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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Kaffee von Maxwell House war das Flüssiggas bis zum letzten Tropfen gut.
    Andererseits konnte einem dieser Summer ganz schön auf den Keks gehen. Carter traute sich zu, ihn zu finden und abzuklemmen - aber woher sollten sie dann wissen, wann das Aggregat frisches Propan brauchte?
    Wie zwei Ratten, die unter einem umgestürzten Eimer gefangen sind, das sind wir.
    Er stellte eine Überschlagsrechnung an. Noch sechs Flaschen, von denen jede ungefähr elf Stunden lang reichte. Aber sie konnten die Klimaanlage ausschalten und so zwölf oder sogar dreizehn Stunden pro Flasche rausholen. Rechnen wir sicherheitshalber mal mit zwölf. Zwölf mal sechs ist ... Augenblick ...
    Das AAAAAAAAAAAA erschwerte das Kopfrechnen zusätzlich, aber schließlich gelangte er doch zum richtigen Ergebnis. Zweiundsiebzig Stunden zwischen ihnen und einem elenden Erstickungstod hier unten in der Dunkelheit. Und wieso war es dunkel? Weil niemand sich die Mühe gemacht hatte, die Batterien der Notbeleuchtung zu wechseln, deshalb. Sie waren vermutlich seit zwanzig Jahren oder noch länger nicht mehr gewechselt worden. So hatte der Boss Geld gespart. Und wieso hatten hier nur sieben beschissene kleine Gasflaschen gestanden, wenn draußen beim WCIK ungefähr eine Zillion Liter lagerten, die nur darauf warteten, in die Luft fliegen zu dürfen? Weil der Boss gern alles genau dort hatte, wo er’s haben wollte.
    Während Carter dasaß und auf das AAAAAAAAAAAA horchte, fiel ihm etwas ein, was sein Dad oft gesagt hatte: Einen Cent sparen und einen Dollar verlieren. Das war Rennie, wie er leibte und lebte. Rennie, der Gebrauchtwagenkaiser. Rennie, der große Politiker. Rennie, der Drogenbaron. Wie viel hatte er mit dem Drogenlabor verdient? Eine Million? Zehn? Und spielte das eine Rolle?
    Er hätte die Kohle vermutlich nie ausgegeben, dachte Carter, und jetzt kann er sie erst recht nicht ausgeben. Hier unten kann man nichts ausgeben. Er hat so viele Sardinen, wie er essen kann, und sie sind umsonst.
    »Carter?« Big Jims Stimme kam durch die Dunkelheit herangeschwebt. »Willst du jetzt die Flasche tauschen oder bloß dem Summer zuhören?«
    Carter öffnete den Mund, um zu rufen, sie würden noch warten, weil jede Minute zähle, aber in diesem Augenblick verstummte das AAAAAAAAAAAA endlich. Das tat auch das sanfte Kwiepkwiep-kwiep des Luftreinigers.
    »Carter?«
    »Schon dabei, Boss.« Mit der Taschenlampe unter dem Arm zog Carter die leere Flasche heraus, stellte die volle auf die Plattform, auf der ein zehnmal größerer Tank Platz gehabt hätte, und schloss sie an.
    Jede Minute zählte ... oder etwa nicht? Warum zählte sie, wenn am Ende doch wieder der gleiche Erstickungstod stehen würde?
    Aber der Überlebens- Wachmann in seinem Kopf sagte, das sei eine blödsinnige Frage. Der Überlebens- Wachmann fand, zweiundsiebzig Stunden seien zweiundsiebzig Stunden, von denen jede einzelne Minute zähle. Denn wer konnte wissen, was noch passieren würde? Vielleicht fand das Militär endlich ein Mittel, um den Dome zu knacken. Er konnte sogar von selbst verschwinden, so plötzlich und unerklärlich vergehen, wie er gekommen war.
    »Carter? Was machst du da hinten? Meine verflixte Großmutter könnte sich schneller bewegen, und die ist tot!«
    »Bin fast fertig.«
    Er vergewisserte sich, dass die Verbindung dicht war, und legte einen Daumen auf den Anlassknopf (wobei er sich überlegte, dass sie schön in der Scheiße saßen, wenn die Batterie des Stromaggregats so alt war wie die Batterien der Notbeleuchtung). Dann machte er eine Pause.
    Zweiundsiebzig Stunden hatten sie zu zweit. Wäre er jedoch allein, könnte er daraus neunzig, vielleicht sogar hundert Stunden machen, wenn er den Luftreiniger abstellte, bis die Luft richtig dick wurde. Das hatte er Big Jim bereits vorgeschlagen, doch der hatte diese Idee sofort verworfen.
    »Hab ein schlechtes Herz«, hatte er Carter erklärt. »Je dicker die Luft ist, desto eher spielt es mir Streiche.«
    »Carter?« Laut und fordernd. Eine Stimme, die seine Ohren beleidigte gen au wie der Geruch von Rennies Sardinen seine Nase. » was geht da hinten vor?«
    »Alles klar, Boss!«, rief er und drückte den Knopf. Der Anlasser surrte, und das Notstromaggregat begann wieder zu arbeiten.
    Darüber muss ich noch nachdenken, sagte Carter sich, aber der Überlebens- Wachmann war anderer Auffassung. Der Überlebens-Wachmann fand, jede verlorene Minute sei eine vergeudete Minute.
    Er war gut zu mir, sagte Carter sich. Er hat mir

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