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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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und er hatte im Augenblick rund tausend Packungen Hotdogs der Marke Happy Boy in dem gewerblichen Kühlhaus hinter dem Laden. Die hatte er direkt bei Happy Boy in Rhode Island gekauft (die Firma war inzwischen pleite, ein kleines Mikrobenproblem, zum Glück keine Kolibakterien), um sie an Touristen und für Grillpartys am Unabhängigkeitstag zu verkaufen. Wegen der gottverdammten Rezession war der Verkauf unerwartet schlecht gelaufen, aber er hatte die Würstchen trotzdem stur behalten, wie ein Affe sich an eine Nuss klammert. Und jetzt konnte er sie vielleicht ...
    Am besten auf den kleinen Gemüsesticks aus Taiwan servieren, dachte er. Ich habe noch ungefähr eine Million von diesen Mistdingern. Unter irgendeinem niedlichen Namen wie Frank-A-Ma-Bobs. Außerdem hatten sie ungefähr hundert Kartons mit Yummy Tummy Lemonade und Limeade-Pulver, zwei weitere herabgesetzte Artikel, die er als Verlustbringer betrachtet hatte.
    »Wir wollen auch alles einpacken, was wir an Blue Rhino dahaben.« Sein Verstand klickte jetzt wie eine Addiermaschine genau so, wie Romeo es am liebsten hatte.
    Toby sah allmählich ganz aufgeregt aus. »Was haben Sie vor, Mr. Burpee?«
    Rommie stellte weiter eine Liste mit Zeug zusammen, das er voraussichtlich als Totalverlust hätte abschreiben müssen. Diese schundigen Windrädchen ... vom Unabhängigkeitstag übrig gebliebene Wunderkerzen ... die überständigen Bonbons, die er für Halloween aufgehoben hatte ...
    »Toby«, sagte er, »wir werden das verdammt größte Grillparty-Picknick veranstalten, das diese Stadt jemals gesehen hat. Los, beeilen Sie sich! Wir haben viel zu tun.«
     
    9
     
    Rusty begleitete Dr. Haskell bei der Visite, als das Sprechfunkgerät, das Linda ihm aufgedrängt hatte, in seiner Tasche summte.
    Ihre Stimme war blechern, aber klar. »Rusty, ich muss nun doch zum Dienst. Randolph sagt, dass heute Nachmittag die halbe Stadt draußen auf der 119 an der Barriere sein wird - teils zu einer Gebetsversammlung, teils zu einer Demonstration. Romeo Burpee will ein Zelt aufstellen und Hotdogs verkaufen, also könnt ihr für heute Abend mit einem Zustrom an Patienten mit Magenbeschwerden rechnen.«
    Rusty stöhnte.
    »Die Mädchen muss ich also doch bei Marta lassen.« Lindas Stimme klang defensiv und sorgenvoll wie die einer Frau, die plötzlich merkt, dass Beruf und Familie sich nicht so gut vereinbaren lassen. »Aber ich erzähle ihr von Jannies Problem.«
    »Okay.« Er wusste, dass sie zu Hause bleiben würde, wenn er sie darum bäte ... und alles, was er damit erreichen würde, wäre, dass Linda sich in dem Augenblick, in dem ihre Sorgen allmählich geringer wurden, neue Sorgen machte. Und falls dort draußen wirklich Menschenmassen zusammenströmten, brauchte man sie.
    »Danke«, sagte sie. »Danke für dein Verständnis.«
    »Vergiss nur nicht, Audrey mit den Mädchen zu Marta zu schicken«, sagte Rusty. »Du weißt, was Haskell gesagt hat.«
    Dr. Ron Haskell - der Zauberer von Oz - war heute Morgen bei der Familie Everett groß rausgekommen. Eigentlich war er seit Beginn der Krise groß rausgekommen. Rusty hätte das nie erwartet, aber er war dankbar dafür. Und die Tränensäcke und die herabhängenden Mundwinkel des alten Kerls zeigten, dass Haskell dafür büßen musste. Der Zauberer von Oz war für medizinische Krisen zu alt; in der Lounge im zweiten Stock zu schnarchen, entsprach heutzutage eher seinem Tempo. Aber außer Ginny Tomlinson und Twitch hielten jetzt eben nur noch Rusty und der Zauberer die Stellung. Wirklich Pech, dass die Kuppel ausgerechnet an einem schönen Samstagmorgen, an dem jeder, der irgend konnte, die Stadt verlassen hatte, herabgekracht war.
    Haskell, der auf die siebzig zuging, war gestern Abend bis elf Uhr im Krankenhaus geblieben - bis Rusty ihn buchstäblich aus der Tür geschoben hatte - und heute Morgen um sieben wieder da gewesen, als Rusty und Linda mit ihren Töchtern im Schlepptau aufgekreuzt waren. Und mit Audrey, die die ungewohnte Umgebung im Cathy Russell ziemlich gelassen aufgenommen hatte. Judy und Janelle hatten die große Golden-Retriever-Hündin zwischen sich genommen und sie immer wieder trostsuchend angefasst. Janelle hatte total verängstigt gewirkt.
    »Was macht der Hund hier?«, hatte Haskell gefragt, und nachdem Rusty ihm erklärt hatte, was passiert war, hatte Haskell genickt und zu Janelle gesagt: »Dann wollen wir dich mal untersuchen, Schätzchen.«
    »Tut's weh?«, hatte Jannie gefragt.
    »Nur wenn ein Bonbon,

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