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Die Auserwählte: Roman (German Edition)

Die Auserwählte: Roman (German Edition)

Titel: Die Auserwählte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Bosworth
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heute zum ersten Mal.«
    »Oh, in letzter Zeit hänge ich oft hier rum«, erwiderte sie. »Eigentlich dachte ich, wir hätten fast jeden auf der Skyline-Highschool auf den Funken getestet. Ich konnte es kaum glauben, dass wir dich übersehen haben, bis mir Onkel Kale gesagt hat, dass das heute dein erster Schultag seit dem Beben ist.«
    Jetzt sah Parker mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an und wartete auf eine Erklärung. Ich konnte nicht mehr tun, als den Kopf zu schütteln, aber das Wort, das sie benutzt hatte, Funke … genau danach hatte es sich angefühlt, als Mr Kale meine Hand berührt hatte.
    Funken. Miniaturblitze.
    Mr Kale räusperte sich. »Wir werden so viel erklären, wie wir können. Mia, Parker, bitte setzen Sie sich doch.«
    In meinem Kopf hörte ich Jeremy sagen: Du darfst dich nicht mit diesen Leuten einlassen. Sie sind gefährlich.
    »Ich glaube, ich habe genug gehört«, erwiderte ich.
    »Mia«, wandte Parker ein. »Hören wir uns doch an, was sie zu sagen haben. Das kann doch nicht schaden.«
    »Nein. Wir müssen nach Hause. Und zwar sofort. Mom wartet auf uns. Erinnerst du dich noch an sie? Erinnerst du dich an Mom ?«
    Parker lief rot an. Er senkte den Blick. »Ich habe das Gefühl, dass das wichtig ist.«
    »Ich bringe dich nach Hause, wenn du bleiben möchtest«, bot Quentin an, dessen wachsamer Blick unentwegt auf meinem Bruder ruhte.
    Parker nickte beinahe unmerklich. Er wirkte wie hypnotisiert. »Ich bleibe hier«, sagte er, und in seinem Tonfall war kein Platz für eine Diskussion.
    »Fünf Minuten«, sagte ich zu Mr Kale. »Wer seid ihr, Leute?«
    Als hätten sie dieses Szenario schon einmal durchgespielt – und soweit ich wusste, hatten sie das –, hoben Mr Kale, Katrina, Schiz und Quentin die rechte Hand, als würden sie einen Eid ablegen. Jeder von ihnen hatte eine kreisrunde Brandnarbe auf der Handfläche.
    »Wir sind Mitglieder des Kreises der Suchenden«, erklärte Mr Kale.
    »Des Kreises der Suchenden«, wiederholte ich langsam. »Schön und gut. Und wonach suchen Sie? Nach einem vergrabenen Schatz? Nach dem heiligen Gral?«
    »Nach Menschen«, antwortete Mr Kale, und die vier ließen die Hand wieder sinken. »Nach Menschen wie Ihnen.«
    Katrina schlenderte mit wiegenden Hüften auf mich zu. »Wir sind die Antwort auf eine Frage, die du erst noch stellen musst. Wer wird Los Angeles vor dem falschen Propheten und seinen Jüngern retten? Wer wird die Welt retten?«
    »Das sind zwei Fragen«, stellte ich fest.
    Sie ignorierte mich. »Antwort: Wir .«
    Mein Blick wanderte von einem Gesicht zum nächsten, während ich zu beurteilen versuchte, ob sie es ernst meinten. Doch Parker nickte schweigend vor sich hin, als habe Katrina etwas bestätigt, was er schon die ganze Zeit vermutet hatte.
    »Wusstest du davon?«, fragte ich Parker.
    Sein Nicken verwandelte sich in ein Kopfschütteln, doch es war ein zögerlicher Wandel. »Ich …«, setzte er an und fuhr sich dann mit der Hand durchs Haar. »Ich weiß nicht. Seit dem Beben habe ich das Gefühl …«
    »Als wäre das Erdbeben erst der Anfang gewesen«, sagte Schiz. »Der Vorläufer von etwas Schlimmerem.«
    Parker nickte wieder, diesmal leidenschaftlicher. »Ja.«
    Schiz’ Augäpfel waren von roten Äderchen durchzogen, als hätte er seit Tagen nicht mehr geschlafen. »Wir haben es auch gespürt, dieses Gefühl der Unvermeidbarkeit. Als gäbe es etwas, was wir tun müssen, und als wäre das Erdbeben unser Weckruf gewesen. Und das war es auch. Es wird Krieg geben, und wir brauchen jeden Soldaten, den wir bekommen können, bevor der große Tag kommt. Betrachtet euch als verpflichtet.«
    »Warum wir?«, wollte Parker wissen.
    Quentin gab Parker einen Klaps auf die Schulter. »Ich nehme an, man könnte sagen, ihr beiden besitzt bestimmte Qualitäten, nach denen wir suchen.«
    Parker riss die Augen weit auf. »Den Funken?«, fragte er. »Ich habe ihn?«
    »Na ja … nicht direkt.«
    Ein Teil des Eifers verschwand aus Parkers Blick. »Oh.«
    »Hey, mach dir deshalb keine Sorgen. Ich habe den Funken auch nicht, aber das heißt nicht, dass ich keine wichtige Rolle einnehme. Ich werde meinen Teil beitragen, und ich bin froh, dass ich das tun kann.«
    »Und worum genau handelt es sich bei deinem Teil?«, fragte ich. Meine Neugier gewann langsam die Oberhand.
    Die Suchenden wechselten einen Blick, doch es war Mr Kale, der antwortete. Während er sprach, sah er meinen Bruder an.
    »Suchende, die selbst nicht den Funken besitzen, können ihn

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