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Die Augen

Die Augen

Titel: Die Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hooper
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mit genügend Ellbogenfreiheit, um … zu tun, was immer er sich vorstellte, dass sie in diesem Raum tun würden. Niemand wusste ganz genau, was das sein mochte.
    In Wahrheit war der Raum bisher nur hin und wieder für eine Partie Poker benutzt worden, wenn die Spätschicht sich langweilte. Bis jetzt jedenfalls.
    Andy beschloss, es sei höchste Zeit, den Konferenzraum endlich für etwas zu nutzen, das entfernt an Polizeiarbeit erinnerte, und da sowohl die üblichen Nachforschungsmethoden als auch Scotts und Jennifers Arbeit Papierstapel erzeugten, die zugänglich gemacht und in irgendeine Ordnung gebracht werden mussten, schien es logisch, den Raum dafür zu nutzen. Deshalb beschlagnahmte Andy ihn und ließ innerhalb weniger Stunden an jenem Morgen den Großteil der Akten und den übrigen Papierkram der Ermittlungen von den verschiedenen Schreibtischen in der Legebatterie in den Konferenzraum schaffen.
    Der Raum verfügte wenigstens über die erforderliche Ausstattung, und so war es ein Leichtes, die Telefonzentrale zu veranlassen, sämtliche relevanten Anrufe auf die Telefonanlage im Konferenzraum umzuleiten. Sich selbst leitete Andy sozusagen ebenfalls bis auf weiteres in den Konferenzraum um.
    »Hier drin sind wir unter uns«, erklärte er Scott und Jennifer, als sie sich dort kurz vor der Mittagspause trafen. »Ich werde Leuten, die nicht aktiv an unseren Ermittlungen beteiligt sind, zwar nicht den Zutritt verbieten, aber ich werde dafür sorgen, dass sich herumspricht, dass alles hier drin als vertraulich gilt.«
    Jennifer schob einen Zimtzahnstocher von einem in den anderen Mundwinkel und meinte: »Und so halten sie uns vielleicht nicht für komplett durchgeknallt, oder wenn doch, sprechen sie hoffentlich nicht darüber.«
    Andy schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle, dass irgendwer uns für völlig durchgeknallt hält. Nicht damit.« Er deutete auf die Pinnwand, die sie gerade fertig gestellt hatten. »Wir haben Skizzen, Fotos, Beschreibungen von vier Opfern aus dem Jahre 1934, die denen von vieren unserer Opfer sehr stark ähneln. Das muss mehr als Zufall sein, und es muss etwas zu bedeuten haben.«
    »Klar, bloß was?«, fragte sich Scott.
    »Das müssen wir eben feststellen. Und das bedeutet, wir nutzen jedes verfügbare Hilfsmittel, bis wir es heraushaben.«
    »Heißt das, du willst Garrett davon erzählen?«, fragte Jennifer.
    »Ja. Drummond hat darauf bestanden, dass wir einen Teil der Details über Tatorte und Opfer für uns behalten, aber er hat nichts von unseren Mutmaßungen und unseren Rechercheansätzen gesagt. Garrett ist clever, und ihm stehen Mittel und Quellen offen, die wir nutzen können. Also erzähle ich ihm davon. Maggie auch. Ich versuche, die beiden für heute Nachmittag herzubestellen.«
    Jennifer tippte auf die zusammengefaltete Zeitung auf dem Tisch vor ihr. »Tja, da Garrett heute mit Foto in der Zeitung ist und die Reporter auf das heftigste darüber mutmaßen, ob er wohl der Polizei hilft , weil seine Schwester eines der Opfer ist, könnte ich mir vorstellen, du hörst jeden Moment von einem sehr unglücklichen Luke.«
    Andy seufzte. »Ja, ich weiß. Was zum Teufel habe ich mir dabei gedacht, eine Privatperson ins Haus der Mitchells zu lassen, während unser Spurensicherungsteam da immer noch arbeitet, um Himmels willen. Ich weiß, was er sagen wird. Aber wenn ihm nicht gefällt, wie ich diese Ermittlungen leite, dann kann er es ja selbst tun.«
    Jennifer grinste. »Ähm, das wird er wohl nicht wollen. Er könnte sich ja seine hübschen manikürten Fingerchen ruinieren oder Blut auf die Schuhe bekommen. Wenn du auf dein Schauspieltalent setzt und so tust, als wolltest du ihm alles vor die Füße werfen, dann lässt er sich garantiert zumindest für den Rest der Woche nicht mehr hier blicken.«
    »Wäre ‘ne Idee«, meinte Andy, und seine Miene heiterte sich auf.
    Scott lachte, meinte jedoch: »Na ja, wir haben wohl genug zu tun. Auch Sackgassen kosten Zeit.«
    »Keine Spur von den restlichen Akten von 1934?«, fragte Andy.
    »Null. Aber ich habe noch nicht aufgegeben. Wenn die verdammten Dinger existieren, dann finde ich sie auch.«
    »Gibt es inzwischen«, meinte Jennifer und sah Andy an, »irgendwas Neues über Samantha Mitchell? Weil wir uns den ganzen Morgen hier drin neu organisiert haben, habe ich gar nichts mitbekommen.«
    »Nein, nichts Neues. Ich habe Teams losgeschickt, die in der Nachbarschaft von Tür zu Tür gehen, und jede Streife hier in der Stadt hält die Augen auf

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