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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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mal, hast du Mariah hier irgendwo gesehen? Ist sie mit Blake unterwegs?«
    In ihrem Kopf überstürzten sich Visionen von Mariah und Blake, wie sie miteinander rummachten, als ob das Ende der Welt unmittelbar bevorstand. Bei diesen Bildern zuckte ich ein bisschen zusammen. Ȁhm, ich glaube, die sind … sie ist draußen«, eierte ich. »Bin mir aber nicht sicher.«
    Â»Okay«, nickte sie. »Du solltest dir übrigens ein anderes Klo suchen. Das hier wird so schnell nicht frei.«
    Â»Woher willst du das denn wissen?«, fragte ich und trommelte unbeeindruckt weiter gegen die Tür.
    Von drinnen meldete sich eine Stimme: »Hau ab!« Ich erstarrte, und Avery schlich weiter.
    Diese Stimme kannte ich!
    Averys Rat zum Trotz riss ich die Tür auf und ging hinein. Da hockte eine weibliche Figur über die Kloschüssel gebeugt, jammerte leise vor sich hin, und als sie sich zu mir umdrehte, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf.
    Â»Das kann nicht wahr sein«, stöhnte ich. »Das ist ja wohl’n Witz.«

Kapitel 16
    Â» Das ist keine Traumwelt! Das hier ist echt! «
    April
    Hoffentlich klingt das jetzt nicht zu sehr nach Egotrip, aber es hat schon auch was Gutes, wenn die Eltern getrennt leben. Wenn man nämlich zu einem Date abgeholt wird, muss der Abholer nur einem von beiden begegnen. Über diesen Gesichtspunkt hatte ich noch nie nachgedacht, vor allem sicher deshalb, weil es bisher nicht den Hauch einer Chance gegeben hatte, dass ein Junge aus verabredungstechnischen Gründen auf meine Eltern treffen musste. Aber jetzt, wo diese Situation auftrat, fiel mir auf, wie ungemein praktisch das war.
    Obwohl, eigentlich war es ja gar kein richtiges Date, sondern eher so ’ne Art Erkundungsmission. Operation: Rettet June und diverse andere Gestalten, die bei dieser Party rumhängen.
    Ich muss aber schon sagen, dass meine Mom ziemlich entspannt war. Als Julian klingelte, waren meine Schwestern gerade gegangen. Mom schüttelte Julian die Hand und benahm sich kein bisschen peinlich und sagte auch keine Sachen wie: »Ich hab eine Knarre und kann auch damit umgehen, Freundchen«, oder was immer überbehütende Eltern anlässlich des ersten Dates ihrer Töchter so ablassen. (Und nur damit ihr’s wisst: Sie hat keine Knarre. Wir dürfen nicht mal mit Gummiringen aufeinander schießen.)
    Glücklicherweise präsentierte sich Julian eher angepasst. Er hatte auf seine Anarchomütze verzichtet, und seine dunklen Haare sahen irgendwie verstrubbelt und süß aus. Er schüttelte Mom die Hand, stellte sich vor und nannte sie »Ma’m«, was ich extrem witzig fand. Ich hatte ja schon gesehen, dass diese kurze Begegnung gut laufen würde, nur konnte ich mir eben nie sicher sein, ob meine Visionen komplett waren. Mein Gehirn konnte offenbar nicht alles vorhersehen, wodurch mir meine Visionen noch löchriger vorkamen, und wer weiß, was da alles durch die Maschen rutschte.
    Â»So, ihr geht also ins Kino?«, fragte meine Mom. »Das finde ich klasse. April kommt ja sonst nie ins Kino.«
    Versteht ihr jetzt, was ich meine? Genau das. Diese Bemerkung hatte ich eben nicht kommen sehen. Wahrscheinlich hielt Julian mich jetzt für so ’ne Art Einsiedlerkrebs.
    Hinter Julians Rücken warf ich meiner Mom einen vernichtenden Blick zu, während ich versuchte, mich in meine Jacke zu manövrieren. Doch sie lächelte bloß und sagte: »Dann amüsiert euch mal, ihr beiden. April, spätestens Mitternacht, alles klar?«
    Â»Klar«, versicherte ich.
    Â»Und ruf an, wenn irgendwas ist. Hast du dein Handy?«
    Ich winkte ihr damit zu. Julian hielt zuvorkommend meine Jacke, damit ich auch noch meinen anderen Arm hineinlotsen konnte. Dabei verhedderte ich mich, und das Ganze wuchs sich bedrohlich zum Slapstick aus, aber das änderte schließlich nichts an der aufmerksamen Geste.
    Und meine Mom lächelte so sehr, dass ich Angst hatte, ihre untere Gesichtshälfte könnte gleich abfallen.
    Â»Tschüss«, sagte ich, als Julian die Haustür öffnete. Ich umarmte sie noch einmal und zischte ihr ins Ohr: »›April kommt ja nie ins Kino‹? Was du nicht sagst!«
    Â»Reg dich ab«, flüsterte sie zurück. »Dir hält gerade ein Junge die Tür auf. Nun geh schon.«
    Ich winkte ihr im Gehen noch mal zu, und während sie zurückwinkte, sah ich, wie ihr Abend aussehen würde. Sie

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