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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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an.
    „ Woher soll ich das wissen?“
    „ Aber du hast doch das Passwort!“, raunzte Luc merkwürdig gereizt.
    „ Ja, aber das habe ich erst vor einer Viertelstunde gefunden. Ich muss erst noch an meinen Computer.“ Hannah registrierte Lucs Reaktion mit Verwunderung. Für jemanden Unbeteiligten wirkte er sehr angespannt.
    „ Wie dem auch sei. Ich wollte dir doch nur verdeutlichen, dass meiner Meinung nach noch mehr hinter der Geschichte steckt oder um mit den Worten eines berühmten englischen Dichters zu sprechen Es ist was faul im Staate Dänemark . Also, was meinst du Herr Kommissar? Was ist los mit Peter?“
    Luc drückte seine Zigarette in einem kleinen silbernen Aschenbecher aus und steckte sich direkt eine neue an. Das er in Begleitung einer schwangeren Frau war, die darüber hinaus noch ihren Mittagsimbiss zu sich nahm, schien ihn trotz Hannahs absichtlichem Hüsteln nicht im geringsten zu stören.
    „Zugegeben, etwas merkwürdig ist das schon. Aber selbst wenn und ich betone extra WENN an der Geschichte etwas faul ist: Aus Sicht der Kripo kann ich bisher keinen Anfangsverdacht erkennen, der eine polizeiliche Ermittlung rechtfertigen könnte.“
    „ Und wenn ich dir den liefern könnte?“
    „ Wie sollte das deiner Meinung nach möglich sein?“
    „ Was wäre, wenn er seinen Job nicht gekündigt hätte, obwohl er das in seiner E-Mail explizit behauptet. Das würde doch bedeuten, dass die Nachricht an mich offensichtlich nur ein Vorwand war, um mich nach Paris zu locken.“
    „ Den Argumenten einer so hübschen schwangeren Frau wie dir muss ich mich schlichtweg geschlagen geben“, erwiderte Luc.
    „ Und deshalb habe ich mir überlegt, nach dem Essen zu Peters Arbeitgeber zu fahren.“
    „ Gebongt. Ich fahre!“, sagte Luc und zog aus seiner Brusttasche einige Geldscheine, die er auf den Tisch legte.
     
    U m kurz vor zwei Uhr lenkte Luc seinen Dienstwagen, eine dunkle Citroen Limousine, auf den Besucherparkplatz von PSU.
    Hannah war froh, dass sie Luc überzeugen konnte, mitzukommen. Bereits der Zugang zum Gewerbegebiet hätte sich ansonsten als ausgesprochen diffizil erwiesen. Das gesamte Areal war blickdicht umzäunt und der Ein- und Ausfahrtsbereich wurde von uniformierten Wachposten kontrolliert, die ohne Termin oder Ansprechpartner niemanden passieren ließen. Nur Lucs Dienstausweis verschaffte ihnen ungehinderten Zutritt.  
    Das Gewerbegebiet La Plaine Saint-Denis war eine eigene kleine hermetisch abgeschlossene Stadt. Breite asphaltierte Straßen mit Ampeln und Fußgängerüberwegen, riesige Firmenkomplexe und großzügige Grünflächen bestimmten das Bild. In regelmäßigen Abständen fanden sich Bars, Bistros und sogar Supermärkte. Selbst Hotels und Sportanlagen konnte Hannah im Vorbeifahren erkennen.
    „ Beeindruckend“, murmelte sie, während sie aus dem Fenster blickte.
    „ Ja. Durch die seit Jahren zunehmende Kriminalität sehen sich immer mehr Firmen genötigt, in solche abgeriegelte Gebiete umzusiedeln. Die Angestellten können hier quasi rund um die Uhr arbeiten und leben. Selbst Ärzte und Apotheken haben eine Nische zum Überleben gefunden.“
     
    Nach wenigen Minuten Fahrt gelangten sie zu der vom Wachposten genannten Adresse. Das Areal von PSU war ein auf den ersten Blick unüberschaubar großer Komplex aus etlichen Gebäuden, Hallen und asphaltierten Parkplätzen. Zwischen den Gebäuden gab es eine üppige Parklandschaft, deren dichtes Baum- und Buschwerk einige Bauten regelrecht versteckte.
    Das größte und modernste Gebäude war ein mehrstöckiger Glasbau. Ein großer Kubus aus Glas und Stahl. Auf dem Dach thronte in silbernen Lettern das Firmenemblem. Durch die transparente Fassade von außen gut sichtbar, arbeiteten tausende Mitarbeiter in ihren Büros. Aus der Tatsache, dass nur Schreibtische und keine Labore erkennbar waren, schloss Hannah, dass es sich um den Verwaltungstrakt handeln musste.
    Luc parkte seinen Wagen auf dem Besucherparkplatz unweit des Eingangs. Ein breiter Weg, der links und rechts vom großen dichten Platanen gesäumt wurde, führte Richtung Eingang. Ein Gärtner zog in einiger Entfernung mit einem knatternden Aufsitzmäher seine Bahnen und verlieh dem Rasen einen solch akkuraten Schnitt, dass man beinahe erwartete, gleich Tiger Woods um die Ecke biegen zu sehen.
    Sobald sie in den Erfassungsbereich des Infrarotsensors kamen, glitt die gläserne Eingangstür automatisch zur Seite und gab den Weg in ein großes lichtdurchflutetes Foyer frei.

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