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Die Bärenkralle: Thriller (German Edition)

Die Bärenkralle: Thriller (German Edition)

Titel: Die Bärenkralle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torkil Damhaug
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eindrang.
    Sie kam fast lautlos, wobei sie am Schluss eine Art langgezogenes Röcheln von sich gab, das er bei ihr nie zuvor gehört hatte. Er hielt inne. Als sie zur Ruhe gekommen war, wollte er sie sogleich ins Schlafzimmer ziehen.
    »Warte«, stöhnte sie, »lass mich wenigstens rasch aufs Klo gehen.«
    Er legte sich ins Bett. Durch die geöffnete Tür hörte er, wie sie spülte, sich die Hände wusch und den Hängeschrank öffnete, vermutlich um die Kontaktlinsen herauszunehmen. Dann kam sie nackt zu ihm ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    »Darf eine arme Frau denn nicht einmal ein paar Stunden schlafen«, klagte sie.
    Er zog sie aufs Bett und drehte sie herum.
    »Axel!«, jammerte sie, wie sie es früher getan hatte. Er drückte ihren Oberkörper nach vorne, glitt von hinten in sie hinein und blieb unbeweglich auf ihr liegen wie ein Insekt.
    »Sag mir, wo du gewesen bist«, flüsterte er und begann, sich langsam zu bewegen.
    »Auf was für Ideen kommst du denn?«, stöhnte sie.
    »Mit wem warst du heute Abend weg?«
    »Mit Lotta und Maren. Wir waren im Theatercafé … dann sind wir ins Smuget.«
    »Hast du jemand kennengelernt?«
    Sie wand sich hin und her.
    »Viele«, keuchte sie.
    »Hast du getanzt?«
    »Natürlich.«
    »Mit mehreren?«
    »Am häufigsten mit einem Polizisten.«
    Er zog sich aus ihr heraus und drang sofort wieder in sie ein, stieß sie schneller und härter.
    »Er wollte gar nicht von mir lassen … war bestimmt zehn Jahre jünger … ja … komm schon … noch härter!«
    Sonst stachelte sie ihn nie derart an, was ihn umso mehr erregte. Er hatte keine Lust mehr, nach dem Polizisten zu fragen, ob sie noch woanders hingegangen waren, doch er stellte sich vor, wie sie ihre Arme um seinen Nacken legte und sich an ihn schmiegte. Er drückte sie tief in die Matratze hinein und presste sich mit seinem ganzen Gewicht zwischen ihre Schenkel. Als er kam, tauchte ein Gesicht aus der Dunkelheit auf. Es näherte sich ihm hinter einem grünen Schleier und blickte ihn durch eine offene Autotür an.

11
    Samstag, 29. September
    A xel wachte um sechs auf. Er hatte am Wochenende keinen Bereitschaftsdienst und hätte so lange schlafen können, wie er wollte. Doch er fühlte sich ausgeruht und schwang die Beine aus dem Bett. Wenige Minuten später joggte er in der Morgendämmerung durch ein kleines Wäldchen. Obwohl die Konturen verschwommen waren, sah er, dass es ein klarer Herbsttag werden würde.
    Um halb acht saß er frisch geduscht in Boxershorts und T-Shirt am Frühstückstisch, hatte Kaffee, Orangensaft und die Tageszeitung vor sich. Er blätterte vor und zurück, überflog den Sportteil und beschäftigte sich eingehend mit den Wirtschaftsnachrichten. Die Ölpreise sanken, was generell eine schlechte Nachricht für alle war, die in Aktienfonds investiert hatten. Aber solange es Terror und Krieg im Mittleren Osten gab, würden sich die Preise auf einem hohen Niveau halten. Außerdem hatten sie selbst so bescheiden investiert, dass ihn dieses Thema persönlich nicht belastete. Dann las er die Inlandsnachrichten. Ein Mann war in der Rosenkrantz’ gate mit einem Messer bedroht worden. Eine Frau im Osloer Umland wurde vermisst. Die Strompreise sanken nach dem vielen Regen der letzten Wochen. Er hörte, wie jemand leise auf die Toilette ging, sah nackte Füße über den Flur huschen. Marlen streckte den Kopf zur Tür herein.
    »Na, du Langschläfer«, sagte er und legte die Zeitung weg.
    Mit kleinen Augen und ihrem hellroten Nachthemd, auf dem ein Krokodil war, stand sie vor ihm.
    »Musst du immer damit angeben, dass du so früh aufstehst?«
    Er lachte.
    »Willst du ein Ei, Brot, Müsli?«
    Sie spitzte die Lippen und dachte nach.
    »Ein Ei«, sagte sie schließlich und setzte sich hin.
    Er schmierte eine Scheibe mit Kaviarcreme, beugte sich vor und zauberte ihr ein Ei aus dem Ohr. Sie schnitt eine Grimasse und blickte nach draußen, wo die Bäume immer noch in morgendlichen Dunst gehüllt waren.
    »Mit dem falschen Fuß aufgestanden?«, fragte er.
    Sie drehte sich seufzend zu ihm herum.
    »Papa, alle haben doch wohl das Recht, am Morgen schlecht gelaunt zu sein, jedenfalls eine halbe Stunde lang.«
    »Na gut«, lenkte er ein, »das ist wohl ein Menschenrecht.«
    »Was gab es zuerst, das Huhn oder das Ei?«, fragte sie.
    »Das Ei?«
    »Falsch. Gott legt keine Eier.«

    Axel öffnete die Tür zu Toms Zimmer einen Spaltbreit und entdeckte, dass sein Sohn wider Erwarten nach Hause gekommen war. Im

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