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Die Bankerin

Die Bankerin

Titel: Die Bankerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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wurde und sich gewaltsam aus der Gefangenschaft befreite. Esther, seine Esther, gleich würde sie ihm gehören! Ihm ganz allein, alles, was er jetzt nur sah, würde in wenigen Augenblicken ein Teil seiner selbst sein.
    Er nahm sie bei der Hand, und schwingendes, schwebendes Leben kam in die Statue, ihre Glieder bewegten sich mit David in das blaue Zimmer mit dem Weltallhimmel, er zogdie Vorhänge vor die Scheiben, und Esther stand da, ein paar Tränen kullerten über ihre Wangen, und dann zog David sie aufs Bett, und er löste die Schlaufe ihres roten Oberteils und streifte es ab, und seine Zunge spielte einen Moment mit den Knospen ihrer kleinen, festen Brüste, die aufbrachen und sich ihm entgegenstreckten, und leichte Zuckungen befielen Esther, seine Esther! Er flüsterte mit kehliger Stimme: »Bleib liegen, Engel«, ließ die Slipper auf den Boden fallen und riß sich das Hemd vom Leib und zog geschwind die Hose aus. »Laß uns fliegen«, sagte er leise und streichelte über ihr Haar, und er sog den Duft ein, »laß uns mit Lichtgeschwindigkeit im All verschwinden und nachsehen, ob wir irgendwo Leben finden. Vielleicht gibt es Lebewesen, die uns tolerieren. Wollen wir fliegen? Dort oben hinaus, auf Nimmerwiedersehen?«
    Sie nickte, und wieder liefen ein paar zarte Tränen aus dem Ozean und tropften auf das Bett. »Ich würde mit dir überallhin fliegen«, hauchte sie. »Überallhin! Solange du bei mir bist.«
    Und dann flogen sie.
     
    Es war weit nach Mittag, als ihr Raumschiff landete und die Motoren abgestellt wurden. David lag auf dem Rücken, Esther kuschelte sich wie ein Zärtlichkeit suchendes Kätzchen in seinen Arm. Er hatte noch nie so viel für einen Menschen empfunden, noch nie ein derart starkes Verlangen in sich verspürt. Es war die perfekte Harmonie, ein vollkommenes, gemeinsames Gleiten durch die Weiten des Universums, von dem David bisher nicht einmal geahnt hatte, wie groß und wie mächtig und wie schön es überhaupt war. Sie waren durch ferne Galaxien gesaust, und sie waren ganz allein. Niemand würde je fühlen können wie sie. Die Vertrautheit, die er schon beim ersten Sehen empfunden hatte, diese Vertrautheit nahm an diesem Morgen unermeßliche Dimensionen an.
    »Ich habe nicht gewußt, wie schön das sein kann«, schnurrtesie und schmiegte sich noch fester an ihn. »Ich hatte ein bißchen, ein ganz kleines bißchen Angst vor diesem ersten Mal mit dir. Ich weiß, es war töricht, so zu fühlen. Gehören wir jetzt zusammen? Auf immer und ewig, und nichts kann uns trennen?«
    »Nichts kann uns trennen!«
    »Ich habe Angst, daß es doch jemand könnte.«
    »Das geht nicht, und irgendwann werde ich dir erklären, warum es nicht geht.«
    »Und Nicole?«
    »Die schon gar nicht!«
    »Und deine Frau und deine Kinder?«
    »Nicht einmal die.«
    »Ich habe Geld«, sagte Esther plötzlich ganz ruhig. Sie saß in der gleichen Haltung da, die Nicole schon einige Male eingenommen hatte, nachdem David mit ihr geschlafen hatte, die Beine unters Kinn gezogen und die Arme um die Knie geschlungen. »Ich habe ein Sparkonto, über das ich jederzeit verfügen kann. Es ist eine ganze Menge Geld drauf, ich glaube, so an die vierhunderttausend Mark. Damit könnten wir leben. Außerdem habe ich ein Haus in Portugal, das mein Vater mir geschenkt hat.«
    »Du kannst mit siebzehn über solch immense Beträge verfügen?« fragte David ungläubig.
    »Mein Vater ist ein großzügiger Mann. Er hat eine Vollmacht ausgeschrieben, und ich kann jederzeit an mein Geld. Wir könnten weggehen. Wir könnten tatsächlich dorthin gehen, wo uns keiner aufspürt.«
    David schluckte nach dieser Ankündigung schwer und setzte sich ebenfalls auf. Das Raumschiff war wieder gestartet. Er nahm Esther bei den Armen und sagte mit eindringlicher Stimme, die Erregung nur schwer unterdrückend: »Du hast Geld, das ist schön. Aber ich habe keines. Ich bin nichts als ein armer Schlucker. Ich sage dir das vorsichtshalber noch einmal.«
    »Na und? Mir liegt nicht sonderlich viel an Geld, das habe ich dir schon einmal gesagt. Gut, ich habe welches. Aber wozu sollte es gut sein, wenn ich unbedingt jemanden haben wollte, der auch Geld hat? Es ist mir egal, ehrlich.«
    »Ich hoffe, du bereust das nicht eines Tages …«
    »Müssen wir über diesen Schwachsinn reden? Ich habe mir über Geld bis jetzt nie Gedanken gemacht, und ich habe auch nicht vor, das je zu tun. Also, hören wir auf damit!« Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort, ohne ihre Stellung

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