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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Go-Kart ist, hätten sie mich ins County Jail gesteckt und den Schlüssel weggeschmissen.«
    Barbie überlegte, ob er ihn auf den grundlegenden Fehler in dieser Argumentation aufmerksam machen sollte, aber wozu sollte er kostbare Luft vergeuden, wenn sie so schwer zu bekommen war?
    »Jedenfalls hab ich mir zugetraut, vier Flaschen auf meinem roten Wägelchen zu ziehen, und ich war kaum 'ne Viertelmeile weit gekommen, als ich schon mit der ersten angefangen hab. Ich musste einfach, versteht ihr?«
    »Haben Sie gewusst, dass wir hier draußen sind?«, fragte Jackie Wettington.
    »Nein, Ma'am. Hier liegt das Gelände höher, das ist alles, und ich wusste, dass mein Sauerstoff nicht ewig reichen würd. Von euch Leuten hab ich so wenig gewusst wie von diesen Ventilatoren. Ich bin bloß hergekommen, weil ich sonst kein anderes Ziel hatte.«
    »Wieso haben Sie so lange gebraucht?«, fragte Pete Freeman. »Vom God Creek herüber sind's sicher nicht viel mehr als drei Meilen.«
    »Nun, das war seltsam«, sagte Sam. »Ich bin die Straße rauf gekommen - die Black Ridge Road, wisst ihr - und über die Brücke gegangen ... noch immer mit angeschlossener erster Flasche, die allerdings verdammt heiß geworden war, und ... Sagt mal, habt ihr Leute den toten Bären gesehen? Der aussah, als hätt er sich selbst den Schädel an dem Telefonmast eingeschlagen?«
    »Den haben wir gesehen«, bestätigte Rusty. »Lassen Sie mich raten. Ein kleines Stück weiter ist Ihnen schwindlig geworden, und Sie haben das Bewusstsein verloren.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Wir sind dieselbe Straße gefahren«, sagte Rusty, »und dort draußen wirkt irgendeine Art Kraft. Am stärksten anscheinend auf Kinder und alte Menschen.«
    »Ich bin noch nicht so alt«, sagte Sam hörbar gekränkt. »Ich bin nur früh weiß geworden - genau wie meine Mutter.«
    »Wie lange waren Sie bewusstlos?«, fragte Barbie.
    »Nun, ich trag keine Uhr, aber es war dunkel, als ich wieder in die Gänge gekommen bin, also muss es ziemlich lange gewesen sein. Ich bin zwischendurch einmal aufgewacht, weil ich kaum atmen konnte, hab die Flasche gewechselt und bin wieder eingeschlafen. Verrückt, was? Und die Träume, die ich hatte! Wie ein Zirkus mit drei Manegen! Als ich wieder aufgewacht bin, war ich wirklich wach. Es war dunkel, und ich hab die Flasche gewechselt. Das war gar nicht schwierig, weil's nicht richtig dunkel war. Das hätte's sein sollen, mit all dem Ruß an der Kuppel hätte's finster wie in einem Bärenarsch sein sollen, aber wo ich gelegen hab, war ein heller Streifen. Bei Tageslicht ist er nicht zu sehen, aber nachts leuchtet er wie von einer Million Glühwürmchen.«
    »Der Leuchtgürtel, so nennen wir ihn«, sagte Joe. Er saß mit Norrie und Benny zusammen. Benny hustete mit vorgehaltener Hand.
    »Guter Name dafür«, meinte Sam anerkennend. »Jedenfalls hab ich gewusst, dass hier oben irgendwer sein musste, weil ich die Lichter sehen und diese Ventilatoren hören konnte.« Er nickte zu dem Militärlager auf der anderen Seite der Barriere hinüber.
    »Wusste bloß nicht, ob ich's schaffen würde, bevor mein Sauerstoff alle ist - dieser Hügel ist verdammt steil, und ich hab O-zwei geatmet wie verrückt -, aber ich hab's geschafft.«
    Er betrachtete Cox neugierig.
    »He, Colonel Klink, ich kann Ihre Atemfeuchtigkeit sehen.
    Ziehen Sie sich lieber einen Mantel an, oder kommen Sie zu uns, wo's warm ist.« Er lachte meckernd und ließ dabei die letzten ihm verbliebenen Zähne sehen.
    »Ich heiße Cox, nicht Klink, und mir fehlt nichts.«
    Julia erkundigte sich: »Was haben Sie geträumt, Sam?« »Komisch, dass Sie das fragen«, sagte er, »denn von allen Träumen weiß ich nur noch einen - und der hat von Ihnen gehandelt. Sie haben auf dem Musikpavillon auf dem Stadtanger gelegen, und Sie haben geweint.«
    Julia drückte Barbies Hand, drückte sie ganz fest, ohne aber den Blick von Sams Gesicht zu wenden. »Woran haben Sie mich erkannt?«
    »Sie waren mit Zeitungen zugedeckt«, sagte Sam. »Mit alten Ausgaben des Democrat. Sie haben sie an sich gedrückt, als wären Sie darunter nackt ... Entschuldigung, aber Sie haben danach gefragt. Ist das nicht ungefähr der seltsamste Traum, den Sie je gehört haben?«
    Cox' Funkgerät, das an einem Gurt über seiner Schulter hing, knackte dreimal. Er drückte die Sprechtaste. »Was gibt's? Reden Sie schnell, ich bin hier beschäftigt.«
    Alle hörten, was die Lautsprecherstimme meldete: »Wir haben auf der Südseite einen

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