wollte sich auf keine Diskussion einlassen; garantiert hätte sie früher oder später angefangen zu kreischen, und damit hätte sie die Kinder erschreckt.
»Wie Sie meinen. Aber beeilen Sie sich. Wir sitzen hier in einer Sackgasse fest.«
»Ich mache so schnell, wie ich kann.«
Trotzdem schien er endlos lange dafür zu brauchen, ein paar Stücke Bleiblech von der Rolle abzuschneiden, und sie musste sich beherrschen, um sich nicht aus dem Fenster zu lehnen und ihn zu fragen, ob er schon als zimperliche alte Lady zur Welt gekommen oder erst später eine geworden sei.
Halt die Klappe. Er hat erst gestern einen geliebten Menschen verloren.
Ja, aber wenn sie sich nicht beeilten, konnte sie alles verlieren.
Auf der Main Street waren bereits Leute unterwegs, die auf der Route 119 zu Dinsmores Farm wollten, um sich die besten Plätze zu sichern. Linda fuhr jedes Mal zusammen,
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