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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Versammlung der Adelskammer beigewohnt hatten, entfernten sich aus dem Saal, entweder über Belanglosigkeiten oder wichtige Angelegenheiten plaudernd. Das, was Huudra und Keekil zu besprechen hatten, fiel in der Tat in beide Kategorien.
    Mit nickenden Köpfen begrüßten sie einander und bedeckten höflich ihre manikürten Klauen. Die beiden Adligen besaßen jeweils nicht nur fundierte Kenntnisse auf verschiedenen Fachgebieten, sondern beherrschten auch sämtliche Umgangsformen meisterhaft. Gemeinsam mit einigen anderen Adligen bildeten sie eine der zwölf organisierten Parteien, die die Politik der Adelskammer mitbestimmten. Die Angelegenheit, die Keekil mit Huudra besprechen wollte, hatte indes nichts mit den aktuellen Reichsangelegenheiten zu tun. Vielmehr wollten sie spekulative Prognosen austauschen - eine ihrer Spezialitäten. Da alle, angefangen bei den Oppositionsparteien bis hin zum Kaiser, sich darauf verließen, dass Keekil und Huudra stets mit aktuellen Informationen dienen konnten, hatten die beiden es sich zur Gewohnheit gemacht, ständig mit den weit verstreut lebenden Repräsentanten des Kaiserreichs in Verbindung zu stehen, die aufgrund ihrer Position immer gut unterrichtet waren.
    Nicht zuletzt deswegen begrüßte Huudra nun mit einer Mischung aus Neugier und Pflichtbewusstsein seinen Freund und Verbündeten, den er ohne Zögern hintergehen würde, um den eigenen Status und die eigene Position zu verbessern. Keekil erwiderte den warmen Gruß zischend. Er wusste genau, was sein Parteifreund dachte, denn er selbst dachte ebenso. Nicht dass sie einander feindselig gegenübergestanden hätten. So war nun einmal der Lauf der Dinge: Ständiger Konkurrenzkampf stärkte die Kammer und somit auch das Kaiserreich.
    »Das isst höchsst merkwürdig.« Keekil bevorzugte blaue Roben, besonders solche in helleren Blautönen. Sogar der Kommunikator, der geduldig wenige Zentimeter neben seinem Mund schwebte, war in glänzendes, blassblaues Metall eingefasst. »Die Thranx verssuchen, ssich mit den Ssäugetieren zu verbünden.«
    Huudra entschuldigte sich kurz, um einen wichtigen Anruf entgegenzunehmen. Er schlug dem Technokraten am anderen Ende der Verbindung mehrere Alternativen vor, wie dieser seine unangenehme Lage meistern könne. »Entsschuldige, verehrter Keekil. Dann glaubsst du alsso, dasss die Inssekten ess ernsst meinen?«
    Der Baron vollführte eine zustimmende Geste, die er mit einem Zischen untermalte. »Ja, dass glaube ich. Die Frage isst nur: Isst ess den Mensschen auch ernsst damit?«
    Über ihnen summten schwebende Sonden hin und her, suchten nach Eindringlingen, unerwünschten Bittstellern und möglichen Attentätern. Die Temperatur im Saal war hoch, die Luftfeuchte betrug erträgliche sechs Prozent. Die persönlichen Kommunikatoren der beiden Adligen summten gleichzeitig los, als wieder Anrufe eingingen. Sie beschlossen, ihre Geräte vorübergehend zu ignorieren.
    »Meine Nachforsschungen haben ergeben, dasss die mensschliche Bevölkerung, ssowohl auf ihrer Heimatwelt alss auch in ihren Kolonien eine Abneigung gegen die Thranx hat. Darüber hinauss, sscheint dass äußere Erscheinungssbild der Thranx eine tief sitzende Angsst in ihnen zu wecken.« Er zischte amüsiert. »Kansst du dir dass vorsstellen? Intersstellare Politik vom Aussssehen einer Sspeziess beeinflussssen zu lassssen? Wass für eine unreife Sspeziess!«
    »Ihre Technologie isst alless andere alss unreif«, rief Keekil seinem aristokratischen Parteifreund in Erinnerung. »Ihre Waffen können ess mit dem Bessten aufnehmen, wass unser Kaisserreich zu bieten hat. Ihre Kommunikationssssyssteme ssind hervorragend. Ihre Sschiffe ...« Der Baron gestikulierte eine Mischung aus Bewunderung und Paranoia - eine schwierige Geste, die nur die gewandtesten Redner mit gewisser Anmut zustande brachten. »Ihre Sschiffe ssind elegant.«
    Huudra zog die Oberlippe zurück und entblößte die gleichmäßigen, spitzen Zähne in seinem langen Kiefer. »Ich habe einige der erssten Berichte gelessen. Man isst ssich uneinig, ob ihre Sschiffe besssser ssind alss unssere.«
    »Wenn ssie den unsseren tatssächlich überlegen ssind, dann ssind ssie auch besser alss jedess Thranx-Schiff.«
    Verärgert fuhr Keekil sich mit der beringten Hand über die Hüfte. Sogleich verstummte das hartnäckige Summen seiner Kommunikatoren, die eingehende Anrufe meldeten.
    »Dass wäre Grund genug, ssie alss Verbündete gewinnen zu wollen.« Huudra kratzte sich eine halb

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