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Die Augen

Die Augen

Titel: Die Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hooper
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seine Unterhosen brennen, Jenn, das weißt du.« Er seufzte. »Aber ich glaube, wir müssen Johns Freunde ins Spiel bringen, und ich meine, offiziell. Ich stehe kurz davor, den Polizeichef selber anzurufen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Tu’s nicht. Wir wissen beide, dass Drummond das niemals vergeben oder vergessen würde, und er könnte deiner Karriere ganz schön schaden.«
    »Und vielleicht ist mir das auch egal.«
    Diesmal lächelte Jennifer. »Nein, das ist es nicht. Und uns anderen übrigens auch nicht, falls dir das nicht klar sein sollte. Wir brauchen dich genau da, wo du bist, Andy. Aber ich bin mit dir einer Meinung, es ist Zeit für drastische Maßnahmen. Ich brauche keinen Seelenklempner, um zu wissen, dass dieser Wichser jetzt, wo er angefangen hat, seine Opfer eigenhändig zu ermorden, mit jedem Tag bösartiger werden wird. Wir müssen ihn aufhalten, und zwar bald. Gibt es eine andere Möglichkeit, wie wir mit Drummond umgehen könnten? Wie wir Druck auf ihn ausüben könnten, ohne dass jemand von uns den Kopf dafür hinhalten muss?«
    »Vielleicht. Aber ich hasse es, dass wir das nicht selbst regeln können.«
    »Hm. Ist das nicht genau Lukes Art, die Dinge anzugehen?«
    Er starrte sie an. »Himmel, du hast Recht. Man sollte meinen, dass ich mittlerweile gelernt habe, um Hilfe zu schreien, wenn ich welche brauche.«
    »John könnte helfen«, schlug sie vor. »Und Maggie auch, denke ich, sie hat einen Stein im Brett beim Polizeichef. Und du weißt, beide würden es sofort tun, wenn es bedeutet, dass damit unsere Chancen steigen, dieses Ungeheuer zu schnappen. Ich wette, die beiden haben es bisher nur deshalb nicht getan, um dir nicht auf die Zehen zu treten.«
    »Ja, wahrscheinlich.«
    »Ich weiß nicht, ob diese Agenten uns helfen können«, sagte Jennifer gelassen. »Aber nach dem, was John gesagt hat, haben sie verdammt viel Erfahrung darin, solche Ungeheuer aufzuspüren, und beide sind sie Profiler. Vielleicht sehen sie etwas, auf das wir allein nie kommen würden. Ich glaube, wir müssen uns anhören, was sie dazu zu sagen haben.«
    »Ich glaube, du hast Recht.« Andy nickte und wandte sich vom Konferenztisch ab. Er fügte hinzu: »Ich glaube, ich versuche es erst mit Maggie, hauptsächlich, weil ich glaube, dass sowohl der Polizeichef als auch Drummond es so besser aufnehmen. Aber wir werden ja sehen.«
    Jennifer mochte weder Andy noch sich selbst gegenüber eingestehen, wie erleichtert sie war. Sie glaubte nicht etwa, dass sie oder ihre Kollegen nicht in der Lage wären, eine brutale Mordserie aufzuklären. Sie fürchtete einfach nur, dass der Preis für die Aufklärung ohne Hilfe von außen womöglich sehr hoch sein würde.
    Und bei bisher sechs Überfallenen Frauen, von denen drei tot waren, war der Preis bereits jetzt zu hoch.
     
    Maggie wusste, es war keine gute Idee, mit Hollis zu sprechen, nicht an diesem Abend. Der Vortag war eine seelische Strapaze gewesen, und dieser Tag war nicht viel besser. Die Diskussion mit John über das Unglaubliche, ja das Undenkbare hatte ihr eine solche Selbstbeherrschung abverlangt, dass sie sich nun völlig verausgabt und unglaublich erschöpft fühlte.
    Daher kam sie sich mehr als nur ein wenig verletzlich vor, als sie nun klopfte, die Tür zu Hollis’ Zimmer aufstieß und den Raum betrat, in dem die andere Frau wie üblich auf einem der beiden Stühle am Fenster saß.
    Hollis sagte als Erstes: »Die Krankenschwestern sind stinksauer auf mich. Sie wollen, dass ich im Bett liege oder wenigstens bettfertig bin. Sie können nicht verstehen, warum ich mich nicht wenigstens ausziehe.«
    »Und warum tun Sie’s nicht?«, fragte Maggie, setzte sich und schlug den Skizzenblock geistesabwesend auf einer leeren Seite auf.
    »Weil ich mich so nicht so schutzlos fühle, denke ich.« Ihre Hände hielten die Stuhllehnen so fest gepackt, dass die Knöchel ganz weiß waren. »Oder vielleicht habe ich dieses verdammte Bett auch einfach satt.«
    »Kann ich Ihnen nicht verdenken. Sie müssen es satt haben, hier im Krankenhaus zu sein. Lassen die Ärzte Sie nach Hause gehen, wenn der Verband am Donnerstag abkommt?«
    »Sie wollen es mir nicht sagen, aber ich vermute, es hängt davon ab, ob die Operation gelungen ist. Wenn ich sehen kann, bin ich so weit, nach Hause zu gehen. Wenn nicht …«
    Maggie musste nicht mehr hören. Wenn sie blind blieb, würde Hollis weitere ärztliche Hilfe benötigen, um diese Tatsache zu bewältigen, zumal nachdem die Operation ihr solche

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