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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Aber das Haus und die dazugehörigen Waldparzellen waren schon lange wegen Steuerschulden gepfändet worden (und 2008 von einer der vielen Tarnfirmen Jim Rennies zurückgekauft worden ... zu Schnäppchenpreisen) . Seiner kleinen Schwester gehörte jedoch ein Stückchen Land draußen am God Creek, und dort wohnte Sam an dem Tag, an dem die Welt explodierte. Der Schuppen war nichts Besonderes, und er musste sein Geschäft auf einem Außenabort verrichten (das einzige fließende Wasser lieferte eine alte Handpumpe in der Küche), aber hol's der Deiwel, die Steuern wurden bezahlt, das übernahm seine kleine Schwester ... und er hatte THE MEDICAL.
    Sam war nicht stolz auf seine Rolle als Mitanstifter der Lebensmittelunruhen vor der Food City. Da er mit Georgia Roux' Vater im Lauf der Jahre viele Schnäpse und Biere getrunken hatte, hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er der Tochter des Mannes einen Stein ins Gesicht geworfen hatte. Er musste immer wieder an das Geräusch denken, mit dem der Quarzbrocken eingeschlagen hatte, und wie Georgias gebrochener Unterkiefer heruntergesackt war, so dass sie wie eine Bauchrednerpuppe mit zerschlagenem Mund ausgesehen hatte. Himmel, er hätte sie damit umbringen können! War schätzungsweise ein Wunder, dass er's nicht getan hatte ... nicht, dass sie noch lange zu leben gehabt hätte. Und dann war ihm ein noch traurigerer Gedanke gekommen: Hätte er sie in Ruhe gelassen, wäre sie nicht im Krankenhaus gewesen. Und wäre sie nicht im Krankenhaus gewesen, würde sie vielleicht noch leben.
    So gesehen hatte er sie umgebracht.
    Die Explosion bei der Radiostation ließ ihn aus seinem Alkoholikerschlaf hochfahren, sich an die Brust greifen und wild um sich starren. Das Fenster über seinem Bett war rausgeflogen. Tatsächlich waren alle Fenster seines Schuppens zersplittert, und die Haustür auf der Westseite war glatt aus den Angeln gerissen worden.
    Er stieg darüber hinweg, stand wie gelähmt in seinem verunkrauteten, mit Altreifen übersäten Vorgarten und starrte nach Westen, wo die ganze Welt in Flammen zu stehen schien.
     
    4
     
    In dem Atombunker unter den Trümmern des Rathauses arbeitete das Notstromaggregat - klein, altmodisch und jetzt das Einzige, was zwischen den Insassen und dem Jenseits stand - wie ein Uhrwerk. Aus den Ecken des Hauptraums spendeten Batterieleuchten gelbliches Licht. Carter saß auf dem einzigen Stuhl, und Big Jim, der den größten Teil des angejahrten zweisitzigen Sofas einnahm, aß Sardinen aus der Dose, indem er sie mit seinen dicken Fingern einzeln herausholte und auf Saltine-Cracker legte.
    Die bei den Männer hatten sich nicht viel zu sagen; der tragbare Fernseher, den Carter im Schlafraum entdeckt hatte, wo er Staub ansammelte, beanspruchte ihre ganze Aufmerksamkeit. Sie bekamen nur einen Sender herein - WMTW in Poland Springs -, aber einer war genug. Eigentlich mehr als genug, denn die Verwüstung war schwer zu begreifen. Die Innenstadt war zerstört. Satellitenbilder zeigten, dass die Wälder um den Chester Pond abgebrannt waren, und die Menge, die auf der Route 119 zum Besuchstag hinausgepilgert war, war jetzt Asche in dem abflauenden Wind. Die Kuppel war bis zu einer Höhe von sechstausend Metern sichtbar: eine endlose rußige Gefängnismauer, die ein Stadtgebiet umgab, das zu siebzig Prozent verwüstet war.
    Nicht lange nach der Explosion war die Temperatur im Keller merklich angestiegen. Big Jim hatte Carter angewiesen, die Klimaanlage anzustellen.
    »Schafft der Generator das?«, hatte Carter gefragt.
    »Wenn nicht, braten wir«, hatte Big Jim gereizt geantwortet. »Wo ist also der Unterschied?«
    Fahr mich bloß nicht an, hatte Carter gedacht. Schnauz mich bloß nicht an, wenn du derjenige bist, der dies alles ausgelöst hat. Der dafür verantwortlich ist.
    Er war aufgestanden, um das Klimagerät zu finden, und dabei war ihm etwas anderes eingefallen: Diese Sardinen stanken wirklich. Er fragte sich, was der Boss sagen würde, wenn er ihm erklärte, dass das Zeug, mit dem er sich vollstopfte, nach toter alter Muschi roch.
    Aber Big Jim hatte ihn Sohn genannt, als meinte er es ernst, deshalb hielt Carter den Mund. Und als er das Klimagerät einschaltete, lief es sofort an. Der Ton des Aggregats war jedoch etwas tiefer geworden, als es diese zusätzliche Last schulterte. So würde es ihren Propanvorrat umso schneller verbrauchen.
    Macht nichts, er hat Recht, wir brauchen es, sagte sich Carter, während er im Fernsehen die unaufhörlichen

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