Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Auserwählte: Roman (German Edition)

Die Auserwählte: Roman (German Edition)

Titel: Die Auserwählte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Bosworth
Vom Netzwerk:
getroffen hatte. Daraufhin redeten alle durcheinander, bis Mr Kale für Ruhe sorgte.
    »Es gibt da ein Problem«, sagte er. »Ich habe mich nach dem letzten Treffen kurz mit Mias Bruder unterhalten. Ihm ist egal, was seine Schwester sagt. Er möchte ein Suchender werden. Ich habe ihm gesagt, dass er morgen früh zur Initiation kommen soll.«
    Ich biss die Zähne zusammen. Parker und ich würden uns unterhalten müssen.
    »Wir brauchen sie dringender als ihn«, erwiderte Katrina. »Jammerschade. Er ist nämlich ganz wild darauf, sich nützlich zu machen.«
    »Vielleicht sollte ich mit ihm reden, ihm die Situation erklären«, schlug Quentin vor. »Er ist ein Freund von mir. Mehr oder weniger.«
    »Mach dir keine Mühe«, widersprach Katrina. »Ich bin sicher, Mia wird die schlechten Nachrichten für uns überbringen.«
    Mr Kale seufzte so laut, dass ich es durch die geschlossene Tür hören konnte. »Das gefällt mir nicht. Niemand sollte dazu erpresst werden, unserem Kreis beizutreten.«
    »Ich habe nur getan, was ich tun musste.« Katrina klang defensiv. »Sie ist das Tower-Mädchen, da bin ich mir ganz sicher. Ohne sie hat das alles keinen Sinn. Ihr wisst ja, was meine Vorfahrin, unsere Begründerin , prophezeit hat.«
    »Ich bin nicht überzeugt davon, dass sie das Tower-Mädchen ist«, sagte Schiz.
    »Soll das ein Witz sein? Man spürt, dass sie den Funken verströmt, ohne sie auch nur zu berühren. Sie ist ein wandelndes Kraftwerk, verdammt. Keiner von uns besitzt auch nur einen Bruchteil ihrer Energie, nicht einmal du, Onkel Kale. Wir brauchen sie auf unserer Seite, wenn wir eine Chance gegen Prophet und seine Jünger haben wollen. Wenn sie an uns gebunden wäre und wir sie dirigieren könnten, wäre das, als hätten wir hundert weitere Suchende mit dem Funken in unserem Kreis.«
    »Sie verfügt über enorme Kräfte, aber diese Kräfte nützen nichts, wenn sie sie nicht benutzt«, erklärte Schiz. »Außerdem weißt du, dass das nicht der wirkliche Grund ist, warum wir sie brauchen.«
    Ich beugte mich weiter vor und wartete darauf, dass er näher auf den wirklichen Grund einging, doch für einen Moment verstummten alle, als müssten sie Schiz’ Ermahnung erst einmal verdauen.
    »Vielleicht ist sie diejenige, die prophezeit wurde, vielleicht aber auch nicht«, sagte Mr Kale schließlich. »Wir werden es sehr bald herausfinden. So oder so habt ihr noch eine Menge Arbeit zu erledigen. Wenn der Rove etwas Neues für euch ist, dann bleibt in Katrinas Nähe und haltet euch genau an das, was sie euch sagt. Ihr könnt jetzt gehen.«
    Der Türknauf drehte sich, und mein Herz sprang mir in die Kehle.
    Ich stürzte zur Treppe und hörte erst wieder zu laufen auf, als ich bei meinem Auto ankam.
    Jeremy hatte Recht gehabt. Da sie jetzt wissen, wer du bist, werden sie versuchen, dich zu benutzen. Das hatte er zu mir gesagt, bevor er die Hände auf meine Augen gelegt und mich mit in die Wüste genommen hatte. Zum Tower.
    Die Frage war, wozu wollten die Suchenden mich benutzen? Und wie konnte ich sie daran hindern, das zu tun, nachdem ich eingewilligt hatte, mich ihnen anzuschließen?
    15
    I ch bin sicher, Mia wird die schlechten Nachrichten für uns überbringen, hatte Katrina vorhergesagt. Ich hasste es, ihr die Genugtuung zu geben, dass sie Recht gehabt hatte, doch genau das hatte ich vor.
    Zu Hause angekommen steuerte ich geradewegs auf die geschlossene Tür von Parkers Zimmer zu. Ich hob die Hand, um anzuklopfen, wurde jedoch von einer Stimme abgelenkt, die unten aus dem Flur ertönte, aus Moms Zimmer. Anscheinend hielten sie und Parker sich darin auf und hatten ein bedeutungsvolles Gespräch über das, was Mom bei dem Treffen der Überlebenden preisgegeben hatte. Und ich wurde außen vor gelassen. Wieder einmal.
    Ich schlich durch den Flur und öffnete Moms Tür einen Spalt weit.
    Parker befand sich nicht im Zimmer, und Mom sah ich zunächst auch nicht. Dann entdeckte ich sie mit verschränkten Fingern neben dem Bett kniend. Ich schnappte nach Luft, als mir bewusst wurde, dass sie betete. Ich hatte Mom seit Jahren nicht mehr beten sehen und auch davor nur zusammen mit meiner Großmutter. Niemals allein.
    » … vergib mir, lieber Gott, dass ich als Mutter versagt habe … dass ich daran gescheitert bin, meine Kinder zum Licht zu führen. Ihre Sünden sind meine Sünden. Bitte, Gott, vergib meiner Tochter. Zeig ihr das Licht und den Weg der Rechtschaffenheit. Und … und bitte vergib ihr für das, was sie in Arizona

Weitere Kostenlose Bücher