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Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Titel: Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Nexis geflohen waren und warum man sie hier im Süden vermutete. Schließlich erzählte er dem Geist, wie er und Vannor ihren Rebellentrupp aufgebaut hatten – und wie er sie alleingelassen hatte und zu dieser übereilten, impulsiven Reise aufgebrochen war, um Aurian zu suchen.
    Als er geendet hatte, ergriff Sangra das Wort. »Jetzt haben wir dir deine Fragen beantwortet, nun beantworte du unsere. Wer bist du? Wie kommt es, daß du durch Wände gehen kannst? Warum …« Aber der Geist war verschwunden.
    Während Chiamh sich zurück zu seinen Gemächern tastete und den Strömungen frischerer Luft durch die Spalten im Stein folgte, überschlugen sich die Gedanken in seinem Kopf. Obwohl er keinen Hinweis darauf erhalten hatte, welche Rolle Schiannath in dieser Angelegenheit spielte, hatte er doch das meiste von dem, was er wissen wollte, erfahren. Die dunklen Mächte und die hellen – endlich war ihm alles klar, und er wußte jetzt mehr als je zuvor, daß er diese Fremden vor seinem eigenen Volk retten mußte. Aber wie?
    Das Windauge, das ganz in seinen Gedanken verloren war, konzentrierte sich nicht auf das, was es tat. Verstrickt in eine Reihe von Plänen, die immer komplizierter und undurchführbarer wurden, brauchte er eine ganze Zeit, um zu begreifen, daß er schon lange in seinen Gemächern hätte ankommen müssen. Ruckartig wachte Chiamh aus seinen Tagträumen auf, um herauszufinden, daß er sich in den pfad- und weglosen Labyrinthen der Felsspalten im Körper der Festung verirrt hatte. Er hatte keine Ahnung, wo er war – und keine Möglichkeit, in seinen Körper zurückzukehren.

 
4
Neuigkeiten aus Wyvernesse
     
     
    Der Erzmagusch war wieder einmal fortgegangen, um seine südlichen Marionetten zu überwachen, und sein Aufbruch bedeutete wie jedesmal für Eliseth eine gewaltige Erleichterung. Obwohl nur Miathans Geist fort war, verbesserte sich die Atmosphäre in der Akademie durch das Fehlen seiner brütenden Gedanken sofort beträchtlich, und die Wettermagusch konnte sich endlich entspannen. In der Sicherheit ihrer Gemächer betastete sie mit ängstlichen Fingern ihr Gesicht. Ihre Haut war jetzt wieder so glatt, straff und seidig dort, wo sie noch vor so kurzer Zeit rauh und eingefallen war. Plötzlich wünschte sie, sie hätte nicht alle Spiegel zerschlagen. Was für eine Freude wäre es gewesen, wieder sich selbst zu sehen und nicht dieses gräßliche, alte Weib. Dank sei den Göttern – aber auf der anderen Seite, warum sollte sie ihnen danken? Eliseth hatte sich durch ihre eigene Klugheit gerettet.
    Nichtsdestoweniger machte die Magusch sich schleunigst daran, ihr Wort zu halten und den Winter wiederherzustellen – eine einfache Angelegenheit, obwohl ihr Wetterdom in dem Kampf mit Aurian durch den Rückstoß magischer Kräfte zerstört worden war. Ihr Winterzauber hatte jedoch nicht viel Zeit gehabt, um sich zu verbrauchen, und es kostete sie nur geringe Mühe, ihn wieder aufzubauen. Dazu stieg sie auf den offenen Dachtempel auf dem Maguschturm, von dem Bragars Asche mittlerweile entfernt worden war. Als sie ihr Werk vollendet hatte, ging Eliseth langsam wieder nach unten, wobei sie die weiche Biegsamkeit ihres wieder jugendlichen Körpers genoß und den Frieden in dem stillen Turm auskostete. Als sie an Miathans Tür vorüberkam, blieb sie stehen. Hinter dieser Tür mußte sein Körper liegen, unbewacht und hilflos, während sein Geist weit fort im Süden war, um seine Pläne für Aurians Gefangennahme zu überwachen.
    Eliseth blieb vor der Tür stehen und betrachtete eingehend das Honigwabenmuster in der Maserung des Holzes. Die Versuchung war überwältigend. Es wäre so leicht … Als sie ihre Hand auf den Türgriff legte, streifte sie ein Schwall prickelnder Kälte. Aus den Augenwinkeln sah Eliseth die dunstig schimmernde Illusion eines Abwehrzaubers. Fluchend riß sie ihre Hand zurück und rieb sich die Innenfläche an ihren Röcken ab. Ich hätte es wissen müssen, dachte sie. Der alte Wolf würde mir nie so weit trauen – weder mir noch irgend jemandem sonst –, daß er seinen Körper in seiner Abwesenheit unbewacht ließe. Sie fragte sich, welchen Zauber Miathan über die Tür gelegt hatte, welches Schicksal sie erwartet hätte, wäre sie dumm oder unaufmerksam genug gewesen, den Riegel umzulegen. Es wäre sicher etwas Unaussprechliches gewesen, da war Eliseth sich ganz sicher. Jetzt, da Miathan über die Macht des Kessels verfügte …
    Schaudernd ging die Wettermagusch an Miathans Tür

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