Die Arena
Sorgen. »Nun ... wenn's hart auf hart geht, kommen wir bestimmt an etwas Propan aus städtischen Beständen.«
»Von Rennie kriegst du höchstens eine Abfuhr.«
»Wenn das Cathy Russell seine einzige Chance für den Fall ist, dass sein Herz ihm wieder Probleme macht? Das bezweifle ich. Hör zu, glaubst du, dass ich mich heute Nachmittag für einige Zeit abseilen kann?«
»Das müsste Haskell entscheiden. Er scheint jetzt der ranghöchste Offizier zu sein.«
»Wo ist er?«
»Er schläft in der Lounge. Schnarcht auch wie verrückt. Willst du ihn aufwecken?«
»Nein«, sagte Rusty. »Lass ihn schlafen. Und ich werde ihn nicht mehr Zauberer von Oz nennen. Wenn man bedenkt, wie schwer er gearbeitet hat, seit dieser Scheiß passiert ist, hat er Besseres verdient, finde ich.«
»Ganz recht, Sensei. Du hast eine neue Stufe der Erleuchtung erklommen.«
»Verpiss dich, Grashüpfer«, sagte Rusty.
10
Nun seht euch das an; seht genau her.
Es ist 14:40 Uhr an einem weiteren überwältigend schönen Herbsttag in Chester's Mill. Würden die Medien nicht ferngehalten, kämen sie bei diesem Fototermin voll und ganz auf ihre Kosten - und das nicht nur, weil die Bäume in Flammen stehen. Die gefangenen Kleinstadtbewohner sind en masse zu Alden Dinsmores Viehweide gepilgert. Alden hat mit Romeo Burpee ein Nutzungsentgelt vereinbart: sechshundert Dollar. Beide Männer sind zufrieden; der Farmer, weil er dem Geschäftsmann erheblich mehr abgeluchst hat als Burpees verblüffendes Angebot von zweihundert Dollar, und Romeo, weil er notfalls bis tausend gegangen wäre.
Von den Demonstranten und Jesus-Rufern hat Alden keinen einzigen lumpigen Dime verlangt. Aber das heißt nicht, dass er sie nicht abkassiert; Farmer Dinsmore ist zwar nachts geboren aber nicht erst letzte Nacht. Er hat seine Chance erkannt und einen großen Parkplatz unmittelbar nördlich der Stelle ausgewiesen, an der gestern Chuck Thompsons Flugzeug abgestürzt ist. Dort hat er seine Frau (Shelley) und seinen älteren Sohn (Ollie, ihr erinnert euch an Ollie) stationiert, zusammen mit seinem Landarbeiter (Manuel Ortega, ein Yankee ohne Greencard und ein Meister darin, auf alles mit einem Yankee-mäßigen Yeah-Sagen zu antworten). Alden nimmt fünf Dollar pro Wagen - ein Vermögen für einen kleinen Farmer, dem es in den letzten zwei Jahren nur mit knapper Not gelungen ist, eine Zwangsversteigerung seiner Farm durch die Keyhole Bank zu verhindern. Es gibt Beschwerden wegen der Gebühr, aber nicht viele; beim Jahrmarkt in Freyburg kostet das Parken mehr, und wenn die Leute nicht am Straßenrand - den früher Angekommene bereits auf bei den Seiten zugeparkt haben - parken und eine halbe Meile weit zum Mittelpunkt des Geschehens laufen wollen, bleibt ihnen keine Wahl.
Und was für eine seltsame, abwechslungsreiche Szene! Ein Zirkus mit drei Manegen, zweifellos, in dem die gewöhnlichen Bürger von The Mill sämtliche Hauptrollen spielen. Als Barbie gemeinsam mit Rose und Anse Wheeler eintrifft (das Restaurant hat wieder geschlossen, wird aber zum Abendessen öffnen - nur kalte Sandwichs, keine Grillgerichte), sehen sie sich mit offenen Mündern um. Julia Shumway und Pete Freeman fotografieren beide. Julia unterbricht ihre Arbeit lange genug, um Barbie mit ihrem attraktiven, aber irgendwie nach innen gerichteten Lächeln zu bedenken.
»Tolle Show, finden Sie nicht auch?« Barbie grinst. »Ja, Ma'am.«
In der ersten Zirkusmanege haben wir die Bürger, die dem Aufruf gefolgt sind, den Scarecrow Joe und sein Kader plakatiert haben. Der Zustrom an Demonstranten war durchaus befriedigend, fast zweihundert Personen, und die sechzig von den Kids vorbereiteten Schilder (am beliebtesten: LASST UNS RAUS VERDAMMT!!) waren im Nu vergriffen. Zum Glück haben viele Leute ihre eigenen Schilder mitgebracht. Am besten gefällt Joe das eine, auf dem ein Stadtplan von The Mill mit einem Gefängnisgitter überlagert ist. Lissa Jamieson hält es nicht nur hoch, sondern stößt es aggressiv auf und ab. Auch Jack Evans ist da, er sieht blass und grimmig aus. Sein Schild besteht aus einer Collage von Fotos seiner am Vortag verbluteten Frau. WER HAT MEINE FRAU GETÖTET?, schreit es anklagend. Scarecrow Joe hat Mitleid mit ihm ... aber was für ein fantastisches Schild! Könnten die Medien es sehen, würden sie sich vor Begeisterung kollektiv in die Hose machen.
Joe lässt die Demonstranten in einem großen Kreis marschieren, der fast die Kuppel berührt, die auf der
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