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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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etwas in der Art. Seither habe ich mich ständig gefragt, ob ich ohne fremde Hilfe fliegen könnte – aber ich hatte bis heute nicht den Mut, es auszuprobieren.« Er zog eine Grimasse. »Es war nicht gerade die beste Gelegenheit, es herauszufinden, glaub mir. Aber wenigstens verstehe ich jetzt, worauf sich deine Höhenangst gründet, Aurian.«
     
    Endlich war zu aller Erleichterung das Beben erstorben, obwohl Basileus dem Windauge empfahl, noch eine Weile zu warten, bevor sie in die Höhle zurückkehrten, nur um ganz sicher zu sein. Die Magusch heilte unterdessen Forrals Verletzungen und hielt ängstlich Ausschau nach Linnet, die ihnen hoffentlich Näheres über den Verbleib von Shia und Khanu berichten würde. Zu ihrem Entsetzen kehrte das geflügelte Mädchen gegen Mittag mit der Botschaft zurück, daß sie keine Spur von den Katzen hatte entdecken können. Es war schon kurz vor Sonnenuntergang, als Shia und Khanu endlich zurückgeschlichen kamen – aus einer völlig unerwarteten Richtung. »Im Namen aller Götter! Wo habt ihr zwei denn bloß gesteckt?« fragte die Magusch.
    »Wir waren auf dem Stahlklaueberg«, sagte Shia müde. »Der Drachenschwanz wurde bei dem Erdbeben völlig zerstört. Wir mußten einen meilenweiten Umweg machen – praktisch den ganzen Weg den einen Berg hinunter und den anderen wieder hinauf. Und ich muß euch warnen – wir können auf keinen Fall ungefährdet hierbleiben. Wir sind zwar ungesehen an der Festung vorbeigekommen, aber die Xandim haben sich draußen zusammengerottet. Ich glaube, sie haben die Absicht, hier heraufzukommen und festzustellen, was aus ihrem verfluchten Blinden Gott geworden ist.«
    Aurian sah Chiamh an. Dieser nickte. »Laßt uns sofort in die Höhle zurückkehren«, sagte er, »und unsere Sachen packen. Wenn die Xandim hierherkommen wollen, dürfen wir keine Zeit verschwenden.«
     
    Obwohl die Gefährten zu müde waren, um die ganze Nacht weiterzuziehen, kamen sie doch immerhin bis tief in die Berge südlich des Windschleiers, wohin ihnen die Xandim nicht folgen konnten. Chiamh und Aurian hatten Basileus ein trauriges Lebewohl gesagt, obwohl dieser ihnen das Versprechen abgenommen hatte, sobald wie nur möglich zurückzukehren. »Er scheint sehr zuversichtlich zu sein, daß wir zurückkehren werden«, sagte Aurian später zu dem Windauge. »Es tut gut zu wissen, daß wenigstens einer so viel Vertrauen in uns hat.«
    »Ich habe auch Vertrauen in uns«, erwiderte Chiamh. »Wir werden vollenden, was wir uns vorgenommen haben, du wirst schon sehen. Und wir werden nach Hause zurückkommen, um unseren Enkelkindern davon zu berichten.«
    »Enkelkinder? Bitte, Chiamh – immer schön eine Schicksalsprüfung nach der anderen!«
    Auf diese Weise waren sie zumindest lachend aufgebrochen.
    Als die Nacht sich ihrem Ende neigte, machten sie endlich halt, obwohl es ohne ein Feuer nur ein kaltes und trostloses Lager wurde. Zwar wagten sich die Himmelsleute nur selten so weit nach Osten, aber die Gefährten wollten jedes Risiko vermeiden, irgendwelche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Aurian, die die erste Nachtwache übernommen hatte, sah zu ihrer Überraschung, daß Chiamh sich nach kurzer Zeit von seinem Lager erhob. »Kannst du nicht schlafen?« flüsterte sie.
    »Das ist es nicht«, erwiderte er. »Ich dachte nur gerade, daß wir jetzt nicht mehr wissen, wo deine Feindin sich aufhält – jedenfalls nicht sicher. Da die Geflügelten sie unterstützen, könnte sie mittlerweile überall sein. Ich glaube, ich sollte besser die Winde reiten und feststellen, ob ich sie finden kann.«
    Aurian war ihm wirklich dankbar. »Was wäre ich nur ohne dich, Chiamh?« flüsterte sie.
    »Das wirst du niemals herausfinden müssen«, antwortete das Windauge geheimnisvoll – und war verschwunden, bevor sie ihn fragen konnte, was er damit meinte.
     
    Chiamh entfernte sich ein kleines Stück; er begab sich außer Sichtweite des Lagers, blieb aber in Rufweite für den Fall, daß jemand ihn brauchte. Ein kaltes Gefühl wie ein Guß von eisigem Wasser überflutete seinen Körper, als er in seine Andersicht überwechselte. Dann wählte er einen der flüssigen Pfade aus silbriger Luft und ritt Richtung Aerillia auf den Winden davon.
    Eliseth weilte nicht mehr in der Stadt der Himmelsleute. Chiamh machte sich auf eine langwierige Suche gefaßt, als ihm ein glücklicher Zufall zu Hilfe kam. Er belauschte zwei geflügelte Wachen, die über die Expedition nach Dhiammara sprachen; sie unterhielten

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