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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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schwierige und kritische Frage lautet aber: Wird es schnell genug heiß und feucht werden?«
    »Das kann ich dir nicht sagen«, erwiderte der Mensch in ruhigem Ton. »Ich weiß nicht, was du so verkraftest.«
    »Das weiß ich selbst nicht. Aber ich habe Angst, es auszuprobieren. Bei den Flügeln, die nicht länger fliegen können, ich fürchte mich wirklich davor!«
    Aus verborgenen, lange nicht angerührten Tiefen stieg alles Mitleid in Cheelo auf, zu dem er noch fähig war. »Vielleicht können wir dir so eine Art Kaltwetterkleidung zusammennähen. Ich bin zwar kein Schneider und sehe hier auch nirgends einen Nähautomaten, aber ich glaube, wir könnten ein paar Decken zurechtschneiden oder so. Ansonsten bleibt dir nichts anderes übrig, als hier zu warten und zu hoffen, dass du schneller reden kannst als die Leute schießen, die auf dem Weg hierher sind. Oder du suchst dir auf der Hochebene ein Versteck, das so weit von hier weg ist, dass sie dort nicht nach dir suchen.«
    Der Thranx machte eine verneinende Geste. »Wenn ich schon dieses Haus verlasse, dann begebe ich mich lieber in ein angenehmeres Klima, anstatt mich irgendwo zu verstecken, wo mir das Klima ganz sicher schadet.« Er drehte sich um deutete auf die Landschaft jenseits des Fensters. »Ich könnte nicht einmal das erste Tal durchqueren, ohne dass mir die Glieder vor Kälte erstarren. Und vergiss nicht: Ich hab ein verletztes Bein.«
    »Und fünf gesunde. Tja, denk drüber nach!« Cheelo begab sich wieder auf Proviantsuche. »Wie du dich auch entscheidest, ich helfe dir, wenn ich kann - vorausgesetzt, ich verliere dadurch nicht noch mehr Zeit.«
    Desvendapur dachte nach und kam letztlich zu dem Schluss, dass er die Menschensprache - auch wenn er sie immer besser beherrschte - letztlich vielleicht nicht gut genug beherrschte, um eine Begegnung mit den Kunden der toten Wilderer riskieren zu können. Er hatte eben erst erlebt, wie unbesonnen Menschen reagierten, wenn sie in eine unerwartete Situation gerieten. Wer auch immer hierher unterwegs war, wusste nicht, was ihn erwartete, und wunderte sich darüber, warum die Wilderer sich nicht mehr meldeten. Wenn dem tatsächlich so ist, ist es gut möglich, dass er äußerst gewalttätig reagiert und mich tötet, ehe ich mich ihm erklären kann, überlegte sich Des.
    Welche Strafe man Desvendapur auch immer nach seiner Rückkehr in die Kolonie auferlegen würde - man würde ihn gewiss nicht standrechtlich exekutieren. Die entscheidende Frage war: Würde er die weite Strecke bis hinunter ins angenehme Tiefland des Regenwalds schaffen? Anscheinend blieb ihm keine andere Wahl, als es zu versuchen. Der Zweifüßer war jedenfalls davon überzeugt. Nachdem Desvendapur seine Entscheidung gefällt hatte, machte er sich ebenfalls daran, Proviant aus den Schränken der Wilderer zusammenzuklauben; dabei half ihm der Mensch, indem er ihm erklärte, welche Nahrung sich in den verwirrend vielen Lebensmittelverpackungen verbarg.
    Als sie genug Vorräte gesammelt hatten, wandten sie sich der Frage zu, wie man ein Lebewesen vor Kälte schützen sollte, das nicht einmal entfernt einem aufrecht gehenden Säugetier glich. Wie sich herausstellte, kam die Kleidung der Wilderer nicht für Des in Frage: Kein einziges Kleidungsstück passte über seinen Kopf oder um seinen Körper. Schließlich einigten sie sich darauf, seinen Thorax und seinen Abdomen in die leichten Decken zu hüllen, die sie auf den Betten fanden. Bedauerlicherweise handelte es sich dabei um Heizdecken, die speziell für den Einsatz in Höhenlagen gefertigt waren und nur dann ihre Heizwirkung entfalteten, wenn sie elektromagnetische Wellen von der Sendespule im Boden des Schlafraums empfingen. Allerdings empfingen die kalorischen Gewebefäden, die in die Decken eingearbeitet waren, diese Wellen außerhalb des Gebäudes nicht mehr, sodass sie im Prinzip nutzlos waren.
    »Besser kriegen wir's nicht hin«, versicherte Cheelo ungeduldig seinem gepanzerten Gefährten. »Wir finden hier nichts, womit wir dich besser isolieren können. Die haben hier nur High-Tech-Zeugs. Eigentlich einleuchtend, dass sie nur das Nötigste hergeschafft haben. Altmodische, dickere Decken würden wir vermutlich nur ein einer Stadt finden.« Er nickte knapp zum Fenster. »Keine Ahnung, wie weit es bis zum nächsten Dorf ist. Bei unserem Flug hierher hab ich ganz sicher keins gesehen.«
    »Ich ebenfalls nicht«, gestand Desvendapur ein. In die Decken gehüllt, die der Mensch ihm unbeholfen

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