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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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»Ich kenne deine finanzielle Lage, Cheelo. Sie ist nicht gerade Vertrauen erweckend.«
    Montoya gab sich größte Mühe, den kritischen Einwand abzutun. »Das liegt daran, dass ich mich gern amüsiere, Sir. Ich gebe die Kredits so aus, wie ich sie einnehme. Aber wenn Sie meine Finanzen kennen, wissen Sie auch, dass ich nicht immer so knapp bei Kasse bin.«
    Zu Montoyas Erleichterung setzte der Big Boss wieder sein Lächeln auf. »Wieder eine gute Antwort. Wenn du weiterhin die richtigen Antworten gibst, Cheelo, und rechtzeitig die nötige Summe aufbringst, wirst du deine Chance bekommen, etwas Großes zu tun. Nutze die Gelegenheit, arbeite hart, und du wirst eine wohlhabende und wichtige Person, genau wie ich! Ich brauche dir nicht zu sagen, dass sich im Leben eines Mannes höchst selten eine derartige Gelegenheit ergibt. Für die meisten ergibt sie sich nie.«
    »Ich werde sie nicht ungenutzt lassen, Sir - und Sie nicht enttäuschen!«
    Ehrenhardt winkte zurückhaltend ab. »Mit mir hat das nichts zu tun, Cheelo. Es hat allein etwas mit dir zu tun. Vergiss das nicht!« Er nippte nachdenklich an der hellen Flüssigkeit, deren Temperatur von dem Thermokrug nur knapp über dem Gefrierpunkt gehalten wurde. Irgendwo in dem weitläufigen weißen, stuckverzierten Gebäude weigerte sich der idiotische Ara noch immer, den Schnabel zu halten. Sein Gekreisch machte Montoya nervös. »Sag mir, Cheelo - was hältst du von diesen Fremdweltlern, die in letzter Zeit so häufig in den Nachrichten zu sehen sind?«
    »Fremdweltler, Mr Ehrenhardt?«
    »Diese insektenähnlichen Wesen, die so hartnäckig die Beziehungen zwischen unseren Spezies ausbauen wollen. Was meinst du: Welche Absichten verfolgen sie wirklich?«
    »Das weiß ich wirklich nicht, Sir. Über solche Themen denke ich nicht viel nach.«
    »Das solltest du aber.« Der Big Boss rückte sich die dunkle Brille zurecht und sah auf die Bucht und den dahinter liegenden offenen Ozean hinaus. »Unsere Ecke der Galaxis ist überraschend dicht bevölkert, Cheelo. Wir alle müssen uns die Frage stellen, was hier vor sich geht. Wir können uns nicht mehr nur um unsere Angelegenheiten hier auf der Erde kümmern und ignorieren, was auf anderen Welten geschieht, wie damals, als der Posigravantrieb noch nicht erfunden war. Nimm diese reptilienhaften AAnn beispielsweise! Die Thranx behaupten hartnäckig, die AAnn seien unverbesserliche, aggressive Expansionisten. Die AAnn wiederum bestreiten das. Wem sollen wir Menschen nun glauben?«
    »Ja - das weiß ich wirklich nicht, Sir.«
    »Nein, natürlich, weißt du das nicht.« Ehrenhardt seufzte tief. »Und es ist nicht richtig, dass ich von jemandem wie dir eine Antwort auf diese Frage erwarte. Aber hier auf der Erde bin ich ständig von Leuten mit begrenzter Sichtweise umgeben.« Abrupt stand er auf und drückte dem verblüfften Montoya die Hand, mit einer Kraft, die sein Alter Lügen strafte.
    »Liefere das Geld bis zum angegebenen Termin ab, und die Lizenz gehört dir, Cheelo! Die Lizenz, das Prestige und alles andere, was damit einhergeht! Eins noch: Du musst das Geld vor meinen Augen überweisen. Meine Geschäftspartner verlangen von mir, dass ich den Transfer persönlich bezeugen kann. Es gibt viele Traditionalisten in unseren Reihen. Sie trauen der Elektronik nicht, die so mühelos lange Strecken überwinden kann. Also: Sehe ich dich vor dem angegebenen Datum wieder?«
    Montoya nickte nervös, und Ehrenhardt ließ seine Hand los und tätschelte ihm die Schulter. »Danach kannst du deine ›großen Taten‹ vollbringen!« Er setzte sich wieder hin. Die Unterredung war beendet.
    Den Verstand von Euphorie umnebelt, fuhr Cheelo wieder mit dem Lift zur Stadt hinab. Endlich hatte er seine Chance! Bei allen Göttern seiner Vorväter und bei den Gonaden von jenen, die ihn bislang getreten, geschlagen oder beleidigt hatten - er würde das nötige Geld irgendwie auftreiben! Das dürfte nicht allzu schwer sein. In solchen Dingen hatte er reichlich Erfahrung.
    Aber er würde das Geld nicht in Golfito auftreiben können. Da hier vorwiegend Touristenschiffe und Reisezeppeline Station machten, gab es hier schlicht und ergreifend zu viel Polizei. Die Ordnungshüter sahen Stadtbewohnern wie Cheelo besonders genau auf die Finger. Sie kannten ihn zu gut. Er würde sich irgendwo anders an die Arbeit machen müssen.
    Er wusste auch schon wo.

7
    Ulunegjeproks Stimme klang gelassen, man merkte ihm die Aufregung nicht an. »Würdest du gern«, fragte er

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