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Die Augen

Die Augen

Titel: Die Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hooper
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sich neben ihn auf die Couch gegenüber derjenigen, auf der Quentin saß. »Fixiert und sediert. Der wird uns in nächster Zeit nicht weiterhelfen, jedenfalls nicht verbal. Aber bei der Überprüfung seiner Fingerabdrücke haben wir herausgefunden, dass er vor etwa vier Jahren bei einem der Seattler Elektronikunternehmen angestellt war, bei einem großen. Die arbeiten da in drei Schichten, aber den Personalchef musste ich aus dem Bett holen. Er hat mir eine Liste der Angestellten gemacht, die zur selben Zeit bei dem Unternehmen gearbeitet haben. Wir gleichen sie mit Kendras Liste aller Personen ab, die auch nur entfernt mit den Opfern oder den Ermittlungen in Verbindung stehen.«
    »Also taucht dieser Geist , vor dem er solche Angst hat vielleicht doch noch auf.«
    »Vielleicht.« Sie zuckte mit den Achseln, ihr Blick schweifte zu Quentin. »Konkret hat er gesagt, der Geist hätte dafür gesorgt, dass er gefeuert wurde, und er hat erwähnt, dass er Programmierer war. Und ich glaube, er hat gesehen, wie jemand in dieses Haus ging – jemand, der etwas in einem Sack trug, das sich bewegte. Also war die Spur es vielleicht doch wert, dass wir ihr nachgegangen sind.«
    Quentin regte sich und sagte: »Sie war es wert. Hören Sie auf, sich Vorwürfe zu machen.«
    »Ich hätte wenigstens prüfen müssen, ob er bewaffnet ist«, erwiderte sie streng. »Wir wussten, dass er paranoid ist, höllisch schreckhaft, und so, wie er den Matchbeutel an sich gedrückt hat, hätte ich ihm den einfach wegnehmen müssen.«
    »Sie konnten es nicht wissen.«
    Jennifer sah aus, als wollte sie weitere Einwände erheben, doch dann schüttelte sie nur schweigend den Kopf.
    Quentin wiederholte: »Sie konnten es nicht wissen. Niemand kann immerzu auf der Hut sein vor dem Unerwarteten. Und Sie waren zu zweit, vergessen Sie das nicht. So wie Sie es uns erzählt haben, war es reiner Zufall, dass er Kendra getroffen hat.«
    »Er hat Recht«, meinte Andy.
    Sie verzog das Gesicht. »Das macht es nicht einfacher.«
    »Ja, das weiß ich.« Andy sah wieder zu Quentin. »Sollten Sie sich nicht bei Ihrem Boss melden? Wir haben versucht, es geheim zu halten, aber Sie wissen so gut wie ich, dass die Medien morgen früh erfahren haben werden, wie während einer Zeugenbefragung auf eine FBI-Agentin geschossen wurde.«
    »Ich erstatte Bericht, wenn wir etwas wissen. Wo zum Teufel bleibt dieser Arzt?«
    »Er hat gesagt, er spricht gleich nach der OP mit uns«, antwortete Andy geduldig.
    »Ach ja. Richtig.«
    Ein Schweigen senkte sich herab, das niemand von ihnen brechen mochte, und die Minuten verrannen lautlos im Takt der Uhr. Um kurz nach halb vier kam der Arzt endlich in den Warteraum, erschöpft, aber zufrieden.
    »Sie ist noch nicht über den Berg, aber alles sieht gut aus«, erzählte er ihnen. »Wir konnten die Kugel entfernen und den Schaden reparieren. Sie wird ein Weilchen kürzer treten müssen, aber es sollte eigentlich keine Komplikationen geben. Und wir verfügen über einen ausgezeichneten Traumatherapeuten hier im Haus. Der wird ihr später helfen, die Tatsache, dass auf sie geschossen wurde, auch emotional zu verarbeiten.«
    »Kann ich sie sehen?«, fragte Quentin.
    »Erst wenn sie aus dem Aufwachraum kommt, und das dauert noch Stunden.« Er sah sie alle an und fügte hinzu: »Ich würde Ihnen raten, erst einmal ein bisschen zu schlafen und später wiederzukommen. Glauben Sie mir, hier können Sie nichts tun, und wir rufen Sie an, wenn sich irgendetwas ändert.«
    »Danke, Doktor.« Als sie wieder allein waren, sagte Andy widerstrebend: »Wir sollten alle zurück ins Büro. Die Suche nach dem Caddy verengt sich, und die Spur, der Jenn und Kendra nachgegangen sind, könnte sich jetzt jeden Moment auszahlen.«
    »Ich weiß.« Quentin rollte die Schultern, als wollte er eine Verspannung lindern, die trotz der guten Neuigkeit nicht verschwinden wollte. »Und mit jeder Stunde, die vergeht, verschlechtern sich unsere Chancen, Tara Jameson zu finden, ehe er sie umbringt. Sie beide fahren zurück zur Wache. Ich will noch einmal mit dem Arzt sprechen, bevor ich in Quantico anrufe und Bericht erstatte.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja, machen Sie schon. Ich komme dann in ein paar Minuten nach.«
    Als sie fort waren, benötigte er keine fünf Minuten, um den Aufwachraum und Kendra zu finden. Die späte Stunde wie auch seine angeborene Fähigkeit, unbemerkt zu bleiben halfen ihm, zu ihrem Bett zu gelangen, ohne dass ihn jemand aufhielt.
    Entweder war sie noch

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