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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Bilder der Vernichtung betrachtete. Die meisten stammten von Satelliten oder Höhenaufklärern. Im unteren Bereich war der Dome größtenteils undurchsichtig geworden.
    Nicht jedoch, wie Big Jim und er entdeckten, am Nordostrand des Stadtgebiets. Gegen 15 Uhr schaltete der Sender plötzlich dorthin um und brachte Aufnahmen einer Kamera, die unmittelbar hinter einem belebten Militärlager in den Wäldern stand.
    »Hier spricht Jake Tapper in der TR-90, einer nicht eingetragenen Stadtgemeinde nördlich von Chester's Mil!. Näher durften wir nicht heran, aber wie Sie selbst sehen können, gibt es Überlebende. Ich wiederhole, es gibt Überlebende.«
    »Hier gibt's auch Überlebende, Blödmann«, sagte Carter. »Schnauze«, knurrte Big Jim. Blut stieg in seinen Hamsterbacken auf und flutete in Wellen über seine Stirn. Seine Augen drohten aus den Höhlen zu treten, und er ballte die Hände zu Fäusten. »Das ist Barbara. Das ist dieser Mistkerl Dale Barbara!«
    Carter sah ihn zwischen den anderen. Die Aufnahmen machte eine Kamera mit extrem langer Brennweite, die leicht verwackelte Bilder lieferte - als sähe man Leute durch flimmernde Hitzewellen -, aber die Personen waren trotzdem deutlich genug zu erkennen. Barbara. Die vorlaute Pfarrerin. Der Hippiedoktor. Ein Haufen Kinder. Linda Everett.
    Diese Schlampe hat die ganze Zeit gelogen, dachte er. Sie hat gelogen, und Carter, der Schwachkopf, hat ihr geglaubt.
    »Dieses Röhren im Hintergrund stammt nicht von Hubschraubern«, sagte Jake Tapper gerade. »Wenn wir etwas zurückgehen könnten ... «
    Die Kamera ging etwas zurück und zeigte eine Reihe von riesigen Ventilatoren auf Transportwagen, jeder mit seinem eigenen Stromaggregat. Beim Anblick von so viel Energie nur wenige Meilen von ihnen entfernt wurde es Carter vor Neid fast schlecht.
    »Nun sehen Sie es selbst«, fuhr Tapper fort. »Keine Hubschrauber, sondern Industrieventilatoren. Okay, wenn wir jetzt wieder die Überlebenden herzoomen könnten …«
    Das tat die Kamera. Sie knieten oder saßen dicht an der Kuppel und direkt vor den Ventilatoren. Carter konnte sehen, wie ihre Haare sich in der Brise bewegten. Sie wehten nicht richtig, aber dass sie sich bewegten, war unverkennbar. Wie Pflanzen in einer trägen Unterwasserströmung.
    »Da ist Julia Shumway«, staunte Big Jim. »Ich hätte diese Reimt-sich-auf-Lampe beseitigen sollen, als ich Gelegenheit dazu hatte.«
    Carter achtete nicht auf ihn. Er konzentrierte sich ganz auf den Fernseher.
    »Der von vier Dutzend Ventilatoren erzeugte Sturm müsste diese Leute eigentlich umblasen, Charlie«, sagte Jake Tapper, »aber soviel wir erkennen, bekommen sie eben genug Luft, um in einer Atmosphäre, die zu einer Giftbrühe aus Kohlendioxid, Methan und weiß Gott noch was allem geworden ist, überleben zu können. Unsere Experten sagen uns, dass der beschränkte Sauerstoffvorrat von Chester's Mill vor allem dafür verbraucht worden ist, das Feuer zu nähren. Einer dieser Fachleute - Chemieprofessor Donald Irving in Princeton - hat mir in einem Handygespräch mitgeteilt, die Luft unter der Kuppel unterscheide sich vermutlich nicht mehr allzu sehr von der Atmosphäre der Venus.«
    Auf dem Bildschirm erschien jetzt der besorgt wirkende Charlie Gibson im sicheren New York. (Der Kerl hat Schwein, dachte Carter.) »Gibt es schon Erkenntnisse darüber, was den Brand ausgelöst haben könnte?«
    Zurück zu Jake Tapper ... und dann zu den Überlebenden in ihrer kleinen Blase aus guter Luft. »Keine, Charlie. Es hat irgendeine Art Explosion gegeben, so viel ist klar, aber weder vom Militär noch aus Chester's Mill ist Näheres zu erfahren. Einige der Leute, die Sie auf Ihrem Bildschirm sehen, müssen Handys haben, aber falls sie damit telefonieren, tun sie das nur mit Colonel Cox, der vor ungefähr einer Dreiviertelstunde hier gelandet ist und sich sofort mit den Überlebenden beraten hat. Während die Kamera von unserem zugegebenermaßen ziemlich entfernten Standort über diese bedrückende Szene schwenkt, möchte ich unseren besorgten Zuschauern in Amerika - und der ganzen Welt - die Namen der Leute nennen, die hier am Dome versammelt und eindeutig identifiziert sind. Soweit ich weiß, haben Sie von einigen Fotos, die Sie vielleicht jeweils einblenden können. Ich denke, dass meine Liste alphabetisch ist, aber nageln Sie mich bitte nicht darauf fest.«
    »Tun wir nicht, Jake. Und wir haben ein paar Fotos, aber machen Sie langsam.«
    »Colonel Barbara, ehemals Lieutenant

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