Die Arena
nachsagte, war die Stadt seiner Überzeugung nach besser dran, wenn Perkins im Himmel statt hier unten weilte, wo er hätte versuchen müssen, einen Kuddelmuddel zu meistern, der seine beschränkten Fähigkeiten weit überstieg.
»Die Lage ist ehrlich gesagt nicht rosig, Leute«, sagte Randolph. »Ich habe Henry Morrison und Jackie Wettington, die beide mit mir rausgefahren sind, als der Code drei kam. Außerdem Rupe Libby, Fred Denton und George Frederick - dessen Asthma allerdings so schlimm ist, dass ich nicht weiß, wie viel er uns nutzt. Er wollte zum Jahresende in den Vorruhestand gehen.«
»Der arme alte George«, sagte Andy. »Er lebt praktisch von Advair.«
»Und wie ihr wisst, ist mit Marty Arsenault und Toby Whelan heutzutage nicht viel los. Die einzige Teilzeitkraft, die ich voll einsatzfähig nennen würde, ist Linda Everett. Wegen der verdammten Löschübung und dem Footballspiel hätte das alles zu keinem schlechteren Zeitpunkt passieren können.«
»Linda Everett?«, fragte Andrea ein wenig interessiert. »Rustys Frau?«
»Pah!« Big Jim sagte oft pah, wenn er ärgerlich war. »Sie ist nur eine emporgekommene Schülerlotsin.«
»Ja, Sir«, sagte Randolph, »aber sie hat sich vergangenes Jahr auf dem Schießstand in The Rock qualifiziert und trägt eine Pistole. Kein Grund, warum sie damit nicht Dienst tun sollte. Vielleicht nicht in Vollzeit, die Everetts haben ein paar Kinder, aber sie kann ihren Beitrag leisten. Schließlich ist das hier eine Krise.«
»Zweifellos, zweifellos.« Aber Rennie sollte der Teufel holen, wenn er zuließ, dass überall, wo er sich umdrehte, Everetts hochsprangen wie verflixte Schachtelteufel. Fazit: Er wollte die Frau dieses Baumwollpflückers nicht in seiner ersten Mannschaft haben. Außerdem war sie noch recht jung, nicht älter als dreißig, und unverschämt hübsch. Sie hätte unter Garantie schlechten Einfluss auf die anderen Männer. Das hatten hübsche Frauen immer. Wettington und ihre Granatentitten waren schlimm genug.
»Also«, sagte Randolph, »das sind nur acht von achtzehn.« »Sie haben vergessen, sich selbst mitzuzählen«, sagte Andrea. Randolph schlug sich mit dem Handballen an die Stirn, als versuchte er, sein Gehirn auf Trab zu bringen. »Oh. Klar. Richtig. Neun.«
»Nicht genug«, sagte Rennie. »Wir müssen die Polizei verstärken. Nur vorübergehend, wisst ihr; bis diese Situation bereinigt ist.«
»An wen haben Sie gedacht, Sir?«, fragte Randolph. »Erst mal an meinen Jungen.«
»Junior?« Andrea zog die Augenbrauen hoch. »Er ist noch nicht mal alt genug, um wählen zu dürfen ... oder doch?«
Big Jim stellte sich kurz Andreas Gehirn vor: fünfzehn Prozent bevorzugte Internetshops, achtzig Prozent Dope-Rezeptoren, zwei Prozent Gedächtnis und drei Prozent tatsächliche Denkprozesse.
Trotzdem musste er mit diesem Material arbeiten. Und, rief er sich in Erinnerung, die Dummheit der eigenen Kollegen erleichtert einem das Leben.
»Tatsächlich ist er einundzwanzig. Zweiundzwanzig im November. Und durch Glück oder die Gnade Gottes ist er an diesem Wochenende aus dem College zu Hause.«
Peter Randolph wusste, dass Junior Rennie auf Dauer aus dem College zu Hause war - das hatte er Anfang der Woche auf dem Telefonblock im Büro des verstorbenen Chiefs gelesen, obwohl er nicht wusste, woher diese Information stammte und weshalb Duke sie für wichtig genug gehalten hatte, um sie sich zu notieren. Dort hatte auch noch etwas anderes gestanden: Verhaltensauffälligkeiten?
Dies war jedoch vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, Big Jim an solchem Wissen teilhaben zu lassen.
Rennie sprach weiter, jetzt im enthusiastischen Tonfall des Gastgebers einer Gameshow, der für die Bonusrunde einen besonders attraktiven Preis ankündigt. »Und Junior hat drei Freunde, die ebenfalls geeignet wären: Frank DeLesseps, Melvin Searles und Carter Thibodeau.«
Andrea machte wieder ein unbehagliches Gesicht. »Hm ... sind das nicht die Jungs ... die jungen Männer ... , die an der Auseinandersetzung vor dem Dipper's beteiligt waren ... ?«
Big Jim bedachte sie mit einem so jovial grimmigen Lächeln, dass Andrea ganz klein wurde und auf ihrem Stuhl in sich zusammensank.
»Diese Sache ist überbewertet worden. Und, wie in solchen Fällen meistens, durch Alkohol ausgelöst. Außerdem war der Anstifter dieser Barbara. Deswegen ist auch keine Anzeige erstattet worden. Das Ganze war leeres Gerede. Oder habe ich Unrecht, Peter?«
»Absolut nicht«, sagte
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