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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Randolph, obwohl auch er ein unbehagliches Gesicht machte.
    »Diese Burschen sind alle über einundzwanzig, und ich glaube, dass Carter Thibodeau vielleicht sogar dreiundzwanzig ist.«
    Thibodeau, der tatsächlich dreiundzwanzig war, arbeitete in Teilzeit als Automechaniker bei Mill Gas & Grocery. Zwei frühere Arbeitgeber hatten ihm gekündigt - wegen Unverträglichkeit, hatte Randolph gehört -, aber bei Gas & Grocery schien er sich eingewöhnt zu haben. Johnny sagte, er habe noch nie einen so guren Mann für Auspuffanlagen und Autoelektrik gehabt.
    »Sie haben schon gemeinsam gejagt, sie sind alle gute Schützen ... «
    »Beten wir zu Gott, dass wir das nicht ausprobieren müssen«, sagte Andrea.
    »Niemand wird erschossen, Andrea, und keiner will diese jungen Burschen zu Vollzeitpolizisten machen. Ich sage nur, dass wir einen extrem ausgedünnten Personalbestand auffüllen müssen und das schnell. Wie steht's also damit, Chief? Sie können Dienst tun, bis die Krise überwunden ist, und wir besolden sie aus dem Fonds für unvorhergesehene Ausgaben.«
    Randolph gefiel die Vorstellung nicht, dass Junior - mit seinen offensichtlichen Verhaltensaufälligkeiten - bewaffnet durch Chester's Mill patrouillieren sollte, aber der Gedanke, sich gegen Big Jim aufzulehnen, gefiel ihm noch weniger. Und es war vielleicht wirklich eine gute Idee, ein paar zusätzliche Muskelmänner in Bereitschaft zu haben. Auch wenn sie jung waren. In der Stadt erwartete er keine Probleme, aber sie konnten draußen, wo die Barriere die Hauptstraßen abriegelte, für Ordnung sorgen. Falls die Barriere noch da war. Und falls nicht? Probleme gelöst.
    Er setzte ein Teamspielerlächeln auf. »Also, das halte ich für eine großartige Idee, Sir. Sie könnten sie morgen gegen zehn Uhr in die Station schicken ... «
    »Neun wäre vielleicht besser, Peter.«
    »Neun wird erfreu'n«, sagte Andy in seinem verträumten Tonfall.
    »Weitere Wortmeldungen?«, fragte Rennie.
    Es gab keine. Andrea sah aus, als hätte sie vielleicht noch etwas sagen wollen, aber vergessen, was es war.
    »Dann stelle ich jetzt die Frage«, sagte Rennie. »Soll der Ausschuss unseren kommissarischen Chief Randolph anweisen, Junior, Frank DeLesseps, Melvin Searles und Carter Thibodeau als Deputies zum Grundgehalt einzustellen? Wobei ihre Dienstzeit mit dem Tag enden soll, an dem dieser verflixte Irrsinn vorbei ist? Ich bitte alle, die dafür sind, um das übliche Zeichen.«
    Alle hoben die Hände. »Der Antrag ist geneh ... «
    Er wurde durch zwei Knalle unterbrochen, die wie Schüsse klangen. Alle zuckten zusammen. Dann kam ein dritter Knall, und Rennie, der den größten Teil seines Lebens mit Motoren zu tun gehabt hatte, erkannte die Ursache.
    »Nicht aufregen, Leute. Nur eine Fehlzündung. Das Aggregat räuspert sich sozu ... «
    Das ältliche Notstromaggregat hatte eine vierte Fehlzündung, dann setzte es aus. Das Licht erlosch und ließ sie einen Augenblick lang in stygischer Finsternis zurück. Andrea kreischte.
    Links neben ihm sagte Andy Sanders: »Du meine Güte, Jim, das Propan ... «
    Rennies Hand schoss vor und packte Andy am Arm. Andy verstummte. Als Rennie seinen Griff lockerte, wurde es in dem holzgetäfelten langen Raum zögernd wieder hell. Nicht von den hellen Deckenlampen, sondern von der in den vier Ecken montierten blockförmigen Akku-Notbeleuchtung. In ihrem schwachen Lichtschein sahen die am Nordende des Konferenztischs zusammengedrängten Gesichter gelblich und um Jahre gealtert aus. Sie sahen ängstlich aus. Sogar Big Jim Rennie sah ängstlich aus.
    »Kein Problem«, sagte Randolph mit einer Unbekümmertheit, die erzwungen statt organisch klang. »Der Tank ist nur leer, das ist alles. Im städtischen Bauhof stehen noch viele.«
    Andy warf Big Jim einen Blick zu. Er bewegte nur kurz die Augen, aber Rennie glaubte, dass Andrea ihn dabei beobachtet hatte. Was sie letztlich daraus machen würde, war eine andere Frage.
    Sie vergisst es nach ihrer nächsten Dosis Oxy, sagte er sich. Spätestens morgen früh.
    Und vorläufig interessierten die städtischen Propanvorräte oder ihr Fehlen - ihn nicht sonderlich. Mit dieser Situation würde er sich befassen, wenn es nötig wurde.
    »Okay, Leute, ich weiß, dass ihr hier so dringend raus wollt wie ich, deshalb rufe ich den nächsten Tagesordnungspunkt auf. Ich denke, wir sollten Peter hier offiziell als unseren einstweiligen Polizeichef bestätigen.«
    »Ja, warum nicht?«, fragte Andy. Er klang müde.
    »Keine

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