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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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dem Moment, dass sie ihn wirklich noch immer liebte - wenn auch nicht mehr so sehr, wie sie einmal gedacht hatte.
    Als sie sich zur Tür wandte, sah sie Richard dort stehen. Er hatte nur den letzten Teil des Gesprächs mitgehört, und das tat ihr weh, denn er war mehr wert als fünfzig Eamonns.
    Auch wegen seiner strafenden Blicke hätte sie am liebsten ihren ganzen Frust laut hinausgeschrien. Stattdessen schenkte sie ihm ein Lächeln.
    »Ich mache uns Kaffee.«
    »Lass dir Zeit, keine Eile«, sagte er. »Wie geht’s denn Eamonn?«
    Plötzlich ärgerte sich Cathy über alle beide. Da gab es so viel, was sie zu bedenken, was sie zu bewältigen hatte, und die beiden Männer, die ihr etwas bedeuteten, machten ihr noch zusätzlich das Leben schwer.
    »Es geht ihm ausgezeichnet, danke«, sagte sie sarkastisch. »Kommt am Wochenende her, um mein Händchen zu halten
und mich richtig durchzuficken. Du kennst doch Eamonn - ist immer zur Stelle, wenn man ihn braucht. Scheiße!«
    »Es gibt keinen Grund, in diesem Ton mit mir zu sprechen, Cathy. Ich bin nicht dein Feind.«
    Sie seufzte, und ihr Kampfgeist schwand. Er hatte dasselbe Wort benutzt wie Eamonn. Konnte es sein, dass alle Männer insgeheim Frauenfeinde waren? Vielleicht gar nicht so abwegig.
    »Ach, lasst mich doch alle in Ruhe. Ich will nichts mehr hören!«
    Richard ging, und ein paar Sekunden später hörte sie die Eingangstür zufallen. Sie rannte durch die Wohnung und folgte ihm hinaus auf die Straße, wo abendlicher Verkehr herrschte und die ersten Nachtschwärmer vorbeischlenderten.
    »Richard, bitte warte doch!«, rief sie mit schriller Stimme. An der Ecke Greek Street hatte sie ihn eingeholt. »Bitte, Richard, verzeih mir. Bitte, es tut mir leid. Ich war gekränkt und unglücklich. Ich hab’s nicht so gemeint, ich schwöre, ich hab’s nicht so gemeint.«
    Er sah sie an. Er wusste, dass sie die Wahrheit sagte. Aber es hatte ihn verletzt. Nach allem, was zwischen ihnen gewesen war, hatte es ihn wirklich verletzt.
    Sie klammerte sich an ihn, und die Passanten starrten sie neugierig an, die kleine Blondine und den großen kahlköpfigen Mann.
    Er umarmte sie. »Schon gut, Cathy. Beruhige dich. Es ist dir ja verziehen, okay? Und jetzt hör bitte auf zu weinen, Liebes, bitte. Auch gute Freunde streiten sich mal, das ist ganz natürlich.«
    Er brachte sie zurück zu ihrer Wohnung und besänftigte sie unterwegs mit tröstenden Worten. Als sie ankamen, stellten sie fest, dass Eddie Durrant so rücksichtsvoll gewesen war, die Wohnung zu verlassen. Richard drückte sie wieder an sich, aber sie wollte nicht aufhören zu weinen, sondern wiederholte nur immer wieder: »Es tut mir leid, glaub mir bitte, es tut mir so leid.«

    Schließlich sah er ihr in die Augen und sagte sanft: »Hör zu, Cathy, du hast harte Tage hinter dir. Ich versteh dich doch. Trinken wir erstmal einen Kaffee, hm? Ich möchte Kitty besuchen und endlich was essen. Lass uns einfach wieder normal werden.«
    Sie nickte. Trotz ihrer rotgeränderten Augen und der Schniefnase war sie in seinen Augen wunderschön. Wie auch immer sie aussehen mochte, er würde immer seine Cathy in ihr erkennen.
    Und deswegen würde er sie immer lieben.
     
    Trevale war sehr mit sich zufrieden. Er hatte keine Erklärung abgegeben und bei den Verhören die Aussage verweigert. Er vertraute darauf, schon bald freigelassen zu werden, weil die anderen Beteiligten sich eher selbst die Kehle durchschneiden würden, als ihn zu bezichtigen, an den Geschehnissen beteiligt gewesen zu sein. Er hatte dafür gesorgt, dass ihm sein Ruf als durchgeknallter Irrer unter Umständen wie diesen von Nutzen war.
    Als er auf seiner Pritsche lag und Rachepläne schmiedete, wurde die Zellentür geöffnet. Er setzte sich auf und grinste breit, als zwei vierschrötige Polizisten eintraten.
    »Kann ich gehen? Habt ihr endlich festgestellt, dass ihr einen Unschuldigen eingesperrt habt, ihr verdammten Trottel?«, tönte er arrogant und provozierend.
    Sie schlossen die Zellentür hinter sich. Als ihn der größere von beiden zu Boden schlug, nahm er noch an, dass sie ihn zu einem Geständnis zwingen wollten, und hoffte nur, dass sie deutliche Spuren hinterlassen würden. Das käme ihm nur zugute - vielleicht würde er die Arschlöcher sogar verklagen. Er grinste bei dem Gedanken und musste dann sogar laut lachen.
    »Schlagt mich nur, Jungs, ich hab nichts dagegen. Ich bitte euch sogar darum.« Das Grinsen wich aus seinem Gesicht, als er das Schneidemesser

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