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Die Bank

Die Bank

Titel: Die Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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während er versuchte, dem Druck zu widerstehen. Sein Herz mußte gleich platzen. Und dann …
    »Ollie …«, stammelte er mit seinem letzten Atem. Dann sank er auf den Zementboden.

87. Kapitel
    »Oliver, ich frage dich nicht noch einmal!« droht Shep. »Wo, zum Teufel, ist mein Geld?« Ich stolpere und weiche von den Wagen an die Wand zurück.
    Ich trete über das Minenfeld aus Reifen, Zylindern und Dutzenden von Requisiten und suche verzweifelt nach etwas, das ich als Waffe benutzen kann. Ich entdecke aber nur einen verschnörkelten Kerzenständer. Als ich ihn aufhebe, stelle ich fest, daß er weniger als ein Pfund wiegt und aus Styropor besteht. Ich habe es fast vergessen. Willkommen in Disney World.
    Shep stürmt auf mich zu, bricht durch die Requisiten und packt mich an meinem Revers. »Das ist deine letzte Chance«, sagt er drohend. Sein heißer Atem schlägt mir ins Gesicht. »Wo ist mein Geld?«
    In meinem Kopf klingelt es wie bei einem Feueralarm. Ich kann ihn kaum noch zur Seite drehen. »Fall tot um! Du kriegst keinen Cent!«
    Wütend stößt er mich gegen ein riesiges Schaukelpferd. Mein Kopf schlägt gegen den Holzsattel, aber Shep läßt nicht nach. »Tut mir leid, Oliver, ich habe nicht gehört, was du gesagt hast.«
    »Fall … tot … um!«
    Er schleudert mich mit dem Kopf voran in einen überdimensionierten Springteufel. Mein Gesicht knallt gegen die Wand, und das widerliche Knirschen verrät mir, daß meine Nase soeben gebrochen ist. »Möchtest du es noch mal probieren?« Shep hält mich am Genick fest.
    Ich sehe ihn mit meinem unversehrten Auge an. Meine Stimme ist kaum noch verständlich. »Fall …«
    Er knurrt wie ein Tier und wirft mich auf eine rollende Popkornkarre. Ich strecke die Hände aus, um mein Gesicht zu schützen. Ich krache durch das Glas, und meine Hände werden von den Scherben aufgeschlitzt, während die Splitter überall herumfliegen. Ich falle mit dem Bauch voran in den Karren und bemerke ein dreieckiges Stück Glas direkt über meiner Brust. Es hat eine stumpfe Ecke an der Seite, mit der es in die Fassung des Wagens einpaßt war.
    Shep packt meine Beine und zerrt mich zurück. Glassplitter reißen an meinem Bauch. Ich ignoriere den Schmerz und greife nach der Scherbe. Ich umklammere sie so fest, daß sie in meine Handfläche schneidet. Und gerade als meine Füße den Boden berühren und bevor Shep ahnt, wie ihm geschieht, wirble ich herum und ramme ihm das gezackte Glas in den Magen.
    Sein Gesicht wird weiß, als er seine Hände auf seinen Bauch preßt. Ungläubig starrt er auf das glänzende Blut, das durch seine Finger sickert. Er kann es nicht fassen. »Arschloch!« Er schaut mich an. »Du bist tot … mausetot!«
    Er greift in die Jacke nach seiner Waffe. Ich schlage mit der Scherbe zu und erwische seinen Arm oberhalb des Handgelenks. Er heult auf und kann die Pistole nicht mehr festhalten. Sie fällt zu Boden, und ich befördere sie mit einem gezielten Tritt unter das Schaukelpferd. Noch eine Chance will ich ihm nicht geben. Seine Augen glühen blutunterlaufen. Shep stürzt wie ein verwundeter Bär auf mich los. Doch wieder lasse ich die Glasscherbe durch die Luft zischen und versetze ihm einen tiefen Schnitt auf der Brust. Meine Hand blutet zwar von der scharfen Kante, aber es ist offensichtlich, wer den schlimmeren Teil des Hiebs erwischt hat. Zum ersten Mal sehe ich Shep schwanken. Als er näher kommt, sammle ich alle Kräfte. Für alles, was er uns angetan hat … Ich ignoriere das Blut und hole zum letzten, entscheidenden Schlag aus …
    Ich höre ein lautes Keuchen aus dem Durchgang zum Nebenraum. Wie angewurzelt halte ich inne. Das Geräusch kenne ich so gut wie mich selbst. Ich sehe nach links. Charlie hält sich die Brust und stützt sich an der Wand ab, damit er sich auf den Füßen halten kann.
    »Ollie …«, stammelt er. Sein Mund ist weit offen. Mehr bekommt er nicht heraus. Er ringt nach Luft und bricht zusammen. Ich habe nur zwei Sekunden hingesehen. Für Shep ist das eine Ewigkeit.
    Als ich den Kopf wieder umdrehe, ist er bereits da. Meine Brust vibriert, als er mich wie ein Rammbock trifft. Ich falle auf den Rücken, krache auf den Zement und spüre einen schweren Schlag gegen meine Nieren. Shep reißt mir die Glasscherbe aus der Hand, wobei die scharfen Kanten noch tiefer in meine Handfläche schneiden.
    Ich schreie vor Schmerz auf, aber Shep sagt kein Wort. Er hat genug geredet. Er kriecht auf mir hoch, bis er auf meiner Brust sitzt, und nagelt

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