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Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
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Schnelligkeit und die Kraft des Fettwansts. Denn dieser drehte sich trotz seiner Körpermasse blitzschnell um, packte den Jungen an seinem Kragen und hob ihn einfach hoch.
    "Offensichtlich liegen Vernunft und Gehorsam nicht gerade in Eurer Familie", sprach der Mann amüsiert und warf Tarsin einfach in die Zelle zurück. "Ich weiß, dass Ihr nicht viel bei Euch habt. Aber Ihr könnt Euch dennoch darauf vorbereiten, dass wir diesen Ort in ungefähr einer Stunde gemeinsam verlassen werden und Ihr Eure Heimat voraussichtlich für einen längeren Zeitraum nicht mehr sehen werdet."
    Nach diesen Worten schloss der Mann die Zellentür von außen und ließ Tarsin wieder alleine. Der Junge kniete währenddessen hustend vor dem Bett und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Flanke, da er nach dem Flug durch die Kammer mit den Rippen auf der Bettkante aufgeschlagen war.
    Noch eine Stunde, bis ich hier weggebracht werde!
, dachte er sich gehetzt.
Wenn ich schon nicht fliehen kann, muss ich meiner großen Schwester zumindest eine Nachricht hinterlassen. Ich weiß, dass sie nach mir suchen wird. Und ich weiß, dass sie auf ihrer Suche irgendwann hierherfinden wird. Aber was für eine Art von Botschaft kann ich zurücklassen?
    Es musste etwas sein, das zwar gefunden werden kann, aber nicht zu leicht. Außerdem durfte es niemand außer seiner Schwester verstehen, falls seine Entführer es entdecken sollten. Und es musste mit den Mitteln machbar sein, die ihm zur Verfügung standen. Als sich der junge Fürst überlegte, welche Mittel das überhaupt waren, fiel ihm als erstes das kleine Messer ein, welches sich im Schaft eines seiner Stiefel befand. Glücklicherweise war er zum Zeitpunkt seiner Entführung noch vollständig angekleidet gewesen, denn das Messer erleichterte vieles. Mit ihm konnte er eine Nachricht in den Raum ritzen. Damit blieben nur noch die Fragen
Wohin
und
Was
offen?
    Als die Stunde beinahe vergangen war, entschied er sich endlich dafür, die Außenseite des Türrahmens zu verwenden. In ihn ritzte er die Worte: Nitsar tsävlers Tahiem.
    Hoffentlich erinnert sich mein Schwesterchen!
, flehte er in Gedanken.
    Unmittelbar nachdem er sein Messer weggesteckt hatte, öffnete sich der Riegel zu seinem Gefängnis erneut und der vollständig in schwarz gekleidete Mann mit der Maske betrat den Raum.
    "Wir werden jetzt aufbrechen. Zeit zu schlafen", sprach sein Gegenüber voller Vorfreude und schnellte nach vorne.
    Im nächsten Moment brach Tarsin bewusstlos zusammen. Der Schlag gegen seinen Kopf war so überraschend gekommen, dass er in keinster Weise hatte reagieren können.

Die Suche

    Dynoran verfluchte sich innerlich dafür, seine Assassinenausrüstung in Dangverun zurückgelassen zu haben. Denn es hatte ihn zwei komplette Tage gekostet, sie aus dem Drachenpalast zu holen. Zwei Tage, in denen er ansonsten bereits nach dem kleinen Tarsin hätte suchen können. Er hatte aber auch nicht auf die Ausrüstung verzichten wollen, da Todeshand sich nachts unauffälliger fortbewegen konnte als Prinz Dynoran von Palderan. Natürlich hatte er seine adelige Herkunft im
Kreisenden Falken
, der Taverne von Falkenstadt, in welchem er sich für die heutige Nacht einquartiert hatte, nicht preisgegeben. Dennoch erleichterte es ihm vieles, die Stadt in der Nacht als Assassine durchstreifen zu können. Im Moment befand er sich in seiner nachtschwarzen Kleidung auf dem Weg zu einem etwas abseits im Viertel der reichen Händler gelegenen Anwesen. Auf diesen Ort hatten ihn seine eintägigen Nachforschungen gebracht, bevor er Altyra offenbart hatte, dass er für unbestimmte Zeit fortgehen würde. Genau genommen hatte ihn seine Intuition in Verbindung mit den Nachforschungen zu diesem Grundstück geführt.
    Der Assassine kletterte rasch über die Mauer, die das gesamte Gut umschloss und lief danach ebenso schnell auf das große, im Zentrum gelegene Gebäude zu. Dabei wunderte er sich, dass nirgendwo Wachen zu sehen waren.
    Auch im Inneren des Hauses, welches er durch einen kleinen, unverschlossenen Seiteneingang betrat, begegnete er weder Wächtern noch Bediensteten noch sonst irgendeinem Menschen.
    Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, dieses Haus ist verlassen
, dachte er sich verwirrt.
Aber weshalb deuteten dann sämtliche verlässlichen Hinweise auf dieses Anwesen hin?
    Nachdem Todeshand eine Weile durch die leeren Gänge und Hallen geschlichen war, kam er aufgrund verschiedener Spuren langsam, aber sicher zu der

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