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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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sprang Schiannath in die Bresche. »Wenn es zum Schlimmsten kommt, werden wir kämpfen.« Er zog sein Schwert und trat neben die Magusch. Sein Mut und die tröstliche Berührung seiner Hand auf ihrer Schulter munterten Aurian etwas auf, aber was für ein schrecklicher Gedanke – es wäre so sinnlos, wenn sie hier in diesem fremden Land wie gefangene Ratten sterben würden!
    »Also dann stirb eben nicht«, murmelte sie bei sich. »Es muß einfach einen Ausweg geben.«
    Auch Anvar gab nicht auf. Er beugte sich immer noch aus dem Fenster und blies mit aller Kraft, die seine Lungen hergaben, auf der Pfeife. »Kommt schon, ihr mißgestalteten, gefiederten Ungeheuer«, hörte sie ihn zwischen zwei Pfiffen keuchen.
    »Beeilt euch lieber.« Die Stimme des Moldan drang so hart wie Eisen in ihre Gedanken. »Sie haben sich den Weg ins Treppenhausfreigekämpft. Sie brauchen nur noch die Trümmer von deinem Steinschlag wegzuschaffen …«
    »Ach?« erwiderte Aurian grimmig. »Nun, ich hoffe, du hast noch viele Steine übrig, Basileus, denn wenn sie mit diesem Steinschlag fertig sind, kann ich ihnen leicht mit einem weiteren dienen.«
    »Zauberin, ich warne dich – ich werde dir nicht erlauben, mich noch einmal zu verletzen.« Es war das erste Mal, daß sie den Moldan so wütend erlebte.
    »Du hast doch gesagt, es würde dir nicht sehr weh tun – und du weißt, daß ich dir niemals weh tun würde, wenn ich eine andere Wahl hätte«, erwiderte Aurian. Aber noch während sie ihn um Verständnis bat, eilte sie auch schon energisch auf die Tür zu.
    Anvars Triumphschrei ließ sie jedoch abrupt stehenbleiben. »Aurian – da sind sie. Da sind sie!«
    Die Magusch rannte zurück zum Fenster, wo die schweren Vorhänge jetzt nach innen geweht wurden, und die Luft vibrierte unter dem gewaltigen Donnerschlag großer Schwingen. Von überwältigender Erleichterung erfüllt, nahm Aurian ihren Seelengefährten in die Arme. »Gut gemacht, Anvar. Wenn du nicht so beharrlich gewesen wärest … Und jetzt schnell, alle wie ihr da seid. Wir müssen hier raus und dürfen keine Zeit verlieren …«
    »Das dürfen wir wirklich nicht, wenn ihr wollt, daß wir euch bei eurer Flucht helfen. Wir sind nur noch zu zweit – die anderen sind nach Aerillia zurückgeflogen.«
    Aurian drehte sich um und sah die Gestalt eines geflügelten Kriegers, der waghalsig auf dem Fenstersims kauerte. Hinter ihm schwebte eine weitere Gestalt – aber nur eine einzige. Aurian spürte ein flaues Gefühl im Magen. Wenn sie sich beeilten, hatten sie vielleicht gerade noch genug Zeit – sofern man diesen Geflügelten noch trauen konnte. »Ich bin euch unendlich dankbar für eure Loyalität«, sagte sie zu dem geflügelten Mann. »Aber warum …?«
    Er hob eine Augenbraue. »Warum wir geblieben sind? Weil wir unserer Königin Rabe treu ergeben sind und wir ihr einen heiligen Eid geschworen haben.«
    »Und außerdem«, fügte der andere geflügelte Krieger – eine Frau – hinzu: »Wir sind euch erdgebundenen Zauberern etwas schuldig dafür, daß ihr Schwarzkralle getötet und den Winter beendet habt, ganz zu schweigen von der Rettung unserer Königin.«
    Das reichte Aurian. Sie brauchte nur eine Sekunde, um Iscalda auf das Fenstersims zu manövrieren. Die beiden Himmelsleute konnten sie nicht weit tragen – nur an einen sicheren Ort auf dem Berg jenseits der gefährlichen Felsvorsprünge –, denn normalerweise waren sie zu viert und hatten ein Netz, um eine Last zu befördern, die so schwer war wie ein Mensch.
    Die beiden Geflügelten nahmen Iscalda bei den Armen und zogen sie dann hinauf in die Luft; die Anstrengung, mit ihrer ungewohnten Last an Höhe zu gewinnen, ließ sie heftig mit den Flügeln schlagen.
    Während sie mit Iscalda unterwegs waren, zogen die anderen mit Hilfe von Strohhalmen aus ihren Matratzen Lose, um den Streit aus der Welt zu schaffen, wer als nächster abfliegen sollte. Aurian und Anvar bestanden darauf, das Schlußlicht zu bilden, weil sie mit ihren Zauberkräften die größte Chance hatten, sich gegen die Xandim zu verteidigen, falls diese früher als erwartet angreifen sollten. Keiner ihrer Kameraden wollte sie jedoch im Stich lassen. Chiamh war der nächste und ließ sich nur zum Gehen bewegen, weil er die anderen verteidigen und in Sicherheit bringen konnte, falls den Magusch etwas zustoßen sollte. Ein wutschnaubender Parric folgte ihm, und dann kamen Yazour, Sangra und Schiannath an die Reihe. Als auch sie fort waren, konnte man die Xandim,

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