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Die Augen

Die Augen

Titel: Die Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hooper
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nach der Dame. Es ist, als wäre sie vom Erdboden verschluckt.«
    »Was ist mit Maggies Eingebung? Hat die Spurensicherung im Spielezimmer der Mitchells doch noch irgendwas gefunden?«
    »Ja, ein paar Dinge schon. An einer Stelle auf dem Teppich nicht allzu weit von der Tür entfernt haben sie chemische Spuren von Chloroform gefunden, außerdem ein paar Haarsträhnen von Ms Mitchell. Und es gibt wohl sehr schwache Anzeichen dafür, dass er durch ein Fenster in diesen Raum gekommen ist. Es gab einen Kurzschluss im Sicherheitsnetzwerk, den die Anlage aus irgendeinem Grund nicht aufgefangen hat.«
    »Einen Kurzen, den er verursacht hat?«, fragte Scott.
    »Möglich. Aber das eigentlich Interessante ist, dass Mitchell darauf beharrt, dass seine Frau sich nie – niemals – im Haus aufgehalten hat, ohne die Alarmanlage anzuschalten. Wenn der Angreifer sie also mit Chloroform außer Gefecht gesetzt hat …«
    »Wer hat dann die Anlage an der Eingangstür deaktiviert?«, beendete Jennifer die Frage.
    Andy nickte. »Genau. Sie wurde am Bedienungsfeld an der Eingangstür deaktiviert, also kannte er entweder den Sicherheitscode oder konnte ihn sich beschaffen. Und es war nicht einmal einer von der Sorte, die jeder Hacker schnell herausbekommt, indem er einfach die üblichen Zahlen probiert: Telefonnummern, Jahrestage oder Geburtstage und so weiter.
     
    Unser Elektronik-Hexer meint, dass der Kerl entweder sehr sehr gut ist oder sehr, sehr viel Glück hatte.«
    Jennifer meinte: »Und da wir bereits wissen, dass er ein erstklassiges System geknackt hat, um sich Laura Hughes zu schnappen, können wir wohl davon ausgehen, dass er sehr, sehr gut ist.«
    »Scheint mir eine vernünftige Annahme zu sein.«
    Scott fragte gequält: »Und wie hat Maggie spitzbekommen, dass Samantha Mitchell ausgerechnet aus dem Spielezimmer entführt worden ist? Ich meine, wie kommt es, dass unsere Jungs das beim ersten Durchgang übersehen haben?«
    »Das habe ich sie gefragt«, entgegnete Andy. »Sie hatten eine Menge Gründe, aber im Grund läuft es darauf hinaus, dass sie sich auf die üblichen Zutrittspunkte wie Eingangsund Hintertür konzentriert hatten. Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass sie diesen Fehler nicht noch einmal machen werden.«
    Jennifer lächelte schwach. »Das möchte ich wetten. Mit deiner Laune kann man einem Baum die Rinde abziehen, wenn du so richtig sauer bist, Andy.«
    »Ich war richtig sauer.«
    »Das überrascht mich nicht.«
    Scott fragte klagend: »Aber woher hat Maggie das gewusst?«
    »Instinkt«, antwortete Andy unverzüglich. »Und sie hat genügend Verstand, sowohl das Unerwartete als auch das Erwartete zu überprüfen. Genau wie ihr zwei. Macht weiter so, okay?«
    Scott nickte, doch er sah immer noch leicht verwirrt drein.
    Andy kam zu dem Schluss, dass er ein miserabler Pokerspieler wäre.
    Jennifer meinte: »Die übrigen Opfer hat man innerhalb von achtundvierzig Stunden nach ihrer Entführung aufgefunden. Wenn das also wirklich unser Mann war, sollten wir spätestens morgen schlauer sein.«
    »Ja«, sagte Andy. »Die Frage ist, wird Samantha Mitchell ein lebendes oder ein totes Opfer sein?«
     
    Zu sagen, dass Maggie schlecht geschlafen hatte, wäre untertrieben. Sie fühlte sich denn auch außergewöhnlich dünnhäutig und empfindlich, als sie am Dienstagmorgen zu Beau ging. Sie öffnete, ohne zu klingeln, und ging durch ins Atelier, wobei sie laut »Hallo« rief.
    Beau sah von dem Porträt auf, an dem er gerade arbeitete, und sagte: »Nimm dir einen Kaffee.«
    Die Kanne stand schon auf dem Arbeitstisch, daneben zwei Tassen und die Milch, die Maggie bevorzugte.
    »Du wusstest also, dass ich kommen würde«, murmelte sie, goss sich eine Tasse ein und setzte sich.
    »Ich dachte mir, du könntest vielleicht kommen, ja.«
    »Ah ja?«
    »Ja. Nenn es eine Eingebung.«
    »Verdammt, Beau.«
    Er lächelte schwach. »Okay, es war mehr als eine Eingebung.«
    »Manchmal kann ich dich wirklich nicht leiden, weißt du das?«
    »Ich weiß. Es tut mir Leid, Maggie.«
    Einige Minuten lang saß sie schweigend da, trank ihren Kaffee und sah ihm beim Malen zu. Dann seufzte sie stockend. »Sie ist tot, Beau. Samantha Mitchell ist tot. Und ihr Baby auch.«
    Er wischte zunächst einen seiner Pinsel sauber, dann sah er sie nüchtern an. »Auch das tut mir Leid. Haben sie ihre Leiche schon gefunden?«
    »Nein. Aber das werden sie.«
    »Wann?«
    »Sag du’s mir.« Herausfordernd blickte sie ihren Halbbruder an.
    Er wandte sich wieder

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